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Lebenslänglich

Lebenslänglich

Titel: Lebenslänglich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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den Schultern.
    «Weiß nicht. Vielleicht. Er hatte ja mehrere.»
    «Wann hat David gesagt, dass die Frau gefährlich ist?», fragte Annika.
    Julia blickte verwirrt zu ihr hoch.
    «Welche Frau?»
    «Sie haben eben gesagt, dass David von dieser gefährlichen Frau gesprochen hat. Wann war das? Als Alexander noch klein war?»
    «Ach so», sagte Julia, «nein, gar nicht, das war noch nicht lange her.»
    «Kurz bevor er starb?»
    Julia legte eine Hand über den Mund, ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    «Es war meine Schuld», sagte sie erstickt. «Ich habe nichts unternommen, weil ich solche Angst hatte, dass sie ihm noch mehr wehtun würde. Sie war so böse! Das Blut lief ihm über die Wange, Sie hätten sehen müssen, wie verängstigt er war, und sie hatte die Hand über seinen Mund und seine Nase gelegt, sodass er nicht schreien oder atmen konnte, sie hatte Handschuhe an, und ich hatte solche Angst…»
    «Aber wann hat David das gesagt?»
    «Als er betrunken war. Ich war mit Alexander draußen in unserer Hütte gewesen, wir hatten Würstchen gegrillt und uns den Maibaum in Hälleforsnäs angeschaut, und als wir nach Hause kamen, war er sternhagelvoll, aber er war nicht besonders aggressiv, sondern er hatte Angst.»
    «War das dieses Jahr? Also vier Wochen vor seinem Tod?»
    Julia nickte.
    «David hatte Angst, sagen Sie? Hat er Ihnen erzählt, wovor?» Sie schüttelte den Kopf.
    «Woran haben Sie gemerkt, dass er Angst hatte?»
    «Er hat mich um Verzeihung gebeten. Hat gesagt, dass er mir wehgetan hat. Dass er es nicht gewollt hat. Dass ich nicht ans Telefon gehen sollte und nicht aufmachen dürfte, wenn es an der Tür klingelte.»
    Annika erinnerte sich an Ninas Schilderung, wie aufgewühlt Julia in den letzten Wochen vor dem Mord gewesen war, dass sie sich zurückgezogen hatte und nicht mehr ans Telefon ging.
    «Aber er hat nie erwähnt, wie sie heißt? Oder wer sie ist?»
    Abermals Kopfschütteln.
    Annika setzte sich auf dem Stuhl zurecht.
    «Es muss sich um eine absolut gestörte Person handeln», sagte sie. «Vermutlich aus dem kriminellen Milieu. Wenn sie tatsächlich abgetrieben und ein Bild des Fötus an David geschickt hat, dann muss er der Vater gewesen sein. Sie hat also über einen langen Zeitraum Kontakt zu David gehabt, mindestens viereinhalb Jahre. Also seit der Zeit, als Sie in Spanien gewohnt haben. Mindestens. Hatten Sie die Frau schon mal gesehen?»
    Julia schüttelte nur erneut den Kopf.
    «Würden Sie sie wiedererkennen?»
    Julia zögerte, dann nickte sie.
    «Wenn ich Fotos von Frauen mitbringe, mit denen David bei unterschiedlichen Anlässen in Kontakt gekommen ist, würden Sie sich die dann ansehen?»
    Julia nickte wieder.
    «Noch was», sagte Annika. «Ich bin immer noch Reporterin beim
Abendblatt.
Darf ich Sie interviewen und in der Zeitung über Sie schreiben?»
    Julia sah sie verwirrt an.
    «Aber was soll ich denn sagen?»
    «Sie könnten doch damit anfangen, dass Sie erzählen, wie es Ihnen hier im Gefängnis ergangen ist?»
    Anders Schyman empfing den Vorstandsvorsitzenden des Verlags mit einer einladenden Geste in seinem kleinen Zimmer.
    «Kann ich Ihnen etwas anbieten?», fragte er, nahm Her-man Wennergrens Mantel entgegen und legte ihn mit Sorgfalt über den Schreibtisch. «Ein Glas Wasser? Oder einen Becher Automatenkaffee?»
    «Nur keine Umstände», knurrte der Vorstandsvorsitzende und zupfte an seinen Manschettenknöpfen.
    Schyman war zum Essen mit Herman Wennergren ins Grand Hotel gebeten worden, aber er hatte mit Hinweis auf die schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse der Verlegerfamilie dankend abgelehnt. Das hätte nicht gut ausgesehen, so seine Begründung.
    Ein Tagesordnungspunkt der nächsten Vorstandssitzung war nämlich die Einschränkung seines eigenen Spesenkontos, was ihm an und für sich schnurzegal war.
    Was an ihm nagte, war die kleine gemeine Rache.
    «Ich muss sagen, das alles klingt für meine Begriffe extrem unheilvoll», sagte Wennergren und ließ sich auf dem etwas wackeligen Besucherstuhl nieder. «Eine Redak tionsleitung, die aus zweiundachtzig Leuten besteht, das ist doch völliger Schwachsinn.
    Wie sollen wir uns das leisten?»
    Anders Schyman ging um den Schreibtisch herum, setzte sich und rollte mit seinem Stuhl vor. Er zog einen Stapel Kalkulationen unter dem Mantel des Vorstandsvorsitzenden hervor und reichte ihn seinem Besucher.
    «Das ist die einfachste, billigste und schnellste Art, die notwendigen Einsparungen umzusetzen», sagte er. «Gemäß

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