Lebenssonden: Roman (German Edition)
Computer darauf programmiert, alle Gesprächs-Aufzeichnungen von Boswani zu analysieren. Sie rief die Datei auf, in der die besagten Daten enthalten waren. Wörter liefen über den Bildschirm – fast schon zu schnell, um sie zu lesen.
Als es vorbei war, ging der Vorsitzende zum Computer und rief die Sicherheitszentrale der Concordiate an. Er befahl, Botschafter Nicholas Boswani und Oberst Yorubi zu suchen und zu verhaften. Nach kurzem Zögern fügte er noch hinzu, dass sie bewaffnet und gefährlich seien. Der Offizier der Wache hatte förmlich ein Fragezeichen im Gesicht, als er den Befehl bestätigte.
»Bitte beschaffen Sie mir einen Ausdruck dieser Daten, Mrs. Gallagher«, sagte der Vorsitzende Malagar, sobald die Sicherheit sich abgemeldet hatte.
Brea ging zum Computer und gab einen Befehl ein. Sekunden später quoll eine lange Bahn Endlospapier lautlos aus einem Schacht unter der Tastatur. Malagar überflog die Liste und hielt hin und wieder inne, um sie sorgfältiger zu lesen.
Der Computer heischte piepend um Aufmerksamkeit, als er gerade das Ende des Dokuments erreichte. Er nahm den Anruf an und schaute auf den Sicherheitschef der Concordiate .
»Wie ich hörte, haben wir ein Problem, Sir.«
»Stimmt, Hauptmann. Haben Sie sie schon gefasst?«
»Nein, Sir. Wir sind nicht imstande, die Verdächtigen ausfindig zu machen. Einer meiner Männer hat gemeldet, die Tür zur Andockbucht sei blockiert. Wir versuchen gerade, sie aufzuschweißen. Das dürfte ungefähr fünf Minuten dauern.«
»Sehr gut. Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
Es war aber erst nach einer Viertelstunde, als der Sicherheitschef sich wieder meldete. »Sie ist offen, Sir. Sie haben den Wachtposten überwältigt und einen Scooter gestohlen. Das war bestimmt M’Buto.«
»Danke, Hauptmann.« Malagar unterbrach die Verbindung und wählte sofort eine neue Nummer.
»Zentrale Flottenkommunikationen.«
»Hier ist Malagar. Verbinden Sie mich sofort mit Admiral Liu.«
»Es tut mir Leid, Sir. Der Admiral ist im Moment indisponiert und hat angeordnet, dass er nicht gestört werden will.«
»Dann Major Stassel.«
»Er ist beim Admiral, Sir. Sie halten eine Art Drill ab, und die gesamte Kommunikation mit diesem Teil des Schiffs ist vorläufig unterbunden worden.«
Malagars Gesichtsausdruck durchlief eine subtile Veränderung. Es war weniger ein zorniger Ausdruck als vielmehr die Entschlossenheit eines mächtigen Mannes, der sich von einem Untergebenen nicht in die Suppe spucken lässt. »Unteroffizier, ich schlage vor, dass Sie einen von beiden auftreiben und ans Funkgerät holen. Sie haben zwei Minuten.«
»Jawohl, Sir!«
Binnen einer Minute verdrängte Eric Stassels Gesicht das des nervösen Funkers.
»Jawohl, Sir«, sagte Stassel zu Malagar.
Malagar gab ihm einen kurzen Bericht der Ereignisse an Bord der Concordiate . Stassel hörte ihm ernst zu und bat Malagar dann, dranzubleiben. Der Schirm wurde dunkel. In weniger als einer Minute war Stassel zurück.
»Die Flotten-Flugverkehrskontrolle hat Ihren gestohlenen Scooter auf dem Radar, Sir. Sie haben vor zwei Minuten an der Asgard angedockt. Wollen Sie, dass man sie verhaftet?«
»Natürlich. Aber Ihre Männer sollen vorsichtig …«
Er sollte den Satz nie beenden. Im Hintergrund wurde Alarm an Bord der Bernadotte ausgelöst. Stassel wandte sich jemandem zu, der auf dem Bildschirm nicht zu sehen war, während die jaulenden elektronischen Sirenen schnell wieder verstummten. Nach ein paar Sekunden war er wieder präsent. »Kapitän Rieger von der Asgard hat soeben gemeldet, dass ein Dutzend bewaffneter Männer ihr Schiff übernommen hat. Sie soll zur Erde zurückfliegen. Wir lassen die Asgard von der Gottmann eskortieren für den Fall, dass wir sie entern müssen. Ich schlage vor, Exzellenz, dass Ihre Leute ebenfalls nach Hinweisen dafür suchen, was zum Teufel hier vorgeht.«
»Wird gemacht, Major.«
»Ist Brea Gallagher da, Exzellenz?«
Breas Herz schlug bis zum Hals, als sie ins Blickfeld des Bildschirms trat. »Ich bin hier, Eric.«
»Was auch immer geschieht, ich liebe dich! Ich muss nun Schluss machen. Wir stellen Gefechtsbereitschaft her. Herr Vorsitzender: Informieren Sie uns, wenn Sie irgendetwas herausfinden. Brea, ich werde später mit dir sprechen. Bernadotte aus.«
» Concordiate aus«, sagte Brea. Erst als der Bildschirm dunkel wurde, merkte sie, dass sie Tränen in den Augen hatte. Ob Tränen des Glücks oder der Angst – dessen war sie sich nicht sicher.
Die
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