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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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vor sich um und sah das Gesicht von Kapitän Sven Hansen, dem Kommandanten der SGC Sentinel auf dem Bildschirm Gestalt annehmen.
    »Versuchen Sie nicht, Ihr Schiff zu bewegen, Commander«, sagte der Solarier-Offizier ohne eine Begrüßung. »Wir haben Haftminen an Ihrer Hülle befestigt. Sie sind so eingestellt, dass sie bei der geringsten Verzerrung des lokalen Schwerefelds durch Ihre Antriebs-Generatoren explodieren.«
    »Was hat das zu bedeuten, Kapitän?«
    »Ich bin ermächtigt worden, Ihnen zu sagen, dass meine Regierung nach reiflicher Überlegung den Befehl erteilt hat, Ihr Schiff zu internieren. Tut mir Leid, Calver. Aber Befehl ist Befehl.«
    Martin richtete sich auf und reckte dem Bildschirm kämpferisch das Kinn entgegen. »Dann sind hier meine Befehle, Kapitän. Ich will, dass euer Piratenkutter von meinem Schiff verschwindet. Ihr habt eine Minute. Dann verschwinde ich von hier, Minen hin oder her.«
     
    Phillip Gascoyne wurde durch das penetrante Summen des Telefons auf dem Nachttisch geweckt. Seine Frau murmelte etwas im Schlaf, als Gascoyne nach der Fernbedienung suchte. Auf dem Display erschien das besorgte Gesicht von Clive Barton, seinem Assistenten bei den Datenbanken.
    »Was gibt’s denn?«, fragte er unwirsch und setzte sich im Bett auf.
    »Die Banken haben dichtgemacht, Phil.«
    Gascoyne brauchte ein paar Sekunden, um den Inhalt der Worte zu erfassen. »Dichtgemacht? Was zum Teufel meinen Sie mit ›dichtgemacht‹?«
    »Genau das, was ich sagte. Wir haben noch Energie im System, alle Ausgaben erscheinen normal, aber die Ein- und Ausgabefunktionen sind deaktiviert.«
    »Haben Sie die Notfall-Überbrückung versucht?«
    »Ich habe alles versucht. Ich hatte sogar versucht, auf Notstrom umzuschalten und die Remote-Leitungen zu kappen. Nichts hat geholfen. Das System ist komplett gesperrt.«
    »Legen Sie die Kontrolle zu mir nach Hause«, knurrte Gascoyne. Nachdem er für eine Minute Befehle über die Telefontastatur eingegeben hatte, musste Gascoyne sich eingestehen, dass sein Assistent Recht hatte. Egal, was er versuchte, die Antwort lautete immer »DATENBANKEN NICHT BEREIT«. Gascoyne schluckte schwer und schaltete zu Bartons aschfahlem Gesicht zurück.
    »Treffen Sie Vorbereitungen zum Öffnen der Katakomben. Ich werde Genf anrufen und ihnen sagen, sie sollen ein Expertenteam herschicken. Ich werde in dreißig Minuten da sein oder schon in zwanzig, wenn ich die frühere U-Bahn noch erwische.«
    »Ja, Sir.«
     
    Henri Duval war in der Kommandozentrale und überwachte die Operation zum Einfangen der Procyon’s Promise , als die ersten Meldungen bezüglich der Datenbanken eintrafen. Er und die übliche Belegschaft aus Angehörigen der Raumwacht und zivilen Beratern lauschten ernst, als ein aufgeregter Offizier vom Dienst das ganze Ausmaß der Katastrophe per Bildtelefon meldete.
    »… es begann mit einer Meldung, dass etwas mit der Einrichtung in Buenos Aires nicht stimmte, Sir. Nach wenigen Minuten hatte ein halbes Dutzend weiterer Banken das gleiche Problem gemeldet. Dann forderte ich einen vollständigen Bericht von allen Datenbanken an. Er geht gerade ein. Bislang scheinen hundert Prozent der Banken betroffen zu sein. Seit 06:12:016 UST verweigert jede Datenbank der Erde die Beantwortung von Eingaben. Soweit wir sehen, hat das ganze System sich einfach abgeschaltet.«
    »Vielen Dank für die Information, Major. Halten Sie uns über die entsprechenden Kanäle auf dem Laufenden.«
    »Jawohl, Sir.«
    Duval wandte sich den am Tisch sitzenden Untergebenen, Beratern und Assistenten zu, als der Bildschirm dunkel wurde. »Wir müssen wissen, wer uns das antut, Leute. Hat jemand einen Vorschlag, wie wir das herausfinden können?«
    »Meiner Meinung nach ist das offensichtlich, Henri«, sagte Josip Betrain neben ihm. »Der Zeitpunkt ist die Erklärung. Es geschah fast genau in dem Moment, als unser Q-Boot dem Sternenschiff der Alphaner diese verdammten Haftminen anklebte.«
    »Sie glauben, dass die Alphaner etwas damit zu tun hätten?«
    »Wer denn sonst?«
    Duval drehte sich um und warf einen Blick auf den wandgroßen Bildschirm, der eine schematische Darstellung der Lage im Orbit zeigte.
    Der Plan hatte eigentlich als narrensicher gegolten. Ein mit Sturmtruppen besetztes Kriegsschiff hätte einen Notfall vortäuschen und die Alphaner überreden sollen, sie in ihr Hangar-Deck zu übernehmen. Wenn sie einmal drin waren, hätten zwei Dutzend Marinesoldaten in Raumanzügen sich zu den

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