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Lebensstrahlen

Titel: Lebensstrahlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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einen Wink von ihm schloß sich Holthoff an. Leicht verstimmt blickte Dr. Bruck ihnen nach. Er hätte gern gewußt, was Eisenlohr dort in Gegenwart des jüngeren Assistenten mit diesem Gentlemaneinbrecher zu verhandeln hatte.
    Ruhig hörte sich Eisenlohr an, was ihm Reinhard mitzuteilen hatte. Nur bisweilen tauschte er einen Blick mit Holthoff und warf eine kurze Bemerkung dazwischen, die für Reinhard manches, was ihm bisher unbekannt geblieben war, blitzlichtartig erhellte.
    »Ja, so ist das nun also zustande gekommen, Herr Doktor«, schloß Reinhard seinen Bericht und sah Eisenlohr erwartungsvoll an. Der verzog die Lippen.
    »Nicht ungeschickt von den Leuten; das muß man ihnen lassen. Geht es nicht auf die eine Weise, versuchen sie es zur Abwechslung mal auf eine andere. Man sprengt das Gerücht aus, daß auf der Eulenburg falsches Geld gemacht würde. Man bringt die Sicherungsvorrichtungen, die ich aus ganz anderen Gründen anlegen mußte, raffiniert damit in Verbindung und täuscht schließlich sogar einen alten erfahrenen Kriminalisten wie Sie.«
    »Leider, Herr Doktor. Ich kann es nicht leugnen, man hat mich reingelegt wie einen Anfänger. Jetzt, nachdem ich die Beweggründe dieser Leute kenne, mache ich mir selbst schwere Vorwürfe, daß ich ihre Verdächtigungen für bare Münze genommen habe …«
    »Wir wollen unter diese Sache einen Strich machen«, sagte Eisenlohr. »Ich glaube, ich kann Ihnen einiges andere mitteilen, dem nachzugehen wohl der Mühe wert wäre …«
    Und nun begann er zu sprechen.
    »Ich glaube, Herr Holthoff, das wäre wohl alles, was Herr Reinhard in unseren Angelegenheiten wissen müßte«, beendete Eisenlohr schließlich seine Mitteilungen. »Wenn Sie danach für uns arbeiten wollten … selbstverständlich zu den Bedingungen Ihres Unternehmens … wäre ich Ihnen sehr verbunden.«
    »Es wird alles bestens besorgt werden, Herr Doktor«, sagte Reinhard beim Abschied zu Eisenlohr. »Sehr nett von Ihnen, Herr Doktor, daß Sie uns noch ein Stückchen in Ihrem Wagen mitnehmen«, wandte er sich zu Holthoff.
    »Bitte sehr, keine Ursache«, erwiderte Holthoff. »Es ist ja derselbe Weg. – Herr Stange«, fuhr er zum Oberwachtmeister gewendet fort, »ich bringe Sie wieder nach Hause. Wir fahren alle zusammen.«
    Wenige Minuten später hörten Dr. Bruck und Eisenlohr den Wagenmotor im Hof anspringen.
    Dr. Bruck wollte sich wieder an den Arbeitstisch setzen, Eisenlohr winkte ab.
    »Genug für heute, Bruck. Morgen ist auch noch ein Tag, und zwar ein ziemlich anstrengender. Morgen müssen wir die neue Röhre einbauen, die uns Holthoff mitgebracht hat.«
    »Dann können wir erst übermorgen mit der neuen Versuchsreihe beginnen«, wandte Dr. Bruck ein.
    »Vielleicht auch noch etwas später, mein lieber Bruck«, zügelte Eisenlohr die Ungeduld seines Assistenten. »In den nächsten Tagen hoffe ich Professor Braun hier zu haben.«
    »Professor Braun? Meinen Sie den bekannten Heidelberger Biologen? Ich fürchte, er wird wenig Zeit für uns übrig haben.«
    »Im Gegenteil, Herr Bruck. Er ist gegebenenfalls bereit, sich uns für die ganze Dauer der Universitätsferien zur Verfügung zu stellen.«
    *

Vor dem Hotel »Zum Hohen Stein« hielt Dr. Holthoff seinen Wagen an und fragte am Empfangsschalter nach Professor Braun.
    Er erhielt die Auskunft, daß der Professor auf seinem Zimmer wäre, und ging weiter.
    »Hallo, Doc!« klang es ihm aus einem Klubsessel entgegen, als er die Vorhalle durchschritt.
    »Hallo, Mister Spranger!« erwiderte Holthoff den Gruß und schüttelte dem anderen kräftig die Hand. »Eisenlohr hat sich sehr gefreut, von Ihnen zu hören. Er hofft, daß Sie ein paar Tage für ihn übrig haben werden.« Dann wandte er sich einem zweiten Herrn zu, der neben Spranger saß.
    »Guten Tag, Monsieur Bigot! Wie gefällt es Ihnen bei uns in Deutschland?«
    Holthoff sprach noch ein paar weitere Sätze, während sein Blick suchend durch die Halle ging.
    »Ach, da sitzt ja noch ein alter Bekannter von mir«, unterbrach er sich plötzlich, »dem muß ich auch mal schnell guten Tag sagen.«
    Er ging zu einer anderen Ecke der Vorhalle, um dort einen einzelnen Gast zu begrüßen, und kam schnell in ein Gespräch mit ihm.
    »Sie wollen Doktor Eisenlohr auf seiner Burg besuchen?« fragte Bigot inzwischen den Amerikaner.
    William Spranger nickte. »Eisenlohr ist ein alter Studienfreund von mir. Die Gelegenheit, ihn jetzt mal wiederzusehen, will ich mir nicht entgehen lassen.«
    »Doktor Eisenlohr?«

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