Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
Vom Netzwerk:
bedeuten?
    Jählings setzte sich Priscilla gerade hin; etwas erregte ihre Aufmerksamkeit. Aus leicht zusammengekniffenen Augen betrachtete sie die vertraute, stämmige Gestalt, die eilig in den Tour maline Way einbog.
    Dagmar.
    Ihre Hände verkrampften sich um das Steuerhorn, und zischend stieß sie den Atem aus. Ich muss mich beherrschen, ermahnte sie sich streng. Jemand, der einmal der Göttin gedient hat, darf sich nicht von Hassgefühlen überwältigen lassen …
    Sie schluckte trocken und zwang sich dazu, an ihre Freundin Lina zu denken; diese Vorstellung verschaffte ihr ein gewisses Maß an Trost.
    »Komm schon, Priscilla, reiß dich zusammen und fahr weiter«, murmelte sie vor sich hin. »Die Straße ist frei!« Mit mechanischen Handbewegungen bediente sie die Steuerung und ließ den Transporter sachte anrollen. Dann versuchte sie, eine Zeit lang an gar nichts zu denken.
    »Sie haben für den kurzen Weg aber lange gebraucht«, nörgelte Ken Rik. »Oder fanden Sie den Lagerverwalter so anziehend, dass Sie sich nicht von ihm trennen konnten?«
    »In der Nähe des Coral Platzes gab es einen Verkehrsstau«, erwiderte sie gelassen, glitt vom Fahrersitz herunter und reichte dem knurrigen Alten das Klemmbrett.
    Er nahm es und blickte Priscilla scharf an. Die zuckte mit den Schultern. Dieses Gebaren war für Ken Rik nicht ungewöhnlich.
    »Na schön«, sagte er nach einer Weile. »Helfen Sie mir mit den Mustern. Sowie der Captain eintrifft, bauen wir den Pavillon auf.«
    »Da der Captain bereits da ist, kann die Arbeit zügig vonstattengehen«, fiel Shan yos’Galan ein, der sich den beiden lächelnd näherte. »Den Göttern sei Dank. Ich war mir sicher, ich hätte mich verspätet, und machte mich schon auf einen Rüffel von Ihnen gefasst, Meister Ken Rik.«
    »Leider neigen Sie zum Bummeln, Captain«, erwiderte der Alte säuerlich.
    »Nun, meine Befürchtungen haben sich bewahrheitet! Danke, mein Freund. Und jetzt …« Langsam drehte er sich auf dem Absatz herum und nahm die unmittelbare Umgebung in Augenschein. »Entzückend, gleich nebenan ein Stand, an dem lauter Ramsch verscherbelt wird. Wir wollen ihn einfach ignorieren und uns in dem Gefühl sonnen, dass wir über einen kultivierten Geschmack verfügen. Ich denke, wir stellen unseren Pavillon in der südöstlichen Ecke auf, Ken Rik, dort werden wir mit Sicherheit nicht übersehen. Wurde Sasonis Bestellung ordnungsgemäß geliefert?«
    »Ms. Mendoza kam soeben von seinem Lagerhaus zurück. Im Übrigen verlief der Flug zur Planetenoberfläche ungewöhnlich glatt.«
    »Ungewöhnlich glatt?«, platzte Priscilla heraus. »Und mir sagten Sie, er sei ›nicht schlecht‹ gewesen … für einen ersten Versuch!«
    Ken Rik zog wie indigniert die Nase hoch und machte sich an der Palette mit den Mustern zu schaffen.
    »Mitunter lässt Meister Ken Rik sich zu einer überschwänglichen Äußerung hinreißen«, kommentierte der Captain schmunzelnd. »Aber Sie dürfen nichts darauf geben, Ms. Mendoza, er kehrt jedes Mal ziemlich rasch wieder zu seiner üblichen Reserviertheit zurück. Das erklärte mir schon mein Vater, der lange mit unserem wackeren Frachtmeister zusammengearbeitet hat.«
    Ken Rik, der offenbar für Ironie nicht viel übrig hatte, funkelte den Captain wütend an. »Helfen Sie uns nun beim Aufbau des Pavillons oder nicht?«
    »Selbstverständlich lege ich mit Hand an. Nichts könnte mich davon abhalten, bei diesem Ereignis mitzuwirken. Ich komme gerade von einer höchst anregenden Plauderei mit dem ehrenwerten Händler Minata. Wir hätten uns noch stundenlang weiter unterhalten können, so einig waren wir uns bei jedem Thema. Aber leider musste ich mich frühzeitig empfehlen. Werter Händler Minata, sagte, ich zu ihm, so leid es mir tut, aber ich werde dringend erwartet. Meine Wenigkeit wird gebraucht, um den Pavillon einzurichten, und ich darf nicht säumen, denn Meister Ken Rik regiert mit eiserner Faust.«
    Priscilla entfuhr ein unterdrückter Laut, der halb wie ein Prusten, halb wie ein Niesen klang. Neugierig fasste der Captain sie ins Auge.
    »Geht es Ihnen gut, Ms. Mendoza?«
    »Ich fühle mich bestens, danke der Nachfrage.« Sie nahm den glatten Stoff in die Hand, aus dem der Pavillon entstehen sollte, und hielt den Blick gesenkt.
    Ken Rik räusperte sich vernehmlich. »Fangen wir an«, bestimmte er und drückte dem Captain einen Zipfel der Plane in die Finger.
    Es dauerte eine geraume Weile, bis der Stoff so angeordnet war, wie es dem kritischen

Weitere Kostenlose Bücher