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Leichenfresser - Thriller

Leichenfresser - Thriller

Titel: Leichenfresser - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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dass sich der Boden senkt. Der Stein könnte dadurch verrutscht und umgefallen sein.«
    Dann erregte die Stimme von Pastor Moore, der nach Katie rief, ihre Aufmerksamkeit. Sie schauten auf und erblickten ihn auf der Kuppe des Hügels in der Nähe des Werkzeugschuppens. Timmys Herz sank, da er wusste, dass sich ihre gemeinsame Zeit dem Ende zuneigte. Als Katies Vater sie beide erblickte, kam er den Hang herab auf sie zu. Sofort ließ Katie Timmys Hand los. Schlagartig verspürte er das Verlangen, sie wieder zu berühren, doch er hielt sich zurück. An diesem Tag hatte er bereits genug Ärger gehabt. Er konnte es nicht gebrauchen, dass auch noch Pastor Moore wütend auf ihn wurde.
    »Da seid ihr ja«, sagte der Geistliche, als er sich ihnen näherte. Der Mann wirkte müde und gebrochen. Sein Gesicht war verquollen, von der Stirn und von den Wangen lief ihm der Schweiß. Sein schütter werdendes Haar klebte an der Kopfhaut. »Können wir gehen, Liebes? Deine Ma sitzt bereits im Auto. Sie ist ziemlich müde.«
    »Ja, können wir, sicher.« Sie sah Timmy an und lächelte. »Danke noch mal, Timmy. Für alles.«
    Er erwiderte das Lächeln und versuchte, die Füße auf dem Boden zu behalten.
    »Ja, Timothy«, meldete sich Pastor Moore zu Wort und streckte ihm die Hand entgegen. »Danke, dass du dich um mein kleines Mädchen gekümmert hast. Du bist ein guter Junge. Deine Eltern können stolz auf dich sein.«
    Timmy schüttelte ihm die Hand und bemühte sich, seinen Fingern einen kräftigen Griff zu verleihen. »Danke, Sir.«
    Der Geistliche bemerkte den zerbrochenen Grabstein. »Lieber Himmel. Das ist der dritte Stein, den ich heute so sehe. Ganz zu schweigen davon, dass die Erde absinkt. Ist dir das auch schon aufgefallen?«
    Timmy nickte. »Ja, es passiert überall auf dem Friedhof. Wir glauben, dass darunter eine Höhle ist.«
    Pastor Moore zog die Augenbrauen hoch. »Wirklich? Tja, würde mich nicht überraschen. Die gesamte Gegend hier ist von Kalkstein durchzogen. Aber ich hätte gedacht, dass Mr. Smeltzer den Kirchenrat darüber informiert. Um ehrlich zu sein, enttäuscht mich das allgemeine Erscheinungsbild des Friedhofs in letzter Zeit. Immerhin ist es nicht nur eine Ruhestätte für unsere verstorbenen Angehörigen, sondern auch ein Abbild der Kirche, von Gott höchstpersönlich.«
    Timmy wusste nicht recht, wie er darauf reagieren sollte, deshalb versuchte er, nachdenklich und betroffen dreinzuschauen.
    Lachend legte ihm Pastor Moore die Hand auf die Schulter und drückte sie. »Entschuldige, Tim. Das sind Angelegenheiten für Erwachsene, nicht für dich. Du hast noch reichlich Zeit, dir über solche Probleme den Kopf zu zerbrechen, wenn du älter bist.«
    »Pastor Moore, darf ich Sie etwas fragen, bevor Sie gehen?«
    »Selbstverständlich. Was gibt’s, mein Junge?«
    Timmy deutete auf den zerbrochenen Grabstein.
    »Also, Katie und ich haben uns gefragt, was das bedeutet. Es sieht irgendwie eigenartig aus.«
    Der Geistliche kniete sich neben den Stein und betrachtete das verblichene Symbol und die Inschrift. »Meine Güte, das ist ein alter Powwow-Zauber. Ich wusste gar nicht, dass wir so etwas auf dem Gelände haben. Sieht man nicht mehr oft.«
    »Powwow?« Vor Timmys geistigem Auge tanzten Indianer zum Takt von Trommeln in einem Kreis.
    »Ich vermute, darüber wird euch in der Schule nichts beigebracht«, sagte Pastor Moore. »Powwow ist etwas, woran unsere Vorfahren geglaubt haben. Wahrscheinlich glauben einige der älteren Menschen im Bezirk heute noch daran. Dieser Teil von Pennsylvania wurde vorwiegend von Deutschen, Engländern und Iren besiedelt. Als sie hierherkamen, brachten sie ihre eigenen Sitten und Bräuche, Überlieferungen und Überzeugungen mit. Natürlich waren sie alle gute Christen. Aber in vielen Fällen besaßen sie keine Andachtsstätten oder Geistlichen, die sich um ihren Glauben kümmerten. Manche Ortschaften hatten Prediger wie mich, die einmal im Monat vorbeikamen, aber sie besuchten auch zahlreiche andere Orte, deshalb waren die Siedler ziemlich auf sich allein gestellt. Manchmal kamen sie dadurch von den Lehren des Herrn ab. So ist Powwow entstanden. Das war eine Mischung aus Christentum und ihren eigenen Bräuchen. Manche Menschen nennen es Weiße Magie, aber du weißt ja, was die Bibel darüber sagt.«
    Timmy, der die meisten Predigten damit verbrachte, Geschichten auf die Ränder des Mitteilungsblatts der Kirche zu schreiben, wusste nicht, was die Bibel über Weiße Magie zu sagen

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