Leidenschaft, die nie vergeht (German Edition)

Plätzchen gesucht, um sich zu lieben.
    Wenn er glaubte, sie noch einmal zum Sex zwingen zu können, hatte er sich geschnitten. Aber dann schoss ihr ein grässlicher Gedanke durch den Kopf. Was, wenn er sie mit seinem angeblichen Wissen zu erpressen versuchte?
    So niederträchtig war er doch bestimmt nicht!
    Nicolas konnte ihr ansehen, dass sie sich höchst unbehaglich fühlte. Dann aber reckte sie entschlossen das Kinn, wobei ihre Augen wütende Blitze sprühten.
    „Fürs Kino bin ich zu müde“, gab sie mit gespielter Gelassenheit zurück. „Aber du kannst gern auf einen Kaffee mit zu mir kommen.“
    Niemals. Er wollte nicht sehen, wo sie mit ihrem Ehemann und seiner eigenen Tochter heile Welt gespielt hatte. Doch da die beiden Mädchen dabei waren, konnte er ihre Einladung schlecht ausschlagen.
    Genau betrachtet war Nicolas nicht sicher, wie er weiter vorgehen sollte. Im Moment wusste er nur, dass er sich an Serina rächen wollte.
    Falls sich sein Verdacht bestätigte zumindest.
    „Gute Idee“, willigte er zähneknirschend ein.
    „Ich kann aber noch nicht gleich weg“, erklärte Serina, nachdem Felicity und Kirsty gegangen waren. „Erst muss ich hier noch mit aufräumen.“
    Nicolas verkniff sich nur mit Mühe eine beißende Bemerkung. Normalerweise war er daran gewöhnt, dass die Leute nach seiner Pfeife tanzten.
    Eigentlich hatte Serina mit Protest gerechnet, doch der blieb aus.
    „Na schön, dann helfe ich eben“, brummte Nicolas. „Damit es schneller geht.“
    Und es ging tatsächlich wesentlich schneller. Nicolas war ein hervorragender Organisator. Kaum eine Stunde später war die Arbeit getan, alle Partyspuren beseitigt, Müll und Plastikstühle weggeräumt.
    Als Serina und Nicolas um halb neun die Aula verließen, dunkelte es bereits. Serina hatte die Zeit beim Aufräumen genutzt, um sich alle Argumente fein säuberlich zurechtzulegen. Ausgehend natürlich von der Tatsache, dass Nicolas nur einen Verdacht hatte, aber keinen Beweis.
    „Es ist immer noch heiß. Ich kann nur hoffen, dass du eine Klimaanlage hast, sonst müssen wir uns etwas anderes suchen“, sagte er.
    Serina unterdrückte ihre Verärgerung. „Natürlich hat unser Haus eine Klimaanlage. Aber selbst wenn nicht, woanders würde ich ohnehin nicht mit dir hingehen.“
    „Warten wir’s ab. Mein Auto steht da drüben.“ Mit diesen Worten nahm er wie selbstverständlich ihren Arm.
    „Ich bin auch mit dem Wagen da“, gab sie zurück und befreite sich möglichst unauffällig aus seinem Griff. „Der weiße da drüben. Am besten fährst du hinter mir her, es ist nicht weit.“
    „Wie weit?“
    „Am Ende der Winter Street. Die Erdbeerfarm, erinnerst du dich? Das Gelände wurde zum Verkauf freigegeben, und das alte Farmhaus hat man abgerissen. Greg und ich haben kurz nach der Hochzeit dort ein schönes Stück Land erworben.“
    Nicolas zitterte innerlich vor unbändiger Wut und Empörung. Er wollte wirklich nichts von Serinas Leben mit Greg Harmon hören. Was sie getan hatte, war unfassbar, schlicht unverzeihlich. Das Mädchen, das er einst gekannt – und geliebt – hatte, wäre zu so einem Verrat niemals fähig gewesen. Andererseits war die Frau, die in jener Nacht zu ihm in die Oper gekommen war, schon nicht mehr der Mensch gewesen, den er früher gekannt hatte. Sie war damals bereits mit Greg Harmon verlobt. Und dennoch offensichtlich zu allem, aber auch wirklich zu allem bereit gewesen.
    Was sie getan hatte, war von Grund auf schlecht.
    Falls sie es wirklich getan hat, warnte eine Stimme in seinem Hinterkopf. Eine Stimme, die nicht so ohne Weiteres bereit war, Serina in Grund und Boden zu verdammen.
    Vielleicht irrst du dich ja, Nicolas. Nicht damit, dass Felicity deine Tochter ist, aber warum Serina schwanger geworden ist. Vielleicht war es ja doch kein Kalkül. Vielleicht ist es einfach … passiert.
    Aber wenn das so war, warum hat sie dann Harmon trotzdem geheiratet? Warum ist sie nicht zu mir gekommen? Ich hätte sie geheiratet. Ich habe sie geliebt.
    Nein, nein, seine erste Vermutung war zutreffend. Sie hatte das alles sorgfältig geplant, weil sie wusste, dass Greg Harmon nur sehr eingeschränkt zeugungsfähig war.
    Nicolas wusste, dass Frauen zu so etwas fähig waren. Seine eigene Mutter hatte von einem Mann ein Kind bekommen, ohne diesem je davon zu erzählen.
    Seine Entschlossenheit wuchs. Er musste die Wahrheit herausbekommen. Unter allen Umständen.
    Als Serina in die Einfahrt zu ihrem Haus einbog, hatte sich Nicolas