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Leidenschaft in den Highlands

Leidenschaft in den Highlands

Titel: Leidenschaft in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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zurückzog. Was immer sie beschäftigte, wenn sie darüber sprechen wollte, würde sie es tun. Aber das Tempo bestimmte sie gern selber.
    »Es ist schön, dich wieder auf Green Castle zu haben«, sagte Avery. »Ich habe dich vermisst.«
    »Ich habe dich auch vermisst. Dich, Màthair und natürlich Anola.« Ann setzte sich auf den Rand des Bettes und streichelte ihren sichtbar schwangeren Bauch.
    »Willst du mal spüren? Es bewegt sich gerade.«
    Avery zog die Nase hoch und legte vorsichtig eine Hand auf Anns Babybauch. Etwas trat von innen gegen die Bauchdecke. Ann schien es nicht zu stören. Im Gegenteil, sie lachte sogar.
    »Das ist ein kleines Wunder.«
    »Das du auch eines Tages erleben wirst.«
    Avery ließ von Anns Bauch ab und starrte ins Leere. »Wer weiß.«
    Sie musste lediglich einen Mann finden, der um ihre Hand anhielt. Aber die meisten schienen sich vor ihr zu fürchten. Es lag gewiss nicht allein daran, dass sie die Tochter des Chiefs war. In den Augen der Männer sah sie nie dieses begehrliche Funkeln, das sie bei ihnen beobachtet hatte, wenn sie Anola oder Ann begegneten.
    Avery schüttelte den Kopf. Jetzt war nicht der Zeitpunkt für trübe Gedanken. Schließlich gab es Grund zur Freude. Ann war wieder zu Hause, und Avery würde bald Tante werden. Hoffentlich würde es ein Mädchen werden. Avery brannte darauf, ihre Nichte im Schwertkampf zu unterrichten, so wie sie einst von ihrem Vater unterrichtet worden war. Natürlich konnte sie ebenso einen Jungen trainieren. Doch sie wünschte sich innigst, nicht mehr die einzige kämpfende Frau in der Sippe zu sein. Vielleicht würde sich dann mit der Zeit auch die Einstellung der Männer ihren Frauen gegenüber verändern.
    »Ich hoffe, Malcolm weiß zu schätzen, was er an dir hat, und behandelt dich gut?«
    »Aber natürlich, was denkst du denn? Er ist der beste Ehemann, den du dir vorstellen kannst. Ich liebe seine ruhige, geduldige Art. Er liest gern, nutzt seinen Verstand und ist nicht immer auf Kampf aus wie die anderen.«
    Avery spürte, wie sie unmerklich das Gesicht verzog. Ann schüttelte amüsiert den Kopf, als sie die Reaktion ihrer großen Schwester bemerkte. »Ich weiß, für dichsind alle Männer, die sich nicht leidenschaftlich die Schädel einschlagen, feige Memmen. Aber Malcolm hat andere Qualitäten. Ich fühle mich bei ihm geborgen. Er ist aufmerksam, zuvorkommend …«
    »Die Schwangerschaft bekommt dir«, fiel Avery ihr ins Wort. »Du siehst wunderschön aus.«
    Ann hatte sich äußerlich verändert, seit Avery sie das letzte Mal gesehen hatte. Ihre Augen strahlten stärker als früher, und ihre Haut schimmerte elfenbeinfarben. Das machte wohl die Liebe.
    »Danke. Malcolm sagt dasselbe. Ich bin sehr froh, dass ich ihn habe. Wenn er meine Hand hält, könnte mein Herz vor Freude zerspringen, und wenn er mich küsst …«
    »Ich möchte die Einzelheiten bitte nicht wissen.«
    Ann hob überrascht eine Augenbraue, schwieg dann aber und lächelte still in sich hinein. Vermutlich weil sie in Gedanken bei Malcolm war. Avery tat es leid, dass sie so heftig reagiert hatte. Es war nicht so, dass sie Ann ihr Glück nicht gönnte. Ganz im Gegenteil. Sie wünschte lediglich, dass auch ihr einmal ähnliches Glück widerfahren würde. Wie konnten sich nur all die Männer, die sie für Freunde gehalten hatte, plötzlich gegen sie stellen?
    »Verzeih mir«, hauchte Avery.
    »Ich bin dir nicht böse. Dazu bin ich viel zu glücklich.«
    »Weil du eine gute Ehe führst und dein Mann dich auf Händen trägt?«
    Ann lachte. »Aye. Und weil ich endlich wieder hiersein darf. Du ahnst nicht, wie sehr ich Green Castle in den letzten drei Jahren vermisst habe.«
    »Dann hättest du nicht fortziehen und heiraten sollen.«
    Ann schüttelte amüsiert den Kopf. »Das ist der Lauf der Dinge. Jede von uns wird eines Tages ihr Glück finden.«
    »Na ja.« Avery verzog das Gesicht, aber Ann übersah ihren skeptischen Gesichtsausdruck einfach.
    »Es ist fast wie früher, nur dass Athair nicht mehr hier ist.« Das Lächeln schwand aus ihrem Gesicht. »Es ist eigenartig. Einen Moment lang hatte ich ganz vergessen, was geschehen ist. Es schien so unwirklich. Doch jetzt fühlt es sich an, als hätte sich ein Schatten um mein Herz gelegt, der es daran hindert, weiterzuschlagen.«
    »Ich verstehe, was du meinst.« Seufzend ließ sich Avery in ihr Bett zurücksinken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Nachdenklich blickte sie zur Decke hinauf. Malcolm würde Ann den

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