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Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman

Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman

Titel: Leif - Hungrig nach Leben: Ein jugendlicher Liebesroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silke Heichel
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meiner Eltern.
    „Leif Teichert war in unserem Haus?“, fragte mein Vater.
    „Warum hast du uns nichts gesagt?“, wollte meine Mutter wissen.
    „Wie lange geht das schon so?“, fragte mein Vater weiter.
    Ich wusste gar nicht, welche Frage ich zuerst beantworten sollte. „Ihr tut ja gerade so, als wäre er ein Schwerverbrecher!“
    „Entschuldigung …“, schaltete sich Kommissar Hansen lautstark ein, um uns drei zu übertönen. „… ich will mich ja nicht in Familienangelegenheiten einmischen, aber … wir haben hier ein Verbrechen aufzuklären.“
    Ich blickte ihn wieder an.
    „Warum hast du nicht direkt gesagt, dass Leif hier war?“, fragte er.
    „Weil meine Eltern es nicht wissen sollten“, murmelte ich.
    Fassungslos weiteten sich die Augen meiner Mutter. „Wie bitte? Welche Geheimnisse verbirgst du noch vor uns?“
    Ich wagte nicht, ihr in die Augen zu sehen. Ich hielt den Blick starr geradeaus auf den Kommissar gerichtet. „Keine. Ich wusste, wie ihr darauf reagieren würdet. Aber, Leif ist ein lieber, netter Kerl!“
    „Die Gerüchte sagen was anderes.“
    Jetzt blickte ich meine Mutter doch an. „Eben. Gerüchte .“
    Kommissar Hansen unterbrach uns abermals. „Gibt es noch jemanden, der Leifs Aufenthalt hier bezeugen kann?“
    „Mindestens Frau Reinert, eine Nachbarin. Aber wahrscheinlich noch ein paar mehr. Ich habe auf sein Klingeln nicht reagiert und er hat mich lautstark gerufen. Als ich die Tür öffnete, stand Frau Reinert vor ihrer eigenen und sah zu uns herüber.“
    Meine Eltern verdrehten genervt die Augen. Schlechtes Gerede konnten sie gar nicht leiden.
    „Sie hat ihn zumindest kommen sehen. Ich weiß natürlich nicht, ob Ihnen das als Beweis reicht, aber dazu müssen Sie sie befragen.“
    „Das werden wir.“
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Leif hat damit nichts zu tun. Zur Tatzeit war er definitiv bei mir.“
    „Wie kannst du so sicher sein? Wir kennen nicht den genauen Zeitpunkt.“
    Ich funkelte ihn nun an. „Ich gehe einfach mal davon aus. Wir haben nämlich die Sirene gehört, als wir in meinem … Zimmer waren.“
    Beinahe hätte ich Bett gesagt, aber welchen Unterschied hätte es gemacht? Den Gesichtern aller Anwesenden nach zu urteilen wussten sie ganz genau, welchen Ort ich so erfolglos zu umschreiben versuchte.
    Nach meiner Aussage waren die Polizisten recht schnell fertig und verabschiedeten sich. Dafür durfte ich ein Donnerwetter meiner Eltern über mich ergehen lassen. Über Vertrauen und Lügen und natürlich Leif. Wie lange ich denn schon mit ihm zusammen wäre, wollten sie wissen. Wie ernst es wäre und sie wünschten, ihn wenigstens näher kennen zu lernen, wenn er sich schon in ihrem Haus aufhielte. Ich versprach, ihn bald einzuladen. Ich meinte es so, aber ich hätte ihnen alles versprochen, um das Gespräch zu beenden.
    Ich hatte Hummeln im Hintern. Ich wollte zu Leif.
     
    ***
     
    Ich kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Leif wartete darauf, jemand möge ihn retten, denn er durfte sich seinerseits eine gewaltige Standpauke seiner Eltern anhören, bis ich klingelte. Es war seine Mutter, die mir die Tür öffnete. Ich hörte die mir nur allzu bekannte Stimme seines Vaters – er war einer meiner Lehrer – im Hintergrund. Er machte Leif Vorhaltungen. Worte wie Verantwortung und Erwachsenwerden fielen.
    „Nina! Es ist gerade nicht günstig …“, begann Frau Teichert bedauernd, wurde aber von Leif unterbrochen, der aus dem Wohnzimmer stob.
    „Es ist mehr als günstig!“, widersprach er.
    „Leif! Du wirst jetzt nicht gehen! Wir sind noch nicht fertig!“, rief sein Vater hinter ihm.
    Er versuchte, ihn festzuhalten, aber Leif schaffte es, ihm zu entwischen. Er schnappte sich seine Jeansjacke von der Garderobe und stürmte an mir vorbei nach draußen.
    „Leif!“, brüllte sein Vater.
    „Tschüss“, murmelte ich, an seine Eltern gewandt, folgte eiligst Leif, der schon um die Ecke verschwunden war.
    Offensichtlich vermutete er, sein Vater würde ihm folgen. Als ich um dieselbe Ecke bog, war von Leif nichts mehr zu sehen. Ich rief seinen Namen und wunderte mich, wie schnell er war und wohin er gegangen sein mochte. Da hörte ich leise meinen Namen und sah seinen Kopf hinter dem Unterstand einer Bushaltestelle hervorlugen. „Bist du allein?“, flüsterte er.
    „Ja.“
    Er schlüpfte hinaus, schnappte meine Hand und zog mich, immer noch eilig, mit sich. „Mann, wieso vertraut er mir nicht mal?“, schimpfte er. „Erzählt mir was von

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