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Leise Kommt Der Tod

Titel: Leise Kommt Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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selben Zeit passiert ist? Dass sie sich mit dem Kollier befasst hat, dass sie sich während des Überfalls im Museum aufgehalten hat, dass das Kollier seitdem verschwunden ist und dass sie sich danach das Leben genommen hat? Hört sich das nicht nach mehr als nach bloßem Zufall an, wenn ich es so formuliere?«

    Quinn sah gequält drein. »Sweeney, ich war gestern am Schauplatz eines Mordes. Wieder zu Hause stellte ich fest, dass eines meiner Messer verschwunden war, und als ich heute zu meinem Auto kam, bemerkte ich, dass jemand die Beifahrertür verkratzt hat. Klingt das nicht nach mehr als nach bloßem Zufall, wenn ich es so erzähle? Was denkst du? Dass sie etwas mit dem Überfall zu tun hatte? Dass sie die Kette selbst gestohlen hat?«
    Daran hatte Sweeney noch nicht gedacht, aber nun registrierte sie auch diese Möglichkeit. Quinn atmete tief ein, als ob er zu einer Rede ansetzten wollte, und erneut fiel ihr auf, wie müde er aussah. Hatte sie ihn jemals nicht müde erlebt?
    »Sweeney, bei der Polizei wird der Raubüberfall im Hapner Museum immer noch bearbeitet. Ich bin mir sicher, meine Kollegen wissen mittlerweile alles über sämtliche Personen, die zu jener Zeit dort beschäftigt waren. Bestimmt haben sie auch den Tod des Mädchens in Hinblick darauf untersucht.«
    Der Frau , dachte Sweeney bei sich. Sie war zwanzig Jahre alt.
    »Aber was, wenn sie es nicht getan haben?«
    »Der Fall ist mittlerweile vom FBI übernommen worden«, ergänzte er. »Sie haben dort genügend Beamte und viele Möglichkeiten, die ich nicht habe. Ich bin mir sicher, dass sie alles gründlich untersucht haben.« Sie hatten das Ende des Blocks erreicht, und er drehte den Buggy in Richtung Heimweg.
    Sie hatte das Gefühl, den Draht zu ihm verloren zu haben, deshalb beschloss sie, es auf die direkte Art zu versuchen. »Ich hatte mir gedacht, du könntest vielleicht mal einen Blick auf den Fall werfen und überprüfen, ob man damals auf alles geachtet hat.«
    »Es tut mir leid, Sweeney, aber ich habe wirklich genug um die Ohren, auch ohne dass ich irgendwelche alten Fälle wieder aufrolle. Ich bin mir sicher, dass meine Kollegen sorgfältig gearbeitet haben. Außerdem bezweifle ich, dass diese Studentin
etwas mit einem Multimillionen-Dollar-Raub zu tun gehabt hat. Nichts anderes war sie doch, oder?« Er wirkte genervt. Sweeney kam plötzlich der Gedanke, es könnte etwas damit zu tun haben, dass sie ihn nie zurückgerufen hatte.
    »Ich habe ja gar nicht behauptet, dass sie mit dem Raub zu tun hatte. Aber vielleicht wusste sie etwas darüber.«
    »Wie auch immer.« Er blieb stehen, um ein Stoffnilpferd aufzuheben, das Megan aus dem Buggy geschleudert hatte. Als er wieder hochkam, konnte Sweeney in seinem Gesicht lesen, wie sehr ihn das Thema aufregte. »Sieh mal, ich bin gerade damit betraut worden, einen neuen Partner einzuarbeiten. Außerdem ist ein Mädchen brutal vergewaltigt und in einem Hinterhof entsorgt worden, und niemand kann mir dazu nähere Angaben machen, da ich kein Spanisch verstehe. Ich hab wirklich keine Zeit, mich mit einem Fall zu beschäftigen, der ohnehin von einer anderen Behörde bearbeitet wird. Verstehst du das?«
    »Natürlich.« Sie waren wieder bei seinem Haus angekommen, und Sweeney wühlte in ihrer Tasche nach den Autoschlüsseln. »Es tut mir leid, dass ich dich gestört habe.«
    »Du störst doch nicht. Ich bin nur... Megan, wirf das nicht da raus.« Das Nilpferd lag wieder auf dem Boden, und Megan fing angesichts der Strenge in seiner Stimme an zu weinen. Er löste die Gurte und nahm sie aus dem Buggy, während er sagte: »Ich hab wirklich keine Zeit dafür, Sweeney. Du kannst nicht einfach nach so langer Zeit hier aufkreuzen und von mir erwarten, dass ich deinen persönlichen Detektiv für ungeklärte Fälle spiele.« Für einen Moment blickten sie sich an, beide waren von seinen barschen Worten überrascht. Sein Gesicht war wutverzerrt, aber seine Augen blickten einfach nur traurig.
    Du weißt, dass es nicht so ist , wollte sie sagen.
    Stattdessen drehte sie sich um und steuerte ihren Wagen an. Sie befürchtete, jeden Moment in Tränen auszubrechen.
Was war nur mit ihr los? Wenn er sich wie ein Idiot aufführen wollte, sollte er es doch tun. Warum ging ihr das so nahe?
    Als sie sich ins Auto setzte, hörte sie ihn fluchen und Megan erneut losweinen. Schon im Wegfahren begriffen, warf sie noch einen Blick zurück. Sie sah, wie er seine strampelnde Tochter hielt. Entschlossen hielt sie an ihrem Ärger

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