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Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Titel: Lennox 02 - Lennox Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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nicht richtig. Das ist skan-da-lös. Jawohl, scheiß-skan-da-lös.«
    »Kommt er wieder in Ordnung?«
    Sneddon zuckte die Schultern.
    »Wie ist es passiert?« Ich versuchte, mir den Nebel aus dem Kopf zu schütteln. Als es mir endlich gelang, sah ich Daveys eifriges, junges Gesicht vor mir. Was immer ihm zugestoßen war, ich war dafür verantwortlich. »Ich muss gehen.« Ich wollte aufstehen, aber die Erdanziehungskraft hatte etwas dagegen.
    »Ich fahre Sie«, sagte Twinkletoes, als er mich auffing, als wäre ich ein Kind, das zum ersten Mal Rollschuh fährt.
    »Mein Auto ...«, sagte ich schwach. »Es steht hinter der Kurve. An ein paar Bäumen.«
    Singer wies schweigend auf sich und streckte die Hand aus. Ich gab ihm meine Autoschlüssel und nickte. Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber in letzter Zeit wirkte sein Starren nicht mehr so lauernd.
***
    Als wir das Krankenhaus erreichten, hatte der Himmel ein samtiges Purpur angenommen. Zu dieser Jahreszeit wurde es nie wirklich dunkel. Das Glasgower Southern General Hospital hatte als Kavalleriekaserne begonnen, wurde dann zum Armenhaus von Govan und schließlich als Irrenanstalt benutzt, ehe man es zur heutigen Verwendung umbaute. Irgendwie war es dem Gebäude gelungen, den Charme seiner vorherigen Inkarnationen beizubehalten, und seine gezackte viktorianische Architektur wirkte so anheimelnd wie Burg Frankenstein.
    Die Korridore mit den Linoleumböden, über die wir gingen, waren still, und ich hörte auch keine fernen Schreie à la »Es lebt! Es lebt!« von den Porzellanfliesen der Wände widerhallen. Die streng einzuhaltenden Besuchszeiten waren zu Ende.
    Eine Oberschwester, die noch abweisender wirkte als die Vorsteherin am Craithie Court, stellte sich uns in den Weg. Sie hatte die gleiche durchgezogene Augenbraue, aber bei ihr kam Haar auf der Oberlippe hinzu, das einen Schnurrbart zu bilden drohte wie bei Ronald Colman. Ich fragte mich, woher die Typen alle kamen, und sagte mir, dass Baron Frankenstein vielleicht doch einen Teilzeitjob angetreten hatte. Ich rechnete mit neuerlicher eisiger Zurückweisung, doch Sneddon verschaffte uns Einlass, indem er der Oberschwester unseren Sonderausweis reichte: ein hübscher neuer, knisternder, gefalteter Sonderausweis mit dem Bild Ihrer Majestät darauf. Oberschwester Karloff steckte sich den Zwanziger in die Schürze und entschwand den Korridor hinunter. Auf dem Linoleum quietschen ihre hässlichen flachen Schuhe.
    Davey lag in einem Einzelzimmer. Ich nahm an, dass Sneddon dahintersteckte, und ich war ihm dankbar, auch wenn ich vermutete, dass es weniger aus Sorge oder Verantwortungsgefühl gegenüber Davey geschah, sondern vielmehr, um mich bei Laune zu halten, damit ich ihm wirklich alles berichtete, was ich herausfand.
    Jemand hatte sich Davey sehr ausgiebig vorgeknöpft. Sein Kopf und sein Kiefer waren bandagiert, und sein Gesicht war eine groteske Maske, angeschwollen und aufgedunsen. Die Augen waren nur noch Schlitze zwischen dicken Polstern aus blau und rot geschlagenem Fleisch. Wie es aussah, war seine Nase gebrochen, aber zum Glück hatte jemand – vermutlich ein Krankenhausarzt – sich einigermaßen Mühe gegeben, sie zu richten. Seine Lippen waren aufgeplatzt, und seine Unterlippe war angeschwollen wie bei Maurice Chevalier, wenn er einen schlechten Tag hatte. In der Oberfläche sah ich eine Naht.
    »Davey, hier ist Lennox. Wie geht es dir, mein Sohn?«
    Davey drehte den Kopf zu mir. Seine aufgeblähten Lippen zuckten, und mir wurde klar, dass er zu lächeln versuchte. Diese Reaktion ließ Zorn in mir auflodern.
    »Wer hat das getan, Davey?«
    »Tut mir leid, Mr. Lennox. Ich hab Sie im Stich gelassen.« Daveys Stimme drang angestrengt durch zusammengebissene Zähne, und ich bemerkte, dass sein Kiefer mit Draht fixiert war, weil jemand ihn gebrochen hatte.
    »Du hast niemanden im Stich gelassen. Wer war das?«
    »Hab ich nicht gesehen. Hat sich von hinten an mich rangeschlichen und mir eins übergezogen. Als ich am Boden lag, haben sie auf mich eingetreten. Irgendwann war ich weg. Mehr weiß ich nicht, Mr. Lennox.«
    »Gut, Davey. Du schonst dich jetzt. Noch irgendwas gebrochen?«
    »Nur mein Kiefer ... und ein paar angeknackste Rippen. Der Doktor sagt, ich muss einen Schädel aus Stahl haben. Er glaubt nicht, dass ich bleibende Schäden habe.«
    »Das ist gut, Davey. Wir haben dich im null Komma nichts wieder hier raus und auf den Beinen. Ich zahle dir einen Bonus.«
    »Das brauchen Sie nicht, Mr.

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