Lensmen 03 - Galaktische Patrouille
Patrouillen-Stützpunkte gehört.«
»Jawohl, Sir.«
»Nun gut. Ich glaube, ich kann Ihnen diese Angelegenheit anvertrauen. Wenn sich Schwierigkeiten ergeben, beispielsweise mit dem Lens-Träger, informieren Sie mich sofort. Ansonsten bitte ich mich nicht zu stören. Übernehmen Sie.« Und Helmuth erhob sich und überließ dem anderen sein Reich.
Er ließ sich zum Raumhafen tragen, wo sein Spezialraumer startbereit wartete – ein Schiff voller Apparate, deren Funktion nur ihm bekannt war.
Die Reise nach Arisia verlief für Helmuth sehr schnell. Da das kleine Schiff vollautomatisch war, hatte er Zeit genug, sich auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren. Er ging an die Lösung seines Problems mit der gleichen Überlegtheit und Kühle heran wie in seinem Hauptquartier, und hier hatte er den Vorteil, von seinen Untergebenen nicht gestört zu werden. Er schmiedete zahlreiche Pläne, und der Stapel seiner Notizen wuchs.
Als er sich seinem Ziel näherte, legte er seine Arbeit zur Seite, aktivierte seinen Spezialgenerator und wartete. Als der Raumer die Barriere berührte und gestoppt wurde, erschien ein überlegenes Lächeln auf seinen Lippen. Doch dieses Lächeln verschwand sofort wieder, als ein klarer Gedanke in seinem abgeschirmten Gehirn explodierte.
»Sie sind überrascht, daß Ihr Gedankenschirm nicht funktioniert?« Der Gedanke hatte einen verächtlichen Unterton. »Ich weiß, was Ihnen der Bote von Ploor über diesen Mechanismus mitteilte, als er Ihnen den Behälter überreichte – aber er wußte es nicht besser. Wir Arisier beherrschen das Medium des Gedankens besser, als es sich die Plooraner vorstellen können.
Wir Arisier wünschen und dulden keine uneingeladenen Besucher. Ihre Gegenwart, Helmuth, ist uns besonders zuwider, da Sie einer der höchsten Vertreter einer despotischen, entmenschlichten und anti-sozialen Kultur sind. Die Begriffe Gut und Böse sind natürlich relativ – also können wir auch nicht sagen, daß Ihre Kultur absolut schlecht ist. Doch sie gründet sich zu einem wesentlichen Teil auf Gier, Haß, Korruption, Gewalt und Angst. Gerechtigkeit und Barmherzigkeit kennt sie nicht, und die Wahrheit existiert nur als wissenschaftlich notwendiger Faktor. Ihre Kultur steht der Freiheit entgegen. Doch die Freiheit – die Freiheit der Person, des Denkens und des Handelns – ist die Grundlage und das Ziel der Galaktischen Zivilisation, die Sie bekämpfen und die von jeder wirklich denkenden Intelligenz anerkannt werden muß.
Stark gemacht von Ihren entarteten Ideen und von Ihren vorübergehenden Erfolgen als Herrscher über Ihre Männer, die mit den Banden der Gier, der Leidenschaft und des Verbrechens an Sie gefesselt sind, kommen Sie hierher und wollen uns das Geheimnis der Lens entreißen – uns, einer Rasse, die der Ihren an Alter und Weisheit millionenfach überlegen ist.
Sie halten sich für kalt, hart und rücksichtslos. Im Vergleich zu mir sind Sie schwach, weichherzig und empfindlich – hilflos wie ein neugeborenes Kind. Unsere Absicht, Ihnen diese Tatsache zu Bewußtsein zu bringen, ist einer der Gründe, warum Sie noch am Leben sind. Ihre Lektion wird jetzt beginnen.«
Helmuth, der aufrecht an seinen Kontrollen saß und keinen Muskel zu rühren vermochte, spürte die Gedankenfühler, die sich den Zugang zu seinem Gehirn erzwangen und nacheinander in die Zentren seines Seins eindrangen. Bei jedem Vorstoß glaubte er den Schmerz nicht mehr ertragen zu können – doch der nächste Impuls brachte noch größere Qualen.
Ruhe und Kaltblütigkeit hatten ihn verlassen. Er hätte gern wild aufgeschrien, doch selbst diese Erleichterung war ihm versagt. Er konnte nicht schreien; er konnte nur dasitzen und leiden.
Dann begannen sich »Dinge« im leeren Kontrollraum vor ihm zu materialisieren – wieder Realität gewordene Taten, an denen er schuldig war, Verbrechen, die er begangen oder angeordnet hatte und die nun in endloser Prozession an ihm vorüberzogen. Diese Prozession war lang und unbeschreiblich, und während sie ihren Fortgang nahm, steigerte sich der Schmerz in seinem Kopf, bis er es schließlich nicht mehr aushielt. Nach einer Zeitspanne, die eine Sekunde oder unzählige Stunden betragen hatte, verließ er das Reich des Schmerzes und versank in einer wohltuenden Bewußtlosigkeit.
Als er bleich und zitternd wieder erwachte, war er in Schweiß gebadet und fühlte sich derart schwach, daß er kaum aufrecht sitzen konnte. Erfreut stellte er fest, daß die Qualen für
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