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Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Titel: Lensmen 03 - Galaktische Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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anderes als ihre Pflichten im Kopf haben – in den ersten Jahren jedenfalls.«
    »Und das verrät dir sein Skelett, nehme ich an!« meinte Haynes skeptisch. »Im Normalfall mag das zutreffen. Aber in einem Krankenhaus ist manches anders ...«
    »Das ist einer von den weitverbreiteten Irrtümern!« schnappte Lacy. »Im Gegensatz zur allgemeinen Auffassung ist die Atmosphäre eines Hospitals der Liebe ganz und gar nicht förderlich – vom Krankenhauspersonal einmal abgesehen. Unsere Patienten halten sich sehr oft für verliebt – aber eine Romanze erfordert eben zwei. Die Schwestern haben selten tiefere Gefühle für ihre Pfleglinge, weil ein Mann im Krankenbett kaum eine gute Figur abgibt.«
    »Keine Regel ohne Ausnahme«, erwiderte der Admiral. »Wenn es Kinnison tatsächlich erwischen sollte, wird er so schnell nicht wieder davon loskommen. Naja, das Risiko müssen wir wohl eingehen.«

18
     
     
    Kinnison erwachte schreiend. Eine undeutliche Gestalt in weißer Kleidung, offenbar eine Krankenschwester, beugte sich über ihn.
    »Schwester!« Ein heftiger Schmerz durchzuckte ihn, und er fuhr über seine Lens fort: »Mein Boot! Ich muß es frei gelandet haben! Sie müssen den Raumflughafen verständigen ...«
    »Ruhig, ruhig, Lens-Träger«, sagte eine angenehme sanfte Stimme, und ein Kopf mit einem roten Haarschopf beugte sich über ihn. »Wir haben uns um das Schiff gekümmert. Es ist alles in Ordnung. Sie werden jetzt weiterschlafen und bald wieder zu Kräften kommen.«
    »Aber mein Schiff ...«
    »Ihr Schiff ist jetzt nicht wichtig«, fuhr die Stimme fort. »Es ist sicher gelandet und untergebracht ...«
    »Hören Sie zu, Sie alberne Gans!« Kinnison benutzte wieder seine Stimme, um sich besser verständlich zu machen. »Versuchen Sie mich nicht abzulenken. Wofür halten Sie mich? Glauben Sie etwa, ich spreche im Delirium? Ich habe Ihnen gesagt, daß ich mein Boot frei gelandet habe. Wenn Sie damit nichts anfangen können, wenden Sie sich an jemanden, der etwas davon versteht an Haynes oder ...«
    »Schon längst erledigt, Lens-Träger«, erwiderte das Mädchen beherrscht. Ihr Gesicht hatte sich gerötet. »Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, daß wir uns um alles gekümmert haben. Ihr Raumboot ist in den trägen Zustand zurückversetzt worden. Wenn wir das nicht getan hätten, wären Sie jetzt nicht hier. Ich war selbst dabei. Sie können mir glauben – es ist alles in Ordnung.«
    »Na gut«, sagte Kinnison und fiel augenblicklich wieder in tiefen Schlaf.
    »Alberne Gans!« schimpfte Clarissa MacDougall wütend. »Ein hübsches Exemplar, für das ich da sorgen muß! Noch nicht einmal bei Bewußtsein – und schon beschimpft er mich und versucht Streit anzufangen.«
    Bereits wenige Tage darauf war Kinnison wieder bei vollem Bewußtsein. Eine Woche später verspürte er keine Schmerzen mehr und begann sich zu langweilen. Nach weiteren zehn Tagen mußte er fast im Bett angebunden werden, damit er sich nicht selbständig machte. Während dieser Zeit entwickelte sich die Bekanntschaft mit seiner Pflegerin nicht gerade erfreulich. Denn wie Haynes und Lacy geahnt hatten, war der Lens-Träger kein idealer Patient.
    Nichts vermochte ihn zufriedenzustellen. Alle Ärzte waren für ihn Dummköpfe. Alle Krankenschwestern waren »alberne Gänse«, sogar – oder ganz besonders? – »Mac«, die sich seiner mit fast übermenschlicher Geduld und großem Taktgefühl annahm. Nun, auch Dummköpfe und alberne Gänse mußten wissen, daß ein Mann Nahrung brauchte.
    Er war es gewohnt gewesen, viel und gut zu essen – drei-, vier- oder fünfmal am Tag. Jetzt machte er sich nicht klar, daß sein ruhender Körper mit fünftausend Kalorien, die er früher pro Tag verarbeitet hatte, nichts mehr anfangen konnte. Er war immer hungrig, und stets verlangte er nach Nahrung.
    Und wenn er etwas zu essen verlangte, wollte er keinen Orangensaft oder Grapefruitsaft oder Tomatensaft und auch keine Milch. Auch hatte er kein Interesse an dünnem Tee, trockenem Toast und einem winzigen gekochten Ei. Wenn er schon Eier essen mußte, dann sollten sie gebraten sein, drei oder vier zusammen in einer Pfanne, mit zwei oder drei richtigen Scheiben Speck.
    Er verspürte auch ein großes Verlangen nach einem dicken Steak – dazu gebackene Bohnen und fettes Schweinefleisch. Er sehnte sich nach dick bestrichenen Butterbroten anstelle der Toastscheiben, die man ihm bei jeder Gelegenheit vorsetzte. Er wollte Kartoffeln mit dicker brauner Soße, er wollte

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