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Letzte Beichte

Letzte Beichte

Titel: Letzte Beichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen FitzGerald
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Morgen in ihrem Haus verbracht. Jeremy kann sie nicht umgebracht haben. Er war vierhundert Meilen weit weg. Bis heute Abend habe ich ihn aus dem Gefängnis raus … Er lässt fragen, ob Sie ihn abholen könnten. Ihre Bedenken wegen Rachel werde ich weiterleiten, aber das überlassen wir besser der Polizei, oder?«
    »Was tun Sie da?« Die Stimme war hart wie Granit. Ich schaute hoch und sah, dass sich eine wütende Hilary vor mir aufgebaut hatte.
    »Verabschieden Sie sich«, sagte sie, und da war keine Spur von dem watteweichen Kauderwelsch, das sie bei unserer ersten Begegnung benutzt hatte.
    »Kommen Sie sofort in mein Büro.«
    Mein Gesicht war brennendheiß, als ich an Danny, Penny und Robert vorbei in Hilarys Büro ging. Hilary schlug die Tür hinter uns zu.
    »Ich hatte gerade einen netten Plausch mit Wachtmeister Wilkinson.«
    »Bond?«
    »Wilkinson. Er meinte, Sie würden sich als Privatdetektivin betätigen. Und Danny sagte mir, dass Sie gerade mit einem Verteidiger telefoniert hätten.«
    »Ich …«
    Weiter kam ich nicht. Sie hatte eine Menge zu sagen, unter anderem Folgendes: Ich sei unprofessionell, naiv, dumm, würde mich zum Idioten machen, für wen ich mich hielte, sie könne ein Disziplinarverfahren gegen mich einleiten, würde es aber nicht tun. Stattdessen würde sie mich sechs Monate lang auf Verkehrsvergehen ansetzen. Bis ich mir über meine Positionklargeworden sei und darüber, dass es mir nicht zustehe, mich als Ermittlerin einer Mordkommission aufzuspielen.
    »Aber er ist unschuldig. Meinetwegen wird er aus dem Gefängnis entlassen.«
    »Das ist weder Ihre Aufgabe noch Ihre Angelegenheit. Sie können sich ernsthaften Ärger einhandeln, wenn Sie auf diese Weise Ihre Befugnisse überschreiten. Warum sind Sie Sozialarbeiterin geworden, Krissie?«
    »Was?«
    »Warum arbeiten Sie als Sozialarbeiterin? Sie waren eine Einser-Studentin. Erstklassiger Abschluss in Geschichte. Warum Sozialarbeit?«
    »Warum nicht?« lautete meine Antwort.
    Ich wusste, weshalb sie fragte. Hielt ich mich für zu klug für diese Arbeit? Benutzte ich die Sozialarbeit als eine Form von Therapie, als Gralssuche nach Gerechtigkeit, weil irgendein Scheißkerl mich und die arme Sarah missbraucht hatte? Ich wusste, weshalb sie fragte, weil mir dieselben Fragen manchmal im Kopf gedröhnt hatten. Um ehrlich zu sein, lautete die Antwort auf beide Fragen »Ja«.
    »Sie müssen noch viel lernen, Krissie«, sagte Hilary.
    Verflixt! Das dämpfte die gute Nachricht von Jeremys Entlassung ein bisschen. Nicht einmal ein Dankeschön bekam ich zu hören – dafür, dass ich eine geniale Ermittlerin war, eine Retterin des Universums, dafür, dass ich Jeremy zehn Jahre hinter Gittern erspart hatte (wo ihn behaarte Kerle mit Narben und Riesenfäusten verdroschen hätten), dafür, dass ich Amanda vor einem Leben ohne die Liebe ihres Lebens bewahrt hatte.
    »Sie haben recht. Es tut mir leid«, sagte ich. »Aber er geht davon aus, dass ich ihn abhole.«
    »Danach habe ich drei Gerichtsgutachten für Sie – alle wegen Fahrens ohne gültige Versicherung.«
    Als ich mich an meinen Schreibtisch setzte, versuchte sich Danny an einer Art von Entschuldigung: »Sie hat mich gefragt, und ich habe ihr bloß gesagt, dass ich mir Sorgen um dich mache. Es ist nicht deine Schuld. Du hattest während der ganzen Zeit keinerlei Ausbildung oder Unterstützung.«
    »Mach dir keine Gedanken.«
    »Geht es dir soweit gut?« fragte Penny freundlich. »Magst du eine Tasse Tee?«
    Furzerin. Aufgetakelter, übellauniger alter Kauz. Als sie mir ihre Unterstützung anbot, sah ich, dass sie die freundlichsten Augen hatte, in die ich jemals geschaut habe.
    Wäre ich eine Klientin, wäre sie diejenige, mit der ich hätte sprechen wollen.
    »Unheimlich gern«, sagte ich, und es war die tröstlichste Tasse Tee, die ich je getrunken habe.
    Als ich nachher Amanda anrief, pöbelte sie mich zur Abwechslung einmal nicht an. Sie war aufgeregt und dankbar, und sie wollte sich entschuldigen.
    »Soll ich Sie ins Gefängnis mitnehmen?« fragte ich. »Ich rufe an, sobald wir wissen, um welche Uhrzeit er rauskommt.«
    Als Nächstes rief ich bei Mrs. Bagshaw an, um sie zu fragen, ob ich sie auch mitnehmen solle. Sie war so seltsam wie immer. »Ja, ich habe der Polizei gesagt, dass er bei mir war. Ich bin jetzt bereit, ihm zu vergeben. Ich habe sie gebeten, ihm nicht zu sagen, dass ich sein Alibi bestätigt habe, weil ich ihn damit überraschen will – hier, in der Wohnung. Sagen Sie ihm

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