Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Letzte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
Vom Netzwerk:
keine sonderlich schwierige Entscheidung war. »Und was ist mit seiner Würde?«, fragte er lahm.
    »Was soll damit sein?«, gab Helen ungehalten zurück, die es leid war, dauernd unterbrochen zu werden. »Wie viel war ihm geblieben, als der Bürgermeister ihn rausschmiss? Egal, wie viel ist deine Würde wert?«
    Carlyle musste nicht lange darüber nachdenken, um zu dem Schluss zu kommen, dass es sehr viel weniger war als siebenhundertfünfzigtausend Pfund. »Gott, das ganze Geld! Kannst du dir das vorstellen?«
    »Hab deshalb kein schlechtes Gewissen«, sagte Helen. Sie stieß ihn noch mal mit der Fußspitze an, aber diesmal weniger fest. »Osgood hat nur ein beschränktes Zeitfenster.« Sie löste ihren Fuß von seinen Rippen und zeigte damit auf den Bildschirm. »Wie oft kann er solche Sachen machen? Von hier an geht es nur noch bergab.«
    »Vermutlich hast du recht«, sagte Carlyle.
    »Ehe du dichs versiehst«, sagte Helen, »kriegt er nur noch Jobs als Verkäufer von Sicherheitsrollläden im Spätabend-Programm.«
    »Und beim Eröffnen von Supermärkten in Croydon«, sagte Carlyle und lachte.
    »Wird so was heute überhaupt noch gemacht?«, fragte Helen.
    »Keine Ahnung«, sagte Carlyle. »Sollte man annehmen. Supermärkte eröffnen und am laufenden Band Z-Promis produzieren sind wahrscheinlich die einzigen Sachen, die dieses Land noch gut kann.«
    Auf der anderen Seite der Welt schluckte Luke Osgood den letzten Wurm und hob triumphierend die Arme. »Wird er gewinnen?«, fragte Carlyle.
    »Nein«, sagte Helen mit Bestimmtheit. »Die Nische für schwule Expolizisten ist zu klein zum Gewinnen. Außerdem ist er zu sehr Mittelschicht. Leute wie er sind diejenigen, die bei Shows wie dieser bis zur Hälfte dabeibleiben: keine kompletten Loser, die sofort hinausgewählt werden, aber nicht so beliebt bei der breiten Masse, dass sie bis ganz zum Ende durchhalten. Um das zu schaffen, muss man entweder ein kesses Kerlchen aus einer Soap sein, das die Stimmen der Mütter bekommt, oder ein Model mit dicken Titten und einem Winz-Bikini, das die Männerstimmen bekommt.« Sie erwähnte die Namen von zwei Leuten, von denen Carlyle noch nie gehört hatte. »Einer von diesen beiden wird gewinnen.«
    Während sie zusahen, wie Osgood im Triumph zu seinem Dschungelcamp zurückkehrte, erschien Alice in der Tür. Geschickt warf sie ein Handy in Richtung Sofa und kehrte ohne ein Wort in ihr Zimmer zurück.
    Carlyle fing das Telefon auf, bevor es ihn am Kopf traf. Er spürte, wie es in seiner Hand vibrierte, und drückte automatisch auf die Empfangstaste. »Ja bitte?«
    »Inspector, hier ist Amelia Jacobs.«
    Mist. Er konnte sofort anhand der Anspannung in ihrer Stimme hören, dass es keine guten Nachrichten waren. »Hallo.«
    »Der Dreckskerl hat Jake mitgenommen.«
    Der Dreckskerl Michael Hagger. Der Typ, mit dem er hatte reden sollen. Der Typ, den er hatte zurechtstutzen sollen.
    »Er hat ihn aus dem Kindergarten abgeholt.«
    Scheiße, Scheiße, Scheiße.
    »Ich bin zehn Minuten zu spät gekommen …« Ihre Stimme versagte ein wenig. »Und da waren sie verschwunden.«
    »Hmm-mmh.« Der Inspector trat frustriert gegen den Wohnzimmertisch. Du verdammter Idiot, sagte er sich, warum hast du dem Kerl nicht einfach Bescheid gesagt. Sie haben sich auf dich verlassen.
    »John?« Helen sah ihn fragend an, aber er schüttelte nur den Kopf.
    »Es war im Fernsehen«, fuhr Amelia fort.
    Nicht bei den Sachen, die wir uns angesehen haben, dachte Carlyle wütend.
    »In den Nachrichten«, erklärte sie.
    »Ja.«
    »Gott weiß, was mit dem armen Jungen geschehen wird. Sie müssen ihn zurückholen.«
    Er brauchte einen Augenblick, um sich zu beruhigen. »Wer leitet die Ermittlungen nach ihm?«
    Amelia nannte ihm einen Namen.
    »Okay«, Carlyle seufzte, »ich werde mit ihm sprechen und sehen, was ich herausfinden kann.«
    »Sie sollten eigentlich mit Michael sprechen«, blaffte sie.
    »Ich weiß, ich weiß, ich weiß«, sagte er scharf. »Ich will sehen, was ich tun kann. Ich melde mich so schnell wie möglich wieder bei Ihnen. Rühren Sie sich nicht. Es wird schon wieder.« Ohne auf eine Antwort zu warten, beendete er das Gespräch.
    »Was ist los?«, fragte Helen.
    Er stöhnte auf. »Los ist, dass ich Scheiße gebaut habe.« Während er das sagte, begann das Mobiltelefon in seiner Hand wieder zu vibrieren. »Mist!« Er hob das Telefon an sein Ohr. »Amelia …« Er versuchte, nicht zu verärgert zu klingen.
    »Inspector Carlyle?«
    Carlyle erkannte die

Weitere Kostenlose Bücher