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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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Gegenwinde mitspielten.
    Brad kam mit Hilfe des Taschenrechners und flinker Finger zum gleichen Ergebnis. »Wird trotzdem knapp.«
    Gott gibt dir keine Garantien. Sie sprach ins Funkgerät. »Chicago Center, Lear Foxtrot Bravo erbittet sofortige Erlaubnis, auf fünf fünf tausend Fuß zu steigen.«
    Manchmal muß man etwas riskieren.
    »Ähm, wiederholen Sie bitte, Foxtrot Bravo.«
    »Wir müssen hochsteigen. Fünf fünf tausend.«
    Der ATC-Lotse schaltete sich ein. »Foxtrot Bravo, Sie sind ein
     
    Lear drei fünf, korrekt?« »Roger.« »Maximale Höhenfähigkeit ist fünfundvierzigtausend Fuß.« »Korrekt. Aber wir müssen höher fliegen.« »Wurden Ihre Dichtungen kürzlich überprüft?« Druckdichtungen, Türen und Fenster. Sie waren es, die dafür
    sorgten, daß ein Flugzeug nicht explodierte.
    »Die sind alle in Ordnung«, behauptete sie, ohne dabei zu erwähnen, daß Foxtrot Bravo voller Schußlöcher gewesen und gerade erst an diesem Nachmittag wieder zusammengeflickt worden war.
    ATC meldete sich wieder. »Roger, Sie haben Erlaubnis für fünf fünf tausend, Foxtrot Bravo.«
    Und Percey sagte etwas, was nur wenige oder vermutlich überhaupt kein Learpilot je gesagt hatte: »Roger, von zehn auf fünfundfünfzigtausend .«
    Percey gab das Kommando. »Schubleistung auf achtundachtzig Prozent. Steigrate und Höhe bei vierzig, fünfzig und fünfundfünf-zig durchgeben.«
    »Roger«, antwortete Brad ruhig.
    Sie zog die Maschine nach oben.
    Sie begannen zu steigen.
    Alle Sterne der Nacht...
    Zehn Minuten später rief Brad: »Fünf fünf tausend.«
    Sie fing das Flugzeug ab. Fast kam es Percey vor, als könnte sie das Ächzen der Nähte hören. Sie rief sich ihre Kenntnisse in Höhenphysiologie in Erinnerung. Wenn das Fenster, das Ron ersetzt hatte, herausfliegen oder eine Druckdichtung platzen sollte -würde entweder das Flugzeug zerbersten, oder sie würden binnen fünf Sekunden an Hypoxie sterben. Selbst Sauerstoffmasken würden ihnen nichts nützen -der Druckunterschied würde ihr Blut zum Kochen bringen.
    »Sauerstoffmasken aufsetzen! Erhöhen Sie den Kabinendruck
    auf zehntausend Fuß.«
    »Kabinendruck auf zehntausend«, bestätigte er. Das würde zumindest einen Teil des mächtigen Drucks, der auf dem Rumpf lastete, ausgleichen.
    »Prima Idee«, lobte Brad. »Wie sind Sie darauf gekommen?«
    Affenkünste...
    »Keine Ahnung«, antwortete sie. »Wir unterbrechen jetzt die Treibstoffzufuhr zur Nummer zwei. Schubhebel schließen, automatische Schubregelung ausschalten.«
    »Geschlossen, ausgeschaltet«, bestätigte Brad.
    »Benzinpumpe aus, Zündung aus.«
    »Pumpe aus, Zündung aus.«
    Sie spürte ein leichtes Schwanken, als der linke Antrieb plötzlich ausfiel. Percey kompensierte das Gieren mit einer leichten Verstellung der Seitenrudertrimmung. Sie mußte nicht viel verstellen. Da die Turbinen nicht an den Flügeln, sondern am Heck montiert waren, hatte der Ausfall eines Triebwerks keine größeren Auswirkungen auf die Stabilität des Flugzeugs.
    »Was machen wir jetzt?« fragte Brad.
     
    »Ich werde einen Kaffee trinken«, antwortete Percey und hechtete behende aus ihrem Sitz. »Hey, Roland, wie trinken Sie noch gleich Ihren Kaffee?«
    Für vierzig quälend lange Minuten herrschte in Rhymes Zimmer Schweigen. Kein Telefon klingelte. Keine Faxe summten herein. Keine Computerstimme quäkte: »Sie haben Post.«
    Schließlich klingelte Dellrays Mobiltelefon. Während er sprach, nickte er immer wieder, aber Rhyme konnte sehen, daß es keine guten Nachrichten waren. Dellray schaltete das Telefon aus.
    »Cumberland?«
    Dellray nickte. »Aber es war ein Reinfall. Kall war seit Jahren nicht mehr dort. Oh, die Einwohner haben ihn noch gut in Erinnerung. Reden noch immer davon, wie der Junge seinen Stiefvater damals gefesselt und ihn den Würmern überlassen hat. Ist so 'ne Art Legende geworden. Gibt keine Familienangehörigen mehr in der Gegend. Und keiner weiß was oder ist bereit, etwas zu sagen.«
    In diesem Augenblick klingelte Sellittos Handy. Der Detective klappte es auf und sagte: »Yeah?«
    Eine Spur. Bitte laß es eine Spur sein, flehte Rhyme. Forschend blickte er in das teigige, stoische Gesicht des Polizisten. Er klappte das Telefon wieder zusammen.
    »Das war Roland Bell«, sagte Sellitto. »Er wollte uns nur mitteilen, daß ihnen jetzt der Sprit ausgegangen ist.«
    38. Stunde von 45
    Drei verschiedene Warninstrumente summten gleichzeitig los.
    Zu wenig Treibstoff, zu niedriger Öldruck und zu niedrige

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