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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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wenn sie ihn in die Enge getrieben hätten?
    Thom brachte Kaffee, und sie studierten Dellrays taktische Karte. Rhyme, wieder im Storni Arrow, rollte zum Tisch und besah sich den Plan.
    »Ist jeder auf seinem Posten?« fragte er Sellitto und Dellray.
    Haumanns 32-E-Team und Dellrays SWAT-Bundesbeamte aus den südlichen und östlichen Stadtbezirken waren bereit. Sie waren im Schutz der Nacht vorgerückt, über Dächer, durch Kanäle und Keller, in voller Tarnkleidung für den Stadteinsatz - Rhyme war davon überzeugt, daß der Tänzer sein Angriffsziel
    überwachte.
    »Er wird heute nacht bestimmt nicht schlafen«, hatte Rhyme gesagt.
    »Bist du wirklich sicher, daß er auf diesem Weg hereinkommen wird, Linc?« fragte Sellitto zweifelnd.
    Sicher? dachte er gereizt. Wer kann sich beim Totentänzer schon irgendeiner Sache sicher sein?
    Seine tödlichste Waffe ist die Irreführung...
    Rhyme sagte gequält: »Zu 99,7 Prozent sicher.«
    Sellitto lachte säuerlich.
    In diesem Augenblick klingelte es an der Tür. Wenig später trat ein untersetzter Mann mittleren Alters, den Rhyme nicht kannte, ins Zimmer.
    Dellrays Seufzer verhieß Ärger. Sellitto kannte den Mann offenbar ebenfalls und nickte nur knapp zur Begrüßung.
    Er stellte sich als Reginald Eliopolos vor, stellvertretender US-Staatsanwalt im südlichen Bezirk. Rhyme erinnerte sich, daß er der zuständige Strafverfolger im Fall Phillip Hansen war.
    »Sind Sie Lincoln Rhyme? Man hört viel Gutes über Sie. Mhm. Mhm.« Er machte einen Schritt nach vorn und streckte automatisch seine Hand aus. Dann wurde ihm klar, daß die dargebotene Hand bei Rhyme verfehlt war, und er hielt sie statt dessen Dellray hin, der sie widerstrebend schüttelte. Eliopolos' fröhliches »Fred, gut Sie zu sehen« bedeutete das genaue Gegenteil, und Rhyme fragte sich, woher diese kalte Spannung zwischen den beiden wohl rühren mochte.
    Der Staatsanwalt ignorierte Sellitto und Mel Cooper. Thom spürte instinktiv, was Sache war, und bot dem Besucher keinen Kaffee an.
    »Mhm, mhm. Höre, Sie haben eine beachtliche Operation laufen. Nicht besonders mit den Herren oben abgesprochen, aber, zum Teufel, ich weiß Bescheid übers Improvisieren. Manchmal kann man einfach keine Zeit damit vergeuden, auf Unterschriften in dreifacher Ausführung zu warten.« Eliopolos schlenderte zu einem Mikroskop herüber und blickte durch das Okular. »Mhm«, sagte er. Es war Rhyme ein Rätsel, was er dabei sehen mochte, denn das Licht im Mikroskop war ausgeschaltet.
    »Vielleicht...«, setzte Rhyme an.
    »Zur Sache? Ich soll zur Sache kommen?« Eliopolos schwang herum. »Aber sicher. Hier ist sie. Ein gepanzerter Wagen steht vor dem FBI-Hauptquartier in der Stadt bereit. Ich will die Zeugen im Fall Hansen in einer Stunde da drin haben. Percey Clay und Brit Hale. Sie werden auf ein abgeschirmtes Gelände der Regierung in Shoreham auf Long Island gebracht. Dort werden sie bis zu ihrer Aussage vor der Grand Jury am Montag bleiben. Punktum. Ende der Geschichte. Was sagen Sie dazu?«
    »Halten Sie das für eine kluge Idee?«
    »Mhm, das tun wir. Wir denken, sie ist allemal klüger, als sie als Lockvogel für eine Art persönlichen Rachefeldzug des New York Police Department zu benutzen.«
    Sellitto seufzte.
    Dellray sagte: »Machen Sie die Augen auf, Reggie. Sie sind doch nicht von gestern. Wie Sie sehen können, ist das hier eine gemeinschaftliche Operation.«
    »Und das ist auch gut so«, sagte Eliopolos abwesend. Seine ganze Aufmerksamkeit war jetzt auf Rhyme gerichtet. »Sagen Sie, hatten Sie wirklich geglaubt, daß niemand in der Stadt sich daran erinnern würde, daß dies derselbe Kerl ist, der vor fünf Jahren zwei Ihrer Leute umgebracht hat?«
    Nun, Rhyme hatte tatsächlich darauf gehofft. Und jetzt, da es jemandem aufgefallen war, saßen er und sein Team im Schlamassel. »Aber hey, hey«, verkündete der Staatsanwalt mit aufgesetzter Fröhlichkeit. »Ich will keinen Grabenkrieg. Will ich das? Warum sollte ich das wollen? Was ich will, ist Phillip Hansen. Jeder will Hansen. Erinnern Sie sich? Er ist der große Fisch.«
    In der Tat war Phillip Hansen für Rhyme ziemlich aus der Ziellinie geraten, aber nun, da er an ihn erinnert wurde, verstand er nur zu gut, was Eliopolos vorhatte. Und dies beunruhigte ihn.
    Rhyme rollte wie ein Kojote an Eliopolos heran. »Sie haben sicher ein paar gute Agenten da draußen, nicht wahr?« fragte er unschuldig. »Die die Zeugen schützen werden?«
    »In Shoreham?« fragte der

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