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Leuchtende Sonne weites Land - Roman

Titel: Leuchtende Sonne weites Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser
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brummte Tom und schaute auf seine Füße.
    Nick lachte. »Hast du überhaupt ein Paar Socken, das zusammenpasst?«
    »Wir sind hier, weil wir die Damen fragen wollen, ob sie vielleicht auf einen Drink mit uns in die Stadt fahren möchten«, mischte Cyril sich ein, bevor Nick und Ben ihn und seinen Kumpel vollends zerpflückten und sie der Mut verließ.
    Jacqueline und Vera waren einen Augenblick sprachlos.
    »Nein, wollen sie nicht«, antwortete Nick, weil er dachte, den Frauen sei es unangenehm, das Angebot abzulehnen. Außerdemhatte er erfahren, dass Mike in der Stadt gewesen war, um sein Funkgerät reparieren zu lassen. Es würde sich also bald herumgesprochen haben, dass Vera nach Wilpena zurückgekehrt und in absehbarer Zeit wieder zu haben war.
    Jacqueline sah Nick finster an. »Wir sind alt genug, um für uns selbst antworten zu können«, wies sie ihn zurecht.
    Nicks Miene verdüsterte sich.
    »Na, wie wär’s, hätten die Damen nicht Lust, uns zu begleiten?«, fragte Tom, dessen Selbstbewusstsein in den letzten fünf Minuten gehörig gelitten hatte.
    »Wir haben extra geduscht und saubere Hemden und Hosen angezogen.« Und saubere Unterhosen , wäre es Cyril um ein Haar herausgerutscht, er konnte sich gerade noch bremsen. »Und wir versprechen, dass wir uns nicht betrinken werden.«
    »Ja, und wenn die Damen hungrig sind, werden wir etwas zu essen bestellen«, ergänzte Tom eifrig. »Kängurusteak und Pommes frites sind die Spezialität vom Hawker Hotel.«
    Vera sah Jacqueline an. »Was meinst du?« Erst hatte sie ablehnen wollen, aber sie war noch nie zum Essen in der Stadt gewesen. Mike hatte sein Versprechen, sie auszuführen, nicht gehalten.
    »Wenn die Herren uns einen Moment entschuldigen würden«, sagte Jacqueline und winkte Vera, ihr ins Haus zu folgen.
    Cyril und Tom wechselten einen nervösen Blick. Sie fühlten sich gar nicht wohl in Gesellschaft von Ben und Nick, die sie mit Argusaugen beobachteten.
    Die beiden Frauen gingen in die Küche.
    »Was meinst du?«, fragte Vera.
    »Ich weiß nicht so recht. Das kommt ein bisschen überraschend. Würdest du gern gehen?«
    »Ehrlich gesagt ja. Ich war noch nie in der Stadt. Du?«
    »Einmal, mit einer Nachbarin«, erwiderte Jacqueline. »Die Geschäfte sind nicht so besonders, es gibt außer der Tuchhandlung kein einziges Modegeschäft. Aber Hawker ist eben nicht New York.«
    »Das kannst du laut sagen. Vor sechs Monaten hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich mich auf einen Ausflug in so ein verschlafenes Nest freuen würde. Aber nach der langen Zeit in der Einsamkeit wäre es eine willkommene Abwechslung. Ich will nur nicht, dass die beiden denken, ich könnte irgendwie an ihnen interessiert sein.« Vera schüttelte sich vor Ekel.
    »Um Himmels willen, bloß nicht! Das müssen wir ihnen schon klarmachen. Wir bleiben einfach zusammen, dann kann nichts passieren.«
    »Genau. Meinst du, Ben und Nick sind sauer, wenn wir gehen?«
    »Bei Nick kann ich mir das nicht vorstellen, aber ich weiß nicht, ob es Ben recht wäre. Er sorgt sich sehr um dich.«
    Ein verlegenes Lächeln huschte über Veras Gesicht. Dann zog sie die Stirn in Falten und meinte: »Ich habe gar nichts anzuziehen. Das Kleid, das ich zur Hochzeit getragen habe, will ich nicht anziehen.«
    »Jetzt, wo ich meinen Koffer mit all meinen Sachen wiederhabe, kann ich dir was leihen.«
    »Das wäre wunderbar!« Veras Miene hellte sich auf. »Also, was machen wir jetzt? Wir können sie nicht ewig da draußen warten lassen.«
    Ben und Nick behielten die beiden Besucher unterdessen im Auge.
    »Sie werden nicht mitkommen«, sagte Nick zuversichtlich. »Da gehe ich jede Wette ein.«
    »Ich auch«, pflichtete Ben ihm bei. »Ihr seid wie die Geier! Vera ist gerade mal ein paar Tage wieder allein.«
    »Na und?«, maulte Cyril. »Sie war ja bloß fünf Minuten mit Mike verheiratet. Das zählt doch nicht.«
    In diesem Moment traten Jacqueline und Vera in die offene Verandatür. »Wir nehmen die Einladung gern an, Gentlemen«, sagte Jacqueline. »Wir wollen uns nur noch schnell umziehen.«
    »Was?« Cyril riss verdutzt die Augen auf. Er war überzeugt gewesen, dass die beiden eine Ausrede suchten, um die Einladung abzulehnen. »Das ist wunderbar«, stotterte er.
    »Gut. Wir sind gleich wieder da«, versprach Vera.
    Ben und Nick hatte es die Sprache verschlagen. Sie starrten die Frauen offenen Mundes an, doch die lächelten nur und gingen wieder ins Haus.
    »Lasst euch ruhig Zeit«, rief Cyril ihnen

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