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Leuchtende Sonne weites Land - Roman

Titel: Leuchtende Sonne weites Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser
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Frauen und wir da. Mr. Dulton ist ein guter Mensch, er hat uns Arbeit gegeben. Dafür sind wir ihm dankbar, auch wenn wir nicht viel brauchen.«
    Als der Regen nicht nachließ, versprachen die zwei noch einmal, am nächsten Tag wiederzukommen. Dann kletterten sie in ihren verrosteten alten Geländewagen und rumpelten davon.
    Des und Teddy waren noch nicht lange fort, als Dot völlig aufgelöst an der Hintertür erschien. Ben, Nick und die Jungen waren schon zu Hause – bei dem anhaltenden Regen konnten sie nicht weiterarbeiten. Sie hatten sich gerade umgezogen, als sie Dot kreischen hörten:
    »Yuri! Wo ist mein Junge?«
    Ben ging und öffnete. Dot war nass bis auf die Haut. »Was ist denn los? Was schreist du denn so?«
    Yuri war schon öfter verschwunden, und Dot neigte dazu, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen, deshalb nahmen die Männer sie nicht mehr allzu ernst.
    »Yuri ist verschwunden!«
    »Er ist bestimmt nicht weit weg, Dot«, erwiderte Ben ruhig. »Es ist doch nicht das erste Mal, dass er ausgerissen ist.«
    Jacqueline kam an die Tür. »Ich habe den Jungen vor gut einer Stunde bei der Waschküche gesehen, Ben.«
    »Da hörst du’s, Dot. Er steckt bestimmt hier irgendwo. Oder er ist inzwischen zu eurem Lager zurückgekehrt.«
    »Nein, ist er nicht! Yuri ist nicht im Lager.« Dot war außer sich.
    Ben wandte sich Jacqueline zu. »Hast du gesehen, in welche Richtung er gegangen ist?«
    »Ich habe ihn gefragt, wo seine Mutter sei, als ich sie nirgends sehen konnte. Aber er hat immer noch ein bisschen Angst vor mir, deshalb ist er weggelaufen, zu den Ställen hinüber.«
    Dots Gesicht nahm einen wilden Ausdruck an, eine Mischung aus Angst und Wut. »Du lügst!«, fuhr sie Jacqueline an. »Was hast du mit meinem Yuri gemacht? Deine Mama hat das Kind eines Schwarzen getötet! Und du hast meinen Jungen getötet!«
    Sowohl Ben als auch Jacqueline verschlug es angesichts dieser ungeheuerlichen Anschuldigung die Sprache.
    Alle Farbe wich aus Jacquelines Gesicht. Sie starrte die Aborigine aus weit aufgerissenen Augen an und stammelte: »Woher … woher weißt du das?«
    Ben sah Jacqueline völlig verwirrt an. »Wovon zum Teufel redet sie?«
    »Du hast meinen Yuri getötet! Ich fühle es! Wo ist mein Kind? Wo ist Yuri?«
    Dot stürzte sich mit einem Aufschrei auf Jacqueline. Es gab ein kurzes Handgemenge, aber bevor Ben eingreifen konnte, gelang es ihr, sich loszureißen. Völlig aufgelöst rannte sie ins Haus.
    »Was hat das zu bedeuten, Jackie?«
    Nick hämmerte an ihre Tür, aber sie wollte ihn nicht sehen. Sie war völlig durcheinander. Tränen liefen ihr übers Gesicht. Vera schob Nick beiseite, schlüpfte ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    »Jackie, beruhige dich doch«, sagte Vera sanft.
    »Sie weiß es, Vera! Sie weiß es«, flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme. »Wie kann sie das wissen?«
    »Was, Jackie? Was weiß Dot?« Sie hatte die Aborigine durchs Küchenfenster gesehen. Dot hatte sich noch nicht beruhigt. Sie kreischte immer noch völlig hysterisch draußen herum.
    »Dot sagte, meine Mutter habe das Kind eines Schwarzen getötet. Sie weiß, dass meine Mutter für Valmae Browns Tod verantwortlich gemacht wurde. Woher kann sie das wissen?«, murmelte Jacqueline fassungslos. Sie fragte sich allen Ernstes, ob Dot irgendwelche übernatürlichen Kräfte besaß.
    Vera dachte kurz nach und fand sogleich eine ganz logische Erklärung. »Sie muss uns belauscht haben, ohne dass wir etwas davon mitbekommen haben.«
    Jacqueline guckte sie verblüfft an.
    »Als du aus deinem Tagebuch vorgelesen hast«, fuhr Vera fort. »Sie muss im Haus gewesen sein und an der Tür gelauscht haben. Weißt du noch, dass ein Marmeladentopf auf der Arbeitsfläche in der Küche stand und keine von uns beiden wusste, wie er dahingekommen war? Das muss Dot gewesen sein.«
    Jacqueline nickte langsam. Jetzt kam sie sich ein bisschen dumm vor. »Ja, so muss es gewesen sein. Sie hat gehört, was mit Valmae Brown passiert ist, und jetzt meint sie, ich hätte Yuri etwas angetan.«
    »Anscheinend hat sie den wichtigsten Teil unserer Unterhaltung nicht mit angehört«, bemerkte Vera entnervt.
    Es klopfte. Vera öffnete. Ben stand vor der Tür.
    »Dot sagt, dass die Männer auf walkabout sind, auf ihrer rituellen Wanderung. Deshalb haben wir ihr angeboten, nach Yuri zu suchen. Er kann nicht weit weg sein.« Ben musterte Jacqueline mit einem seltsamen Blick, so als sähe er eine völlig Fremde vor sich. Sie fühlte sich

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