Level 4 07 - 2049
waren.
Der Bandenchef sah auf Franks Arm und wusste nicht so recht, was er mit der Bemerkung anfangen sollte.
Genau diese Ratlosigkeit aber war es, die Frank hervorrufen wollte. Während sein Kontrahent immer noch dumpf auf Franks linken Arm gaffte, schnellte Franks Rechte empor, traf den Bandenchef voll auf das Nasenbein. Laut aufschreiend sackte der zusammen. Frank drehte sich blitzartig um die eigene Achse, winkelte das rechte Bein an und trat im selben Moment fest zu. Sein Fuß traf den Zweiten der Bande in den Solar Plexus. Wild nach Luft schnappend ging auch der in die Knie, als Frank schon den Kopf des Dritten an den Ohren zu sich hinunterzog und ihm sein Knie ins Gesicht stieß. Der Vierte schlich sich hinter Frank und zog etwas aus seinem Anzug, das Miriam ohne Zögern als Waffe identifizierte. Sie benötigte nicht einmal eine Schrecksekunde, um dem Angreifer mit einem gezielten Tritt zwischen dessen Beine niederzustrecken.
Gleichzeitig hatte Frank bereits die Nummer sechs erledigt, kam aber nicht mehr dazu, die Nummer sieben davon abzuhalten, mit einem kleinen Laserstift auf Frank zu zielen.
»Das würde ich lieber bleiben lassen«!, ertönte eine Stimme, die die Nummer sieben ebenso erschrecktewie Frank. Beide sahen in die Richtung, von der die Stimme kam, und blickten auf – Thomas!
Breitbeinig stand er da, umklammerte mit beiden Händen die Waffe, die Miriam dem Knirps abgenommen und die er seitdem unterm Anzug getragen hatte.
Jennifer ahnte sofort, dass das nicht gut gehen konnte. Erstens – so war sie fest überzeugt – ließ sich kein Problem der Welt mit Waffen lösen und zweitens war niemand weniger geeignet als Thomas, mit einer Waffe in der Hand herumzufuchteln. Dafür war er nun einmal viel zu langsam und in der Regel auch zu unentschlossen.
Jennifer betete innerlich sich mit dieser Einschätzung der Lage zu täuschen. Vielleicht hatten sie Glück und es ging doch alles noch glimpflich aus.
Ein Blick hinüber zu Chip allerdings ließ ihre Hoffnung schnell schrumpfen.
Ängstlich sah diese zu Thomas und schien sich zu fragen, ob ihn alle guten Geister verlassen hätten.
Thomas’ Eingreifen hatte leider keineswegs zur Folge, die Bande in den Griff zu bekommen, sondern im Gegenteil: Thomas verspielte Franks Überraschungsangriff, verschaffte der Bande Zeit, sich zu erholen. Die Bandenmitglieder rappelten sich nämlich langsam wieder auf, während Thomas unschlüssig dastand, zwar mit der Waffe drohte, aber nicht wusste, was er weiter tun sollte.
Schnell erkannte der Bandenchef Thomas’ Dilemma.
»Und jetzt?«, fragte er, womit er die Aufmerksamkeit aller auf sich zog.
Niemand jedenfalls bemerkte, wie ein Mitglied der Bande heimlich, schnell und leise eine Waffe betätigte, von der Thomas nicht einmal wusste, dass es sie überhaupt gab. Unverhofft schoss ein blauer Laserstrahl aus dem Anzug des Angreifers heraus und traf Frank mitten ins Herz!
Frank wurde nach hinten geschleudert.
Jennifer schrie entsetzt auf. Ben starrte seinem besten Freund fassungslos hinterher. Miriam schluckte und Thomas ließ vor Schreck die Waffe aus der Hand fallen.
»Ihr habt ihn gekillt!«, brüllte Chip, wagte es aber nicht, sich zu rühren. Genauso wie Kosinus stand sie nur regungslos da.
»Go!«, befahl der Chef und der ganze räuberische Trupp machte sich in Sekundenschnelle aus dem Staub.
Ben und Jennifer stürzten natürlich sofort zu Frank, um zu sehen, wie es ihm ging. Schon einmal in diesem Abenteuer hatten sie um das Leben ihres Freundes gebangt und wieder hofften sie, dass irgendein Wunder ihn unversehrt gelassen hatte.
Doch Chip hielt Ben an der Schulter fest. Ratlos blieb auch Jennifer stehen.
»Es hat keinen Sinn!«, war Chip sich sicher. »Sie haben mit einem Neutronenstrahl geschossen und ihn mitten ins Herz getroffen. Solche Waffen sind für den privaten Besitzer verboten, aber es ist keine Schwierigkeit, sich diese Waffen zu besorgen. Wir hätten eben nicht eingreifen dürfen. Die Banden werden immer gefährlicher und skrupelloser …«
Chip redete und redete, als ob das Unglück mit der Anzahl der Worte kleiner werden würde.
»Nein!«, hauchte Ben mit Tränen in den Augen. »Das kann … doch nicht sein.«
Thomas starrte zu Boden, wie er es immer machte. Diesmal aber suchte sein Blick nichts, sondern er glotzte leer auf die Waffe vor ihm. War es seine Schuld, dass Frank jetzt so dalag? Er hatte doch bloß helfen wollen. Man konnte doch nicht zusehen, wie Frank sich allein mit
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