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Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Titel: Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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donnerte auf den Eingang zu, würde aber eindeutig
     ihr Ziel verfehlen.
    »Scheiße!«, schrie Jennifer, presste sich die Hände an die Ohren und kniff die Augen zusammen.
    Die Kanone donnerte gegen die Wand direkt neben der Eingangstür.
    Erschöpft ließ Miriam sich zu Boden fallen. »Knapp daneben ist auch vorbei!«, stellte sie resigniert fest.
    »Noch mal!« Frank klatschte in die Hände, um seine Freunde aufzumuntern, doch Miriam brauchte erst mal eine Pause.
    Plötzlich stürmte Thomas mit lautem Gebrüll an ihr vorbei. Über dem Kopf schwang er eine schwere Eisenkugel an einer Kette,
     die er einer Ritterrüstung abgenommen hatte. Dann stoppte er, drehte sich zweimal um sich selbst wie ein Hammerwerfer und
     feuerte die Kugel mit so viel Schwung ab, dass sie leicht die Glastür zerschlagen hätte – wenn sie dort angekommen wäre. Die
     Eisenkugel aber flog nicht nach vorn zur Tür, sondern nach hinten, wo die anderen standen und sich ausruhten.
    Im letzten Moment konnten Achmed und Frank beiseitespringen, bevor die Kugel in den Holzfußboden einschlug und halb versank.
    »Sag mal, hast du sie nicht mehr alle, ey?«, ging Achmed auf Thomas los. »Du hättest uns beinahe platt gemacht, du Halbaffe!«
    Entsetzt zeigte Achmed auf die Delle im Boden und stellte sich vor, wie sein Kopf ausgesehen hätte, wenn er nicht beiseitegehechtet
     wäre.
    Frank atmete tief durch.
    Thomas war weiß im Gesicht geworden vor Schreck. »Im Fernsehen sieht das immer so einfach aus bei den Hammerwerfern!«, fand
     Thomas.
    »Im Fernsehen, ey?«, ereiferte sich Achmed. »Der Typ ist irre, ey. So etwas Krasses gibt es kein zweites Mal auf diesem Planeten!«
    »Aber die Idee war gut!«, beschwichtigte Frank. »Geht in Deckung. Ich versuche es noch mal!«
    Die anderen verschanzten sich hinter Ritterrüstungen, Schildern und einem alten Karren. Frank nahm sich die Eisenkugel, schwang
     sie, wobei er es wirklich machte wie ein Hammerwerfer, und schleuderte die Kugel in die Tür.
    Krachend zersplitterte das Glas.
    »Volltreffer!«, jubelten die anderen.
    Der Weg war frei.

Unter Wasser
    Schnell waren die Aufgaben verteilt. Miriam und Jennifer wollten im Zoo nach dem Rechten sehen, Kolja und Achmed brannten
     darauf, den König der Kinder zu verfolgen. Ben und Frank wollten Lebensmittel besorgen. Thomas sollte im Museum bleiben und
     das Hauptquartier einrichten.
    Blieb nur die Frage, wie die Mädchen am schnellsten zum Zoo gelangen konnten. Plötzlich grinste Miriam schelmisch und rannte
     los. »He – warte!«, rief Jennifer und lief hinterher. Miriam überquerte die Straße. Was wollte sie da? Jennifer konnte nichts
     Außergewöhnliches entdecken, außer einem verlassenen Bus, der mit offener Tür am Straßenrand stand. Miriam lief auf den Bus
     zu und setzte sich ans Steuer.
    »Prima! Der Schlüssel steckt!«, stellte sie fest.
    Jennifer stand mit offenem Mund da. »Du willst doch nicht etwa . . .«
    »Hiermit eröffne ich die Buslinie 1.   Direkt vom Museum zum Zoo. Ohne Zwischenhalt!«, lachte Miriam. »Bitte einsteigen!«
    Jennifer sah sich noch einmal um. Man konnte doch nicht einfach einen Bus kapern! In dieser Stadt der Kinder vermutlich noch
     weniger als in der wirklichen Welt der Erwachsenen. Doch niemand schien sich umsie zu kümmern. Die wenigen Kinder, die unterwegs waren, eilten geschäftig durch die Straßen. Manche trugen sogar Aktentaschen,
     telefonierten mit Handys oder besahen sich die Schaufenster. Zwei, drei Kinder kämpften noch immer damit, die Herrschaft über
     ein Auto zu gewinnen. Die meisten Kinder jedoch nahmen gerade an der Kundgebung zu Ehren des Königs der Kinder teil.
    »Also los!«, rief Miriam. Sie wollte gerade die Türen schließen, als ein kleiner Junge hereinsprang.
    »Ey, Kleiner. Hier ist geschlossene Gesellschaft. Nimm den nächsten Bus!«, pflaumte Miriam ihn an.
    »Ich bin der Kontrolleur!«, behauptete der Junge. »Wo ist meine Uniform?«
    Miriam und Jennifer schauten erst sich, dann den Jungen verblüfft an.
    »Hast du eine Fahrkarte?«, fragte der Junge Jennifer.
    Jennifer klopfte dem Jungen auf den Kopf: »Klingt hohl. Redest du deswegen solches Blech?«
    »Ohne Fahrkarte darfst du nicht mit dem Bus fahren! Das kostet Strafe oder ich muss die Polizei rufen!« Der Junge reckte den
     Hals, ob er durchs Fenster einen Polizisten auf der Straße entdecken konnte.
    »Jetzt langt’s aber!« Miriam sprang von ihrem Sitz, packte den Jungen am Kragen und warf ihn die Einstiegstreppe

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