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Liberty: Roman

Liberty: Roman

Titel: Liberty: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jakob Ejersbob
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Dunkelheit, wo er stehen bleibt und zu reden beginnt.
    »Ich werde mit meinen Leuten wiederkommen, und dann werden deine Sachen zerstört – und du wirst mit deiner Farbe wie verdreckte Milch im Land der Schwarzen herumlaufen und arm sein, ohne irgendetwas zu besitzen. Du wirst es kennenlernen, und ich werde dich betteln sehen.«
    »Christian.« Emmanuel kommt auf mich zu. »Ich gehe zurück zur TPC .«
    »Jetzt? Wieso?«
    »Mir gefällt die Discobranche nicht … es sind alles Hyänen.«
    »Warte noch einen Moment.« Ich fasse nach seinem Arm. Er bleibt stehen und sieht mich an.
    »Nach Hause ins Dorf auf der TPC , Christian. Ich hatte ein Mädchen dort, ein süßes Mädchen. Gut. Fleißig. Tüchtig. Aber ich dachte an Moshi, die Discobranche, feine Sounds, wildes Licht, viele chiki-chiki Mädchen zum Probieren. Aber die Mädchen hier sind schmutzig, es sind malaya . Und die Kerle sind Diebe, Hyänen.« Emmanuel reißt sich los und geht in die Nacht hinaus.
    Allmählich geht die Party ihrem Ende zu. Die Leute haben eine Prügelei gesehen, es ist ein zufriedenstellender Abend gewesen. Aber was ist mit Abdullah?
    »Glaubst du, Abdullah wird irgendetwas unternehmen?«, frage ich Rogarth.
    »Ja, sicher. Wir müssen hierbleiben.«
    »Aber wir müssen die Anlage nach Hause bringen.«
    »Was ist mit den Lautsprechern?«, will er wissen.
    »Die bleiben hängen. Das dauert eine Stunde, um sie herunterzuholen.«
    »Dann wird er sie kaputt machen.«
    »Wie ist die Nachtwache vom Liberty?«
    »Schlecht«, erwidert Rogarth. Wir können die Lautsprecher nicht abmontieren, wir haben kein Werkzeug.
    »Ich fahre mit den anderen Sachen im Taxi nach Hause. Wenn du mit Firestone hierbleibst, komme ich zurück, und wir bleiben, bis es hell wird.«
    »Ich besorge ein Taxi.« Rogarth geht vor die Tür. Ich stehe mit Firestone in dem leeren Raum. Es gibt einen Wachmann, der nachts kontrolliert, aber es ist ein alter Mann. Rogarth kommt zurück. Wir tragen die Anlage ins Taxi: einen der Plattenspieler, den Kassettenrekorder, den Verstärker und die Platten.
    Ich fahre nach Hause, alles ist ruhig. Trage die Anlage ins Haus und lasse das Taxi warten. Ich wünschte, ich hätte Ibrahim dabei, damit er im Haus bleiben könnte. Die Hunde taugen nicht viel, wenn es wirklich darauf ankommt. Ich öffne die alte Ostermann-Transportkiste, in der meine Sachen sind. Suche unter Kabeln und Kassetten. Finde den Revolver, überprüfe die Sicherung, stopfe ihn in den Hosenbund und ziehe das Hemd darüber. Rachel wacht auf.
    »Was ist denn?«, murmelt sie.
    »Ich muss zurück ins Liberty.«
    »Wieso?«, fragt sie schlaftrunken aus dem Kopfkissen.
    »Es gab ein paar Probleme. Ich muss dort bis morgen bleiben.« Rachel setzt sich auf – wach.
    »Was für Probleme?«
    »Abdullah ist gekommen und hat Ärger gemacht. Wir müssen dort bleiben, damit er nicht die Lautsprecher klaut. Oder sie zerschlägt.« Rachel schaut hinüber zu Halima, die ruhig schläft.
    »Aber was ist mit mir? Abdullah weiß, wo du wohnst. Wenn du im Liberty bist und er gesehen hat, wie du die Anlage nach Hause gefahren hast, kann er hierherkommen und sie mitnehmen.«
    »Die Nachtwache ist hier.« Früher gab es hier nur die Hunde, aber Moshi ist seit der Trockenheit gefährlicher geworden, daher hat Göstas Frau einen Nachtwächter eingestellt.
    »Der Nachtwächter läuft nur davon«, erwidert Rachel. Das ist wahr. Wenn er Angst bekommt, verschwindet er.
    »Die Hunde sind hier.«
    »Diese Hunde taugen überhaupt nichts«, sagt Rachel. Mist. Ich habe versprochen, ins Liberty zurückzukommen.
    »Ich fahre runter und komme sofort mit dem Motorrad zurück.« In der Küche packe ich Lebensmittel und Getränke in einen geflochtenen Korb und nehme ihn mit. Mit dem Taxi zurück ins Liberty. Den Fahrer kenne ich.
    »Vielleicht gibt es Diebe im Liberty«, erkläre ich ihm. »Ich will es herausfinden.« Er nickt.
    Nur durch ihre Zigaretten entdecke ich sie: Drei oder vier Typen stehen in der Dunkelheit unter einer Ladenmarkise direkt hinter der Tankstelle, ein Stück vom Liberty entfernt. Es könnten noch mehr sein, wenn nicht alle rauchen. Auf meinem Rücken breitet sich Schweiß aus.
    »Lass den Motor an und stell den Wagen so, dass die Scheinwerfer den Eingang des Liberty beleuchten«, bitte ich den Fahrer und stopfe das Hemd hinter den Revolver. Jetzt kann man sehen, dass er vor meinem Bauch im Hosenbund steckt. Er hält. »Hup vier Mal«, bitte ich ihn und greife nach dem Schalter für das

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