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Licht (Gone) (German Edition)

Licht (Gone) (German Edition)

Titel: Licht (Gone) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Ohr: »Du hoffst immer noch. Du denkst, du kannst mir entkommen. Dummer Mensch. Begreifst du es nicht? Du lebst nur, um mich zu füttern. Du musst hoffen, dass du mich füttern darfst. Darum betteln. Denn sonst stirbst du.«
    Alex verlor die Kontrolle über sich. Ihm sackten die Knie ein und ein dunkler Fleck bildete sich auf seiner Hose.
    Gaia lachte vergnügt. »Siehst du?«, wandte sie sich an Diana. »Er betet mich auf den Knien an.«
    »Möchtest du alle töten oder sie erniedrigen?«, fragte Diana kalt.
    »Wie wär’s mit beidem?«
    »Warum tust du das?«
    Gaias Miene wurde plötzlich ernst und ihr Ton sachlich. »Nemesis nimmt vielleicht auch einen Körper an. Was wird dann aus mir? Nemesis muss sterben, Diana. Erst wenn er stirbt, fällt die Barriere. Erst dann bin ich frei. Ich bin bereit. Ich wusste nicht, wie klein dieser Ort ist. Sieh dir die Welt da draußen an.« Sie machte eine weit schweifende Armbewegung, die die durchsichtige Wand und die Wüste dahinter mit einschloss. »Sie geht immer weiter, nicht wahr? Wie groß ist sie?«
    »Was? Das ganze Land? Die Erde?«
    »Alles. Ist die Erde alles? Dann die Erde. Wie groß ist die Erde?«
    Diana zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.«
    Gaia sah sie mit vor Aufregung leuchtenden Augen an. »Aber sie ist groß. Wie viele Menschen?«
    »Milliarden.«
    Das schien Gaia zu verblüffen. Ihr Mund ging vor Staunen auf.
    »Nicht einmal du kannst so viele töten«, sagte Diana, die sich über Gaias Bestürzung freute.
    Doch Gaia hatte die neue Information bereits verarbeitet. »Das muss ich gar nicht. Ohne Nemesis gibt es niemanden mehr, der so ist wie ich. Ich werde wachsen und mich vermehren. Zuerst wird es ein Körper sein und dann noch einer und noch einer. Schon bald sind es so viele, dass mich keine Macht mehr auslöschen kann. Irgendwann wird alles ich und ich werde alles sein!«
    »Das stelle ich mir langweilig vor«, sagte Diana. »Du wirst mit dir selbst ausgehen. Es wird niemanden geben, mit dem du über deine bösen Pläne sprechen kannst, und es wird keiner mehr da sein, den du terrorisieren kannst.«
    Gaia nickte nachdenklich. »Ja. Stimmt, das leuchtet mir ein. Ich muss ein paar übrig lassen, denen ich Angst machen kann.«
    Diana starrte sie an. Sie sah kein kleines Mädchen mehr, sie sah nur noch das Monster. Wieso war ihr das alles nicht gleich aufgefallen? Der Sadismus, die Spielchen, die irrationalen Ängste und diese Überzeugung von der eigenen Göttlichkeit.
    An Größenwahn und Irrsinn hatte Diana in der FAYZ einiges zu sehen bekommen.
    Der Gaiaphage war ein klarer Fall von Wahnsinn.
    Gaia wollte alle töten. Das also war der Plan. Ihr geisteskrankes Endspiel. Weil sie nicht zulassen konnte, dass der kleine Pete einen Körper fand und überlebte, musste jeder in der FAYZ sterben.
    Sie täte es aber nicht nur, um zu überleben. Sie würde auch noch Spaß dabei haben. Sie würde es genießen, die in Todesangst versetzten Kids zu jagen und zu quälen, bevor sie sie tötete.
    Diana musste an Orc denken, diesen ungewöhnlichen Jungen. Früher war er ein Schläger gewesen, ein Verbrecher und ein Trinker, der zum Mörder geworden war. Dann hatte er seine Taten zutiefst bereut – genau wie sie selbst.
    Sollte Orcs Geschichte einfach in Gaias Flammen aufgehen, nur um ihr psychotisches Ego zu füttern?
    Sinder, die mit so viel Hingabe ihren Garten pflegte.
    Dahra, die sich bis zur völligen Erschöpfung um die kranken Kinder gekümmert hatte.
    Computer-Jack: ein zerstreuter und völlig harmloser Spinner, den sie eine Zeit lang für ihre eigenen Zwecke benutzt hatte. Er sollte jetzt einfach sterben? Getötet werden von dieser … von dieser Abscheulichkeit?
    Astrid, diese selbstgerechte Musterschülerin … und Brianna, die Diana inzwischen richtig ins Herz geschlossen hatte. Und Dekka, die Diana nicht ausstehen konnte, der sie aber auf ihre eigene ruppige Art verziehen hatte. Und Lana.
    Und Caine.
    Vor allem er.
    Ihre Kämpfe, ihr wütendes Aufbegehren – das alles sollte umsonst gewesen sein, damit diese böse Kreatur hier rausmarschieren und sich den Rest der Welt vorknöpfen konnte?
    Sie rief sich Caines Zärtlichkeit ins Gedächtnis. Wer hätte gedacht, dass ein so egoistischer und machtbesessener Mensch so sanft küssen konnte?
    Ist ja super gelaufen, denn sonst wäre sie am Ende nicht schwanger geworden. Mit einem Mutantenkind, das im Augenblick seiner Geburt dem Gaiaphage zum Opfer gefallen war.
    Caine würde die FAYZ nicht als freier

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