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Licht (Gone) (German Edition)

Licht (Gone) (German Edition)

Titel: Licht (Gone) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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das grüne Licht und brannte ihn zu Asche.
    Gaia tötete nicht nur, sie spielte mit ihrer Beute.
    Edilios Freund Roger raffte gerade seine Zeichnungen zusammen, als das grüne Licht das Boot erreichte. Ein Wohnmobil,das sich zwischen dem Boot und Gaia befand, hatte den mörderischen Strahl teilweise abgelenkt, sodass es nur zur Hälfte brannte.
    Roger wich vor den Flammen zurück und schrie nach Justin, um den er sich seit Monaten kümmerte wie um einen kleinen Bruder. Roger befand sich zwei Schritte hinter der zerstörerischen Linie, Justin nur wenige Schritte davor. Er ging vor Rogers entsetztem Blick in Flammen auf.
    Als Roger schreien wollte, sog ihm die Hitze die Luft aus der Lunge. Er stolperte rückwärts und floh vor der rasch näher kommenden Feuerwand auf die Leiter. Doch dann neigte sich das Deck des sinkenden Segelboots. Er verlor den Halt, schlug auf den Planken auf und ging bewusstlos über Bord.
    »Wach auf.« Caine rüttelte Sam an der Schulter.
    »Was …?«
    »Steh auf. Das musst du dir ansehen.« Caine ließ ihn los und kletterte aus der Bodensenke, in der sie die Nacht verbrachten. Nachdem sie den Schacht blockiert hatten, waren sie weitergezogen und hatten ihre Suche in Richtung Stefano Rey fortgesetzt.
    Sam warf seine dünne Decke ab und folgte Caine auf die Böschung. Er sah sofort, was Caine meinte. Im Norden leuchtete der Nachthimmel im gelben Feuerschein meterhoher Stichflammen.
    »Der See!«, schrie Sam.
    »Ich würde sagen, wir haben Gaia gerade gefunden«, sagte Caine. »Von hier sind es gut acht Kilometer. Die Straße istnoch ein Stück weiter, auf ihr dürfte es aber schneller gehen. Querfeldein brauchen wir …«
    Sam war schon losgerannt.
    Caine sauste ihm hinterher. Sie liefen im Dunkeln und folgten dem Waldrand, bis Sam zum ersten Mal hinflog und einsah, dass er sich in der Finsternis den Hals brechen würde.
    Er formte eine Leuchtkugel und behielt sie auf Schulterhöhe. Viel Licht gab sie nicht ab, aber es war immerhin besser als das schwache Leuchten des Monds.
    Wenn sie das Tempo beibehielten, könnten sie es in einer Stunde schaffen.
    Sie wussten beide, dass es bis dahin zu spät sein würde.
    Gaia schlenderte durch das verwüstete Lager, in ihren Ohren immer noch die Musik aus dem iPhone und gefolgt von dem zu Tode erschrockenen Alex, der wie ein Hauself hinter ihr herbuckelte.
    Sowie sich etwas regte, hob sie die Hand und feuerte. Dieses tödliche Licht ist richtig gut, dachte sie. Es hinterließ kaum Spuren und wirkte viel schneller als die telekinetische Kraft ihres Vaters. Aber das Heben, Werfen und Schmettern machte eindeutig mehr Spaß. Es bereitete ihr Vergnügen, einen Menschen in den Nachthimmel zu schleudern und ihn schreiend fallen zu lassen, bis er mit dem befriedigenden Knirschen zerschmetternder Knochen aufschlug. Oder einen Fliehenden mit einem Auto abzuschießen und zu sehen, wie zwei Tonnen Stahl auf den menschlichen Körper trafen und ihn zum Platzen brachten wie einen Wasserballon.
    Eine Gruppe von vielleicht zwanzig Kindern versuchte, zu Fuß zu entkommen. Sie rannten, was das Zeug hielt. Gaia erhöhte ihre eigene Geschwindigkeit und holte sie mühelos ein.
    Während sie gemächlich neben ihnen herlief, ließ sie ihre Hände leuchten – nicht, um zu töten, sondern um die Todesangst in den Gesichtern zu sehen.
    Die Kids wirkten wie eine Herde in Panik geratener Tiere – die Augen weit aufgerissen, die Münder offen, nach Luft schnappend und wimmernd. Sie war der Tiger und das waren Lämmer.
    Eine wunderbare Gelegenheit, um eine ihrer anderen Kräfte endlich einmal auszuprobieren. Also hob sie die Schwerkraft unter den Fliehenden auf.
    Sie gerieten ins Stolpern und stiegen hilflos strampelnd und sich um die eigene Achse drehend in die Luft.
    Gaia schaute ihnen lachend zu. Dann zielte sie mit einer Hand auf ihr erstes Opfer und feuerte. Ein Mädchen ging am Himmel wie eine Fackel in Flammen auf.
    Ha, war das lustig!
    Die anderen heulten und flehten um ihr Leben, stiegen immer höher und höher und hatten nicht die geringste Chance, ihr zu entkommen.
    Sie feuerte noch einmal und schoss daneben. Peinlich. In der Höhe verschwammen die Gestalten mit dem Nachthimmel, selbst dann, wenn sie die Augen zusammenkniff. Deshalb holte sie die Leute so weit herunter, bis ihre Konturen für ihre kurzsichtigen Augen wieder scharf wurden. Jetzt zündete sie sie der Reihe nach an.
    Gaia zog die Stöpsel aus ihren Ohren. Sie wollte das Geschrei hören und das Knistern der

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