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Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Titel: Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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mochten, jedoch Berührung und deren Trost unbehelligt geblieben waren. Er hörte, wie die Prächtigkeiten aufstöhnten, vermutlich weil die symbolische Unterwerfung durch sein Niederknien oder vielleicht auch die Berührung sie missmutig stimmte. Es war ihm egal, ob die Prächtigkeiten gekränkt waren, ob die Magier Mitgefühl für einen der Ihren respektierten oder nicht.
    Leise sagte er: »Es ist durchaus möglich, dass ich allzu gern bereit bin, einen Schuldigen zu finden, der meine Familie entlastet. Doch bisher konnte mir niemand erklären, warum die Lampen im Zimmer meines Vaters versagt haben.«
    Die Frau wollte etwas sagen, doch der Erzmagier hob seine Hand. Fejelis’ Herz schlug schneller, als der kupferhäutige kleine Mann ihn musterte. »Magister Lukfer, Magister Tam und mindestens zwei nachtgeborene Magier spürten Magie hinter zahlreichen Bränden, bei denen Nachtgeborene ums Leben kamen, und hinter dem Verlöschen der Lampen, was der Grund für den Tod meines Vaters war. Magister Lukfer tendierte dazu, diese Art von Magie mit den Schattengeborenen in Verbindung zu bringen.
    Doch weiß ich von keinerlei Erwähnung, von keinerlei Bericht des Tempels zu dieser Magie und auch nicht davon, dass dieser Missbrauch vor Gericht gekommen wäre. Mir wurde zugetragen, dass die Nachtgeborenen sich angesichts der Untätigkeit des Tempels zu wundern beginnen.« Er machte eine Pause, sammelte sich. »Magister Tammorn erklärte mir, dass der Armbrustbolzen, der mich beinah das Leben gekostet hätte, trotz der anfänglichen Bemühungen einer Magierwache derart verhext war, dass er Leben auslöschte. Ich glaube, dass diese Magie für die zahllosen Toten unter Ihresgleichen verantwortlich sein könnte, mehr noch als die Granaten der Nachtgeborenen.« Er hörte Perrin tief einatmen, doch die Hohen Meister waren ganz still, beängstigend still. »Um diesen Feind zu schlagen, müssen wir uns zusammentun – Prinzen, Prächtigkeiten, Erdgeborene, Lichtgeborene und Nachtgeborene. Im Namen eines Paktes, der uns seit siebenhundert Jahren gute Dienste erweist. Bitte helft uns, wie die Magister Tam und Lukfer es zu tun versuchten, auf ihre eigene, wenn auch vielleicht mangelhafte Weise. Und lasst uns Euch helfen.«
    Jetzt musste er auf eine Antwort warten, auch wenn es ihn seinen ganzen Mut kostete, diesen Worten nicht weitere folgen zu lassen, die besten, die er finden konnte.
    »Zu glauben, dass du dich für den Pakt interessierst, fällt mir schwer, Fejelis«, sagte Prasav hinter ihm.
    Fejelis wollte sich nicht vom Erzmagier abwenden, doch weniger noch wollte er Prasav in seinem Rücken haben. Er fuhr herum, und dort stand Floria, die Prasav schweigend den Weg verstellte. Perrin legte eine Hand an Orlanjis’ Arm und versuchte, ihn zurückzuhalten.
    Prasav warf etwas auf die Matte. »Dieser Magier«, sagte er, »und dieser Prinz, der die Bezeichnung kaum verdient, haben sich verschworen, den Pakt zu untergraben, indem sie die Magie durch die technischen Errungenschaften der Nachtgeborenen ersetzen wollen.« Er ließ eine zerbrechliche Glühbirne über dem Teppich baumeln, bis alle erkannt hatten, was es war, dann trat er darauf, und nur Scherben und Draht blieben übrig. »Entgegen dem Eindruck, den die beiden so sorgsam zu vermitteln suchen, kennen sie sich bereits seit vier Jahren. In dieser Zeit hat der Magier Fejelis in einen Kreis verräterischer Radikaler gelockt, den Tammorn sich sorgsam herangezogen hatte.«
    »Innovation ist kein Verrat«, sagte Fejelis zum Erzmagier. »Die Kunsthandwerker sind idealistische junge Leute, die versuchen, die Belastung des Turmes zu lindern. Und mein Vater war sich des Umstands sehr wohl bewusst, dass ich Tam kannte.«
    Prasav lächelte auf ihn herab, mit einer Miene, die nicht mehr war als eine Karikatur Isidores. »Magistra Valetta, wenn Sie bei der Wahrheit bleiben wollten, müssten Sie dann nicht auch sagen, dass der Mörder Isidores, des Hauptmanns der Leibgarde und zweier Weiterer ebendieser Magier hier ist, der diese Frau namens Floria Weiße Hand dahingehend verhext hat, dass sie in Isidores Zimmer einen Talisman platzierte, der in der Lage war, die Lampen zu löschen, und ihn wieder entfernte, als er seine Aufgabe erfüllt hatte? Er tat es auf Geheiß des Prinzen, seines Geliebten. Schon früher hat er gegen die Gesetze des Paktes verstoßen, im Namen seines Prinzen. Es mag unangenehm sein, zugeben zu müssen, dass ein Magier derart korrupt sein kann, doch faule Äpfel gibt es

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