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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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war doch ein Vorwurf draus geworden. Dabei wollte sie das gar nicht. Sie wollte nur ehrlich und offen mit ihm reden. Hastig versicherte sie sich mit einem kurzen Blick, ob er sauer war. Nein, offenbar nicht.
    »Du hast völlig recht. Ist Callum denn kein guter Ersatz für mich, wenn ich weg bin?«
    Natürlich sollte das nur ein harmloser Scherz sein, aber Sarah zuckte so heftig zusammen, dass sie ihm ihr Knie fast in den Unterleib gerammt hätte.
    Sie riss sich zusammen. »Tja, weißt du, seine Dienste sind natürlich begrenzt«, antwortete sie und hoffte inständig, dass ihr Grinsen einigermaßen überzeugend gelang.
    Anscheinend hatte sie Glück.
    »Hört sich an, als hätte ich einiges aufzuholen«, raunte er.
    Im nächsten Moment beugte er sich über sie und küsste sie, sanft erst und dann drängender. Seine Hand strich zärtlich über ihre Wange, den Hals, ihre Schulter und dann weiter zum Schnürverschluss ihres Oberteils. Er zog sie ganz langsam aus, ohne dabei den Lippenkontakt zu verlieren. Zum ersten Mal seit Langem fühlte Sarah sich David ganz nah, und sie spürte, wie die Emotionen sie überkamen und alles andere ausschalteten.
    Erst viel später, als sein keuchender Atem in ein leises Schnarchen übergegangen war, wurde ihr etwas klar: Von dem Moment, als er sie geküsst hatte, bis zu der Sekunde, als er eingeschlafen war, hatte er kein einziges Mal ihren Namen ausgesprochen.

6. Kapitel
    ERWACHEN IN PALMA
    Es war sieben Uhr morgens, die Sonne brach gerade durch den Morgennebel und kündigte einen fantastischen Tag an. Sarah stand auf dem kleinen Balkon ihrer Suite und sah zu, wie das Schiff in Palma de Mallorca festmachte. In dem Moment, als der Anker geworfen wurde, tauchte David hinter ihr auf. In den Händen hielt er zwei dampfende Kaffeebecher, die der Zimmerservice zum vereinbarten Zeitpunkt, um zwanzig vor sieben, auf einem Tablett in die Kabine geschoben hatte. Für einen Urlaubstag war das schrecklich früh, aber sie hatte die Hafeneinfahrt nach Palma unbedingt miterleben wollen.
    Er küsste sie flüchtig und reichte ihr einen Becher. »Guten Morgen, mein Schatz.«
    »Guten Morgen. Und danke. Daran könnte ich mich glatt gewöhnen.« Sie nahm den Kaffee in Empfang und zeigte auf die Aussicht vor ihnen. »So habe ich mir das überhaupt nicht vorgestellt. Ich hatte eher mit einer schönen Mittelbeerbucht gerechnet.«
    Er lächelte. »Was stört dich denn an Containerfrachtern und Ölgestank?«
    »Du hast recht, ich bin wirklich zu anspruchsvoll.«
    Als Sarah gesehen hatte, wo sie hinsteuerten, hatte sie kurz einen Blick in das täglich erscheinende Schiffsmagazin geworfen, das Colita ihnen am Vorabend auf den Schreibtisch gelegt hatte. Tatsächlich, sie legten in einem Industriehafen ein paar Meilen jenseits des Stadtzentrums an.
    »Warst du schon mal auf Mallorca?«, fragte sie David.
    Seltsam, dass sie seit fünf Jahren verheiratet waren und sie nicht mal genau wusste, welche Länder ihr Mann in seinem Leben bisher bereist hatte. Aber das lag wohl an seinen langen Arbeitszeiten und dem großen Altersunterschied.
    »Ein paarmal. Seit den Neunzigerjahren allerdings nicht mehr. Was ist mit dir?« David sah sie an.
    Sarah nickte. »Einmal. Auf Klassenfahrt, als ich fünfzehn war. Damals habe ich auf der Treppe der Kathedrale mit Gary Burton geknutscht. Das kam gar nicht gut an.«
    Da er keine Antwort gab, drehte sie sich um. Er saß bereits an dem kleinen Balkontisch und hatte sein Notebook aufgeklappt. Sie biss sich auf die Lippen und unterdrückte das instinktive Bedürfnis zu … ja wozu eigentlich? Zu weinen? Zu brüllen? Ja, eher zu brüllen. Sie akzeptierte ja, dass er ein vielbeschäftigter Mann war, der beruflich immer auf dem Laufenden sein musste, aber in diesem ersten richtigen Urlaub seit ihren Flitterwochen war sie nicht bereit, die zweite Geige zu spielen.
    Da sie Konflikte hasste, beschloss Sarah, ruhig zu bleiben. Sie hatten Ferien. Vielleicht hatte er ja verlernt, wie man sich entspannte, und benötigte eine kleine Erinnerung. Sie ging zu ihm, schlang die Arme von hinten um seine Schultern und liebkoste seinen Nacken. Bildete sie sich das ein, oder war er gerade zurückgezuckt?
    »David, heute ist unser erster richtiger Urlaubstag. Schalt deinen Laptop aus und entspann dich«, sagte sie leise. »Es gibt doch hier viel aufregendere Dinge zu sehen.«
    Sie ging um ihn herum, setzte sich auf seinen Schoß und beugte sich vor, um ihn zu küssen. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte

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