Liebe ahoi
doch bei ihrem nächsten Satz hellte sich sein Gesicht sofort wieder auf.
»Aber ich teile die Liege gern mit Ihnen.«
Grinsend wickelte er sich sein Handtuch um die Hüften und bestellte bei Anders, Norwegen, einen Jack Daniels mit Cola.
»Tut mir leid, ich habe mich gar nicht vorgestellt. Ich heiße Blair Collins.«
»Blair Collins …«, antwortete sie. »Darf ich raten? Connecticut?«
»Milford.« Er nickte. »Sie sind gut.«
»Allerdings.« Sie lächelte kokett. »Und ich würde sagen, Sie arbeiten entweder im Sportbusiness oder machen in Immobilien.«
»Immobilien«, bestätigte er und war noch mehr beeindruckt. »Woher wissen Sie das?«
»Dolce-&-Gabbana-Shorts, aktuelle Kollektion, also sehr modebewusst. Vermutlich ein Stadtmensch mit viel Sinn für Mode und Style. Tommy-Hilfiger-Brieftasche – nicht allzu teuer, daher schätze ich, dass Sie sie nur in Ihrer Freizeit benutzen, damit Ihre andere keinen Kratzer bekommt. Dann die Uhr: eine Tag Heuer Grand Carrera Calibre 36. Teuer. Edel. Aber sehr solide, was darauf schließen lässt, dass Sie nicht den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen und eine Uhr brauchen, die auch mal einen Stoß vertragen kann.«
»Verdammt, Sie sind echt unglaublich! Ich bin tief beeindruckt.«
Er setzte sich neben sie auf die Liege, hielt jedoch respektvoll Abstand. Freundlich, aber nicht aufdringlich. Das gefiel ihr.
»Auf die Gefahr hin, jetzt etwas platt zu klingen, aber was macht eine hübsche junge Frau wie Sie so allein hier oben?«
Sie zuckte mit den Schultern. »Ich habe mich in meiner Kabine gelangweilt. Und da hab ich mir überlegt, ein bisschen ins echte Leben rauszugehen. Und Sie? Was tun Sie hier?«
»Können Sie das nicht erraten?«
Mona lachte. »Nein. Meine übersinnlichen Fähigkeiten sind leider nicht grenzenlos.«
»Ich bin mit ein paar Kumpels auf Junggesellenabschiedstour. Sie sind heute alle nach Neapel gefahren, aber ich hatte keine Lust auf Sightseeing. Ich wollte mich lieber ein bisschen entspannen, in der Sonne liegen und all das.«
Er bekam einen kleinen Punktabzug für die Antwort, die aus dem Buch Wie flirte ich so richtig dämlich stammen konnte. Als er sie jetzt anlächelte, bekam er sie zurück. Wie scharf er war! Um die dreißig, schätzte Mona. Ein bisschen alt für ihre aktuelle Toyboy-Phase, aber schnuckelig genug, um eine Ausnahme zu machen.
Die nächste Stunde verbrachten sie mit heftigem, knisterndem Flirten. Mona fing gerade an, viel zu viel Spaß daran zu finden, als ihre Vernunft sich meldete. Höchste Zeit zu gehen. Sie hatte noch etwas Wichtiges zu erledigen. Widerstrebend stand sie von der Liege auf und verkündete, dass sie aufbrechen müsse. Er war total enttäuscht.
»Tut mir leid, ich hatte schon vorher Pläne. Aber es war sehr schön mit Ihnen.«
»Und ob.«
Langsam ließ Blair aus Milford den Finger über die Innenseite ihres nackten Arms gleiten. Bei der Berührung knisterte es in jeder einzelnen ihrer erogenen Zonen.
»Ja, ich habe mich auch gefreut, Sie kennenzulernen, Mona. Wenn Sie Lust haben, dieses Gespräch irgendwann fortzusetzen, Sie finden mich in Suite 8210. Kommen Sie einfach vorbei.«
Die Einladung war so eindeutig, als hätte er sie mit Sonnenmilch auf sein Sixpack geschrieben.
»Ja, vielleicht tue ich das«, antwortete sie. Allerdings nicht, wenn die Dinge in den nächsten Stunden so laufen, wie ich mir das vorstelle, fügte sie im Stillen hinzu.
Ihr Körper kribbelte immer noch, als sie davonging. Dabei bemühte sie sich um ihren besten Catwalk-Gang, um ihm zum Abschied noch einmal eine perfekte Ansicht zu bieten.
Nächster Halt: Davids Kabine. Im Geiste ging sie den Weg ab, den sie gehen musste. Einmal über das ganze Deck, an den Erwachsenen- und den Kinderpools vorbei bis zum Schiffsbug, dann zwei Etagen nach unten. Sie beschloss, die Treppe zu nehmen statt des Aufzugs. Das würde ihren Gluteus maximus trainieren und ihren Hintern noch besser aussehen lassen.
»Mona! Mona, hallo! Hier sind wir!«
Sie hatte die Treppe fast erreicht, als sie aufschrak. Marcy und John. Mist, sie konnte nicht an ihnen vorbeigehen, ohne wenigstens kurz mit ihnen zu sprechen. Ihr Gluteus maximus würde warten müssen.
»Hi!«, flötete sie und lief auf die beiden zu.
Sie hatte den Kleinkinderpool, in dem Lawrence und Lavinia ausgelassen planschten, fast erreicht, als sie erkannte, mit wem sie dort spielten. David tauchte gerade prustend aus dem Wasser auf und brachte die Zwillinge zum Kreischen.
»Hi, Mona!«,
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