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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
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Trotzdem dreht sich der Raum um mich herum. Eilig beuge ich mich wieder vor.
    »Ich bin so scharf«, sagt er, an meine Schenkel gerichtet.
    Was sollte Max’ schwachsinniges Gerede darüber, dass er mich liebt? Er liebt mich definitiv nicht. Wenn er es täte, wäre er ans Telefon gegangen und hätte mir gesagt, warum er so wütend ist. Stattdessen hat er unseren gemeinsamen Abend per SMS abgesagt und war danach nicht mehr erreichbar. Niemand, der einen anderen Menschen liebt, benimmt sich so.
    Igitt, ich habe einen ekelhaften Geschmack im Mund. Ich muss gleich aufstehen und mir ein Glas Wasser holen. Rob beschreibt kleine Kreise über den rosa Schleifchen an meinem Slip. Die Dessous waren definitiv ein guter Kauf. Sie sind wirklich hübsch. Außerdem habe ich zwanzig Prozent Angestelltenrabatt bekommen. Ich liebe Robs wunderschönes Haar, das ihm immer ins Gesicht fällt, wenn er sich vorbeugt. Inzwischen küsst er mein Bein. Er erinnert mich an einen Vogel, der nach Körnern pickt.
    Ich habe ihn verraten! Inwiefern soll ich ihn verraten haben? Er war doch derjenige, der »Vergiss heute Abend« geschrieben hat! Er war derjenige, der mich versetzt hat! Sich zu weigern, mit mir zu reden, ist doch absolut kindisch. Wenn ich stur nach links sehe und versuche, nicht an den ekligen Tintenfisch von heute Abend zu denken, fühle ich mich eine Spur besser, glaube ich. Rob kniet zwischen meinen Beinen und zieht sich die Hose herunter, unter der blütenweiße gestärkte Boxershorts zum Vorschein kommen. Ziemlich adrett. Sehr hübsch.
    Das Telefon läutet. Mein Herz macht einen Satz. Bestimmt ist es Max! Genau – wenn der Knoten erst mal geplatzt ist und jeder sagen konnte, was er zu sagen hat, sieht die Welt gleich ganz anders aus. Ich strecke den Arm aus, doch Rob hält mich zurück. Er kniet über mir, und plötzlich merke ich, dass er sein Glied in der Hand hält.
    »Komm schon, Häschen. Nimm mich in den Mund«, murmelt er. Ich sehe zum Telefon hinüber, dann wieder zu Rob.
    Der Anrufbeantworter springt an.
    Rein objektiv betrachtet, ist er mit seinen gebräunten Beinen und seinem flachen, muskulösen Bauch ein Bild von einem Mann. Es ist, als würde ich mich selbst aus weiter Ferne beobachten. Ich verspüre ein vages Gefühl von Traurigkeit und Erschöpfung. Er stützt sich mit einer Hand hinter mir an der Wand ab und dirigiert mit der anderen seinen Schwanz in meine Richtung. Inzwischen schwebt er direkt vor meiner Nase. Aber ich erkenne ihn nicht wieder. Dieser Geruch nach Seife ist neu. Er riecht irgendwie teuer. Ich glaube, Nanas Stimme im Hintergrund zu hören, als ich den Mund öffne.

22
    Lebensweisheiten
    Du bist am Boden zerstört? Nun, nun, was ist denn das? Steh auf und lächle. Jeder kann einmal auf die Nase fallen, aber einfach liegen zu bleiben – was für eine Schmach!
    Edmund Vance Cooke
    Vergeude deine Zeit nicht damit, nach etwas zu suchen, was du unbedingt haben willst, was es aber nicht gibt, sonst merkst du, dass du nicht länger ohne es leben kannst, und musst immerzu nur daran denken.
    Balu, der Bär, in Das Dschungelbuch
    Eines steht fest: Es gibt wohl kaum einen mieseren Start in den Tag, als sich bei der Arbeit zu übergeben. Als ich fertig bin, kauere ich in der Toilettenkabine und versuche herauszufinden, wie es mir geht … mein Schädel brummt, mein Magen fühlt sich immer noch flau an, meine Augen brennen höllisch … und wieso muss es so verdammt heiß sein?
    Eines gelingt mir in Robs Gegenwart offenbar ganz besonders gut: mich bis zur Besinnungslosigkeit zu betrinken. Aber er hat mich dazu angestiftet. O Gott, allein wenn ich daran denke, wird mir schon wieder schlecht. Ich sollte mich schämen. Und genau das tue ich auch. In Grund und Boden. Was ist nur los mit mir? Bin ich neuerdings das, was man gemeinhin als »völlig durch den Wind« bezeichnet? Ich drücke die Toilettenspülung und lehne mich gegen die Tür. O Gott, das Papier ist aus. Vielleicht habe ich noch Tempos in der Tasche. Mein Handy steckt in meiner Innentasche und drückt gegen meine Rippen. Ich ziehe es heraus und sehe nach, ob eine SMS eingegangen ist. Man weiß ja nie – vielleicht hat Max sich ja gemeldet. Aber nein. Nichts. Ich wähle seine Festnetznummer.
    »Hier ist Max. Bitte eine Nachricht hinterlassen.«
    »Bitte, Max, rede mit mir. Ich fühle mich furchtbar …« Ich warte, für den Fall, dass er doch noch abhebt, aber es ist nur das Rauschen der Leitung zu hören. »Es tut mir so wahnsinnig leid. Ich will

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