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Liebe auf den ersten Klick

Liebe auf den ersten Klick

Titel: Liebe auf den ersten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Garcia
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außerdem habe ich die Wohnung geputzt und frische Bettwäsche aufgezogen.
    Am Freitagmorgen bin ich in den Startlöchern. Ich ziehe ein sandfarbenes Etuikleid und schwarze Pumps dazu an – dasselbe Styling wie Sam bei der Hochzeit. Ich dränge den Gedanken beiseite. Wenn er unbedingt Klasse haben will, soll er sie kriegen. Ich glätte mein Haar, stecke es hoch und betoniere sämtliche abstehende Strähnen großzügig mit Haarspray, dazu lege ich ein dezentes Make-up auf. Meine klassische schwarze Handtasche enthält alles, was ich für ein Spontanwochenende brauche: Ersatzstrumpfhose, Schminktäschchen, Deo, Parfum, Haarspray, Mundspüllösung, eine Zahnbürste und ein frisches Höschen für den Fall, dass wir in seiner Wohnung landen.
    Es ist sehr still und warm draußen, der letzte Schimmer der Mondsichel löst sich im fahlen Morgenlicht auf. Ich bin von einer friedlichen Ruhe erfüllt, sitze mit majestätischer Würde im Bus und lächle milde über den Radfahrer, der dem Busfahrer wütend die Faust entgegenreckt. Auf der kurzen Strecke von der Bushaltestelle ins Büro betrachte ich mich in den verspiegelten Fensterscheiben eines Bürokomplexes: Ich bin eine Frau, die genau weiß, was sie will und wie sie es bekommt.
    Im Aufzug, der wie üblich in jedem Stockwerk anhält, um die Angestellten in ihre Abteilungen auszuspucken, gehe ich meinen Arbeitstag noch einmal durch – Papierkram aufarbeiten, ein paar Mails beantworten und mich auf das Einkäufermeeting am Montag vorbereiten. Von heiterer Gelassenheit erfüllt, schlendere ich zu meinem Schreibtisch, wo mir Christie bereits wie ein wild gewordener Kanarienvogel entgegenflattert.
    »Es ist heute schon! Es ist heute schon! Sie haben es vorverlegt!«
    Ich lächle freundlich. Sie wird meine Blase der Glückseligkeit nicht zerstören. »Guten Morgen, Christie. Setz dich erst mal hin. Was ist heute schon?« Ich darf den Kopf nur ganz vorsichtig bewegen, da sich die Haarnadeln zu lösen drohen. Sie folgt mir zu meinem Schreibtisch. Dabei fällt mir ihr Outfit auf: ein halbtransparentes Kleid im Togastil mit Fledermausärmeln und einem Gürtel, der an eine Vorhangkordel erinnert. »Wow, Wahnsinnskleid!«
    »Das Einkäufermeeting findet heute schon statt. Sie haben es vorverlegt.«
    Eine Sekunde lang starre ich in ihr angstverzerrtes Gesicht und spüre, wie meine fragile Fassade der Ruhe und Gelassenheit Risse bekommt und auseinanderbröckelt. »Wie bitte?«
    »Heute Nachmittag!«, quiekt sie.
    »Verdammt! O nein! Aber wir sind doch noch gar nicht fertig!« Meine Stimme hört sich schrill und dünn an.
    »Weiß ich doch!« Christie beginnt, hysterisch auf der Stelle auf und ab zu hüpfen.
    Wir tanzen wild umher und kreischen, als wäre ein Feuer ausgebrochen, ehe wir hektisch die gesamte Tagespost aufreißen, um zu sehen, ob zufällig noch ein paar Muster angekommen sind.
    »Ich habe die Schals!«, jubelt Christie und wedelt mit einem Klumpen gestrickter Wolle mit Zebramuster. Leider sehen die Dinger ein bisschen altbacken aus, ich hatte mir etwas Luftigeres aus Chiffon vorgestellt, aber mit dem richtigen Outfit könnte man etwas Nerdy-Cooles daraus machen.
    »Leg sie auf meinen Schreibtisch.« Ich reiße ein Päckchen aus China auf, wühle mich durch mehrere Schichten seltsam stinkendes Papier und befördere einen ent täuschend winzigen Taschenspiegel aus rotem Leder zutage, den ich aufklappe.
    »Aber das ist ja ein Vergrößerungsspiegel. Das hatten wir doch gar nicht bestellt, oder?« Ich laufe zu meinem Computer und überprüfe noch einmal die Bestellunterlagen.
    »Tja, das war’s. Mehr gibt’s nicht.« Ich wirble herum. Christie sitzt inmitten von Packpapier und sieht aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. »Außer den Schals und den Taschenspiegeln haben wir nichts, was wir ihnen zeigen können«, jammert sie.
    »Scheiße, scheiße, scheiße! Okay. Sieh im Muster schrank nach und nimm alles, wovon du glaubst, dass es irgendwie passen könnte. Wir müssen uns irgendwie durchmogeln.«
    Sie flattert hektisch davon, während ich mich an den Computer setze und versuche, unsere Profitmargen in Prozenten darzustellen. Bestimmt schaffen wir es, sie mithilfe des Moodboards und der dazugehörigen Zahlenkalkulation erst einmal ruhigzustellen. Dann zeigen wir ihnen ein paar andere Muster aus dem Schrank und tun einfach so, als hätten wir sie eigens für die Präsentation bestellt. Das kriegen wir schon hin. Christie soll die Muster aufpeppen, während

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