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Liebe auf eigene Gefahr Roman

Liebe auf eigene Gefahr Roman

Titel: Liebe auf eigene Gefahr Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma McLaughlin
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gehen dann über zu Hochprozentigem.«
    »Eine Kunstform.« Das hier ist Neckerei. Wir necken uns. Ich nehme einen Schluck Bier und lächle dem Pärchen zu, das neben uns auf der Couch liegt und Dave Matthews mitsingt.
    »Wie ist das also, Katie?« Er dreht seinen Körper abrupt nach links, um dem heranschießenden Frisbee auszuweichen. »Bist du im ersten Studienjahr?«
    Kopfschüttelnd nippe ich an meinem Bier.
    »Im zweiten?«, fragt er und zieht wieder das T-Shirt aus dem Gürtel, um es sich wie ein Handtuch an den Nacken zu halten.
    »Erwischt.« Ich nehme noch einen Schluck. »Und du?«
    »Schuldig im Sinne der Anklage.« Wir lächeln uns an. Wo zur Hölle hast du die ganze Zeit gesteckt, Drew?! »Schon geflitzt?«, fragt er.

    Oh. »Kann ich leider nicht von mir behaupten.«
    »Ein paar von den Jungs hier wollen heute Abend die Hüllen fallen lassen.« Kühn ergreift er meine Oberarme, um mich aus den Hotdogschwaden zu ziehen, die in unsere Richtung wehen, seit der Wind gedreht hat. »Das sollten wir uns nicht entgehen lassen.«
    »Läufst du auch …«
    »Nein! Nein.« Von seiner Kieferlinie aus breitet sich die Röte im ganzen Gesicht aus. Er ist nervös. Ich mache diesen Jungen nervös. »Sollen wir uns also gegen zehn bei The Corner treffen, irgendwo was trinken gehen und dann zusammen rüberlaufen?«
    »Ja, müsste hinhauen.« Er nimmt mir die Dose ab, und unsere Finger berühren sich. Dann streckt er die andere Hand nach meiner Serviette aus.
    »Der volle Service«, sage ich anerkennend und gebe sie ihm.
    Er lächelt wieder. »Also, um zehn bei The Corner?«
    »Geht klar.«
    »Ich werde da sein und warten, Katie.«
     
    Aber er wartet nicht. Ich warte. Wieder einmal. Immer. Ewig. Grabsteininschrift: Katie Hollis. Sie wartete. Ich inhaliere die letzten Züge einer geschnorrten Zigarette und drücke sie an der Backsteinwand aus. Scheiß auf die ganze Sache. Scheiß auf ihn, nie wieder, für keinen braun gebrannten, hochgewachsenen Typen der Welt. Ich hole mir jetzt einfach ein Eis und treffe mich mit den Mädels. Nachdem ich meine geliehenen Perlensandalen abgestreift habe, drehe ich mich zur Bar um.
    »Rosa Rock! He, Katie, warte!« Ich fahre herum und sehe ihn nach vorne gekrümmt dastehen, die Hände auf die Knie gelegt. Er schaut hoch und versucht keuchend zu lächeln. »Ich bin den ganzen Weg hierher gerannt. Die Dusche war
verstopft, und ich wollte mich kurz waschen und umziehen, und mein Zimmer war ein Saustall.« Mein Puls rast, als ich die versteckte Bedeutung erfasse, die Feuchtigkeit sehe, die ihm vom Kiefer in die Halsöffnung seines Poloshirts rinnt, auf dem noch die Falten vom Zusammenlegen zu sehen sind.
    »Okay«, sage ich, ohne mich zu bewegen.
    Er richtet sich auf und fährt sich mit der Hand über die Stirn. »Mist, du bist sauer.«
    »Ich warte nur nicht besonders gerne.«
    »Versuch mal, einen Abfluss zu reinigen, den sich fünf Typen teilen!« Er grinst hoffnungsvoll, und ich erlaube mir ein Lächeln und wische meinen unangebrachten Zorn beiseite. »Sind deine Schuhe so eine Art Accessoire?« Mit dem Kinn deutet er auf meine verschränkten Arme, unter die ich je eine Sandale geklemmt habe.
    Jetzt bin ich dran, rot anzulaufen. »Nein, die sind … Ich wollte sie …«
    »Wie eine Clutch-Handtasche herumtragen oder so was?«
    »Für einen Verbindungstypen bist du ganz schön versiert, was Damenmode angeht.«
    »Zwei ältere Schwestern.« Er zuckt mit den Schultern, lässt sich auf die in Khakihosen steckenden Knie sinken und streckt die Hände nach meinen Sandalen aus. Ich gebe sie ihm, und er stellt sie vor meinen Zehen auf den Boden.
    »Sie haben dich gut erzogen«, murmele ich und stecke die Füße hinein.
     
    Ein paar Stunden später lehne ich an einer Säule am Rand der Rasenfläche und bin ganz kribbelig und warm von den vielen Gin Tonics und unserem anregenden, funkensprühenden Geplänkel. Drew spornt die dunklen Silhouetten der Jungs an, die betrunken im Schatten der Rotunde
ihre Kreise ziehen. Ich spüre die Vibrationen seiner Anfeuerungsrufe an meiner Seite – seine Hand liegt unbekümmert auf meiner Hüfte, als wären wir schon seit Jahren ein Paar. Um die heraufwirbelnden Erinnerungen beiseitezuschieben, konzentriere ich mich auf den Umriss eines Schaukelstuhls in der Mitte des welligen Rasens. Während ich mir anschaue, wie der Mond sich funkelnd in seiner glänzenden Oberfläche spiegelt, ertappe ich mich dabei, wie ich lächle. Ich habe es geschafft.
    »O verdammt!«

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