Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe auf eigene Gefahr Roman

Liebe auf eigene Gefahr Roman

Titel: Liebe auf eigene Gefahr Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma McLaughlin
Vom Netzwerk:
einem Kreis beim geplünderten Büffet tanzen. Nachdem mich Laura zu sich herangezogen hat, wölbt sie die Hand über mein Ohr.
    »Jake Sharpe hat Randy erzählt, dass er dein Kleid heiß findet.« Prüfend lehnt sie sich zurück und hält meine Arme fest, als könnte ich davonfliegen.
    »Echt?«, rufe ich über die Musik hinweg. Sie nickt nachdrücklich.
    »Aber ich habe gerade erfahren, dass er mit Kristi geht.«
    Laura zuckt mit den Schultern, ihre Puffärmel heben und senken sich. Über ihre gebräunte nackte Schulter hinweg sehe ich, wie Kristi zur Schar ihrer Anhängerinnen zurückkehrt, die alle in glänzende weiße Spitzenvolants gekleidet sind. Als Benjy in Kristi hineintaumelt, zerrt sie ihm die Krawatte aus der Hand und schlägt ihn damit, wobei sie ihre Freundinnen clever in den Trubel mit einbezieht. Dann taucht Jake hinter ihr auf, schlingt ihr die Arme um die Taille und hebt sie mit angewinkelten Beinen hoch. Die Krawatte wie ein Gymnastikband schwingend schlägt Kristi um sich, während ihre Freundinnen sich kichernd an der Rauferei der Jungs beteiligen.
    »Tanz!«, holt mich Lauras Kommando zurück.
    Ich schüttle jeden momentanen Impuls ab, Blickkontakt mit ihm zu suchen, solange zwischen uns eine Krawatte wie ein rotes Stierkampftuch geschwenkt wird. Mein Kleid ist heiß. Ich bin … heiß. ICH BIN HEISS! Mir ist schwindelig,
und ich werfe in völliger Selbstvergessenheit den Kopf herum und bewege mich wie eine Ägypterin. Walk like an Egyptian . Eine heiße Ägypterin.
     
    Umgeben vom einschläfernden Surren sonnenverliebter Zikaden laufen Laura und ich den Hügel in die Stadt hinunter. Weil wir einen Sommer voller Übernachtungspartys hinter uns haben, schlurfen wir mit müden Augen in unbewusstem Gleichklang in unseren Stoffballerinas über die Straße. Unsere Sonnenbrillen von der Tankstelle halten das grelle Licht nur ungenügend ab, und wir blinzeln beide gegen die matte Helligkeit des Mittags an.
    Vor meinem inneren Auge spiele ich noch einmal die letzten Minuten aus Sixteen Candles ab, und meine Brust hebt sich, als ich mir vorstelle, wie es wohl ist, auf einem Glastisch zu sitzen, während sich der Traumboy herüberlehnt und einem einen Geburtstagskuss gibt. »Glaubst du, in der Highschool wird es so sein?«
    »Wird es wie sein? Mist!« Lauras Hand schießt zu ihrer Handtasche. »Ich dachte schon, ich hätte das Video vergessen. Entschuldige, erzähl weiter.«
    »Na, dass der süße Typ, auf den man steht, es herausfindet und einfach auftaucht und einen küssen will?«, grüble ich, während wir quer über den Sportplatz der Schule laufen.
    Sie hebt ihren Pferdeschwanz an und fährt sich mit der Hand über den feuchten Nacken. »Ich bete jede Nacht dafür, wenn du willst.«
    »Abgemacht.« Ich strecke meinen kleinen Finger aus, und sie schlägt mit ihrem ein.
    Eine feuchte Brise steigt auf und zieht über die weite Grünfläche. »O Gott, nicht hochschauen!«, flüstert Laura plötzlich in ihr T-Shirt. Durch die Hitzewellen hindurch, die vom staubigen Rasen aufsteigen, folge ich ihrem Nicht-Blick ganz flüchtig zu einer Gestalt, die langsam auf einem
Fahrrad dahinrollt, während eine andere Gestalt mit einem Schläger in der Hand nebenhertrabt.
    »Wer?«, frage ich durch die Zähne, obwohl sie eine halbe Feldlänge von uns entfernt sind.
    » Jake «, flüstert Laura zurück.
    »Ist Kristi bei ihm?«, frage ich. Mir wird schlecht.
    Sie schüttelt den Kopf. »Wenn ja, hat sie eine Geschlechtsumwandlung vollzogen. Ich glaube, es ist dieser neue Typ, Sam – der, der gegenüber von Michelle eingezogen ist. In diesem bescheuerten grünen Green-Bay-Packers-Trikot, das er immer anhat.« Während wir unseren Spaziergang fortsetzen, tue ich so, als würde ich mir die Schulter kratzen, und sehe, wie das Fahrrad querfeldein auf uns zukommt.
    »Hab ich was zwischen den Zähnen?«, fragt Laura und schürzt leicht die Lippen, ohne das Tempo zu verringern.
    »Nein. Ich?«
    »Alles gut.«
    Wie Laura halte ich den Blick auf den Rasen gesenkt, bis das Vorderrad eines roten Fahrrads unter dem Rand meiner Ponysträhnen in mein Blickfeld gerät. Es zieht einen trägen Kreis um uns, während ich Jakes knöchelhohe offene Turnschuhe und seine braun gebrannten Wadenmuskeln beobachte. Und dann noch einen Kreis. Lange Schatten fallen über unsere nackten Beine. Sag endlich was – irgendwas …
    Wir laufen weiter; Jake fährt in immer engeren Kreisen um uns herum, und Sam, der hinterhertrottet, wirft seinen

Weitere Kostenlose Bücher