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Liebe auf eigene Gefahr Roman

Liebe auf eigene Gefahr Roman

Titel: Liebe auf eigene Gefahr Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma McLaughlin
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flackernd zur Einbuchtung in seinem Hals. »Wir sollten mal was zusammen unternehmen. Sehen, was passiert.«
    »Heißt das, wir machen heute Abend nichts zusammen?«
    »Doch. Ich meinte irgendwann anders, du weißt schon, ins Kino gehen oder so.«
    Ich unterdrücke den Drang, ob der Bedeutung dieser Aussage die Augen aufzureißen, und lasse diesen Moment die Demütigung verdrängen, die ich immer noch spüre, weil ich ihm vor über einem Jahr genau denselben Vorschlag gemacht habe. »Klar können wir ins Kino gehen.«
    »Dann lass uns das morgen tun.« Sein Finger schlängelt sich in mein Haar und streicht es sanft hinter mein Ohr zurück, seine Haut streift meine. So nah. Direkt hier, umgeben von Chlordunst.
    Während er sich millimeterweise näher heranschiebt – der Rand seiner feuchten Shorts berührt bereits die Haut über meinem Knie -, bin ich wie gelähmt vor panischer Angst vor
dem was folgt, vor panischer Angst, etwas falsch zu machen, ihn zu verscheuchen. Er lehnt sich vor. »Jake.«
    »Katie.«
    »Nicht. Lass uns noch warten.«
    Er dreht sich weg, während ich die Wand anblinzle. O Gott, bitte zurückspulen! Gib mir noch einen Versuch, bitte ! Stattdessen macht er einen Satz zum Treppenabsatz hoch.
    »Jake«, sage ich und versuche verzweifelt, den Moment zurückzuholen. Aber er greift in eine der Ficuspflanzen, die entlang der Treppenkurve stehen, und zieht an etwas, befreit etwas Blaues aus ihren Zweigen. Dann kommt er auf meine Stufe zurück und inspiziert es, während ich versuche, mich natürlich zu verhalten. Als wäre es vollkommen natürlich und käme jeden Tag vor, dass ich und Jake nur Zentimeter voneinander entfernt stehen, in fast völliger Dunkelheit.
    »Ein Schlumpf.«
    »Ja, das ist einer«, sage ich selbstsicher und versuche, wieder festen Boden zu gewinnen.
    »Er trägt eine Brille. Welcher ist das, der Dichter?«
    »Mmh, der Dichterschlumpf hatte irgendwas in der Hand, einen Stift oder eine Feder oder so was.«
    »War ja klar, dass du das weißt.«
    »Was meinst du mit ›war ja klar, dass du das weißt?‹ Du hast doch gefragt. Es ist ja nicht so, als würde ich dasitzen und über Schlümpfe nachdenken. Ich meine, die sind doch aus unserer Kindheit – das Ding da ist bestimmt acht Jahre alt oder so …«
    »Schlaubi!«
    »Wie bitte?«
    »Der Schlaue hieß Schlaubi. Der, der alles immer so ernst genommen hat.« Er dreht die Figur um, legt sie in meine Hand und schließt die Finger darum. »Für dich, Schlaubi.«
    »Ich bin also die große Streberin, vielen Dank.«
    »Genau. Also, Schlaubi, wie sieht’s aus? Treffen wir uns?«
Ich starre zu ihm hoch, in ihn hinein, lasse ihn denjenigen sein, der wartet.
    »Ja, schon.«
    »Dann komm.« Das Klappern seiner Flip-Flops hallt auf dem Metall wider, als er locker die Stufen hinunterläuft. Ich folge ihm unter der Treppe hindurch zur Seitentür.
    »Warte, erst muss ich …«
    Er dreht sich um. »Ich habe auch keine Tasche dabei.«
    »Okay, aber erst muss ich mit Laura sprechen.«
    »Siehst du?«, grinst er. Ich schüttle den Kopf, weil ich nicht verstehe und mutig genug bin, es zuzugeben. »Das mit der Tasche funktioniert nicht. Ich habe auch kein Zeug dabei. Ich musste mir ein Handtuch leihen und in meinen Shorts schwimmen. Deshalb laufe ich jetzt schnell nach Hause und ziehe mich um, ich stinke.«
    »Oh! Okay.« Er greift leicht nach meiner Hand, zieht mich nach vorne und legt meine Finger auf den Türknauf. »Aber du musst mich wieder reinlassen, okay?«
    »Klar.« Ich versteife mich, als er auf den Asphalt hinaustritt, mein Magen zwingt mich, ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Als er zu der Straßenlaterne kommt, an der das Football-Feld beginnt, dreht er sich um und lächelt wie ein kleiner Junge. Erst da erlaube ich mir, zurückzulächeln, ein Lächeln, das mein ganzes Gesicht erfasst.
    Selbst als er im Schatten verschwindet, strahle ich weiter in die Nacht hinein und genieße die Dunkelheit und den milden Regen, der in den Lichtkreis zu rieseln beginnt, in dem er gerade noch stand.
    ICH BIN … WIR SIND … DAS HIER PASSIERT WIRKLICH!!! Wie ein elektromagnetisches Photon durchschießt mich die Freude. O Gott, ich muss es Laura erzählen! Nachdem ich mir ausgerechnet habe, dass ich mindestens zwanzig Minuten habe, selbst wenn Jake die ganze Strecke rennt, lasse ich die Tür los und rase durch die Gänge davon, am
Schwimmbad vorbei, am doofen Craig und der doofen Jeanine vorbei, durch den langen Gang der Highschool.
    »Laura? Laura?

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