Liebe, die der Teufel schenkt
Hexenstein, der daran die Schuld trug. Auch Eric Turner erkannte ich. Fürwahr, ein Frauentyp. So wie er aussah, brauchte er wirklich nur mit dem Finger zu schnippen, und die Herzen der Frauen flogen ihm zu. Kein Wunder, dass Glenda auf ihn hereingefallen war. Vielleicht hatte er sie auch noch auf irgendeine magische Art beeinflusst, so dass es ihr unmöglich gewesen war, sich zu wehren. Da musste man wirklich mit allem rechnen.
Nicht weit entfernt stand Jane Collins. Sie trug ein schwarzes langes Kleid. Es konnte durchaus die Farbe ihrer Seele dokumentieren. Auch Jane schaute zu Boden, gleichzeitig auch nach links, denn dort lag das Opfer.
Glenda Perkins!
Mein Gott, was hatte man mit ihr gemacht! Mir schoss das Blut in den Kopf, als ich sie so verkrümmt auf dem Boden liegen sah. Glenda rührte sich kaum. Sie trug nur ein dünnes Kleid, das an einigen Stellen aufgerissen war, wobei, die blanke Haut durchschimmerte. Es waren keine Risse, die normale Hände ihr zugefügt hatten, sie stammten allein von den Zähnen der fünf Ratten, die sich in ihrer Nähe tummelten. Fette, widerliche Tiere, die lautlos über den Boden huschten, mit ihren Schnauzen schnüffelten, als würden sie nach irgend etwas suchen. Glenda blutete auch. Es waren kleine Wunden, nicht sehr gefährlich, aber ungemein schmerzhaft.
Ich durchlebte schreckliche Sekunden. Nicht allein, dass Glenda verletzt war, auch die Tatsache, dass wir ihr nicht helfen konnten, machte uns so aggressiv. Wir waren zur Bewegungslosigkeit verdammt, während sich unsere Gegner freuten und an unserer Hilflosigkeit ihren Spaß hatten. In ohnmächtiger Wut hatte ich die Hände zu Fäusten geballt. Ich spürte Sukos Berührung an der Schulter und zuckte zusammen.
»Sei ruhig, John! Keine Panik jetzt. Versuche, dich zurückzuhalten…«
»Wenn das so einfach wäre…«
»Du musst es!«
»Da siehst du sie!« höhnte Jane Collins, wobei ihre Stimme abermals durch den Lautsprecher klang und sie sich ein wenig nach vorne bückte, so dass sie auf die am Boden liegende Glenda Perkins zeigen konnte.
»Sie befindet sich in unserer Gewalt. Du hast dich also nicht getäuscht, John Sinclair. Und ich habe nicht gelogen!«
Nein, das hatte sie nicht. Allerdings fragte ich mich, wie es weitergehen sollte. Bestand sie immer noch darauf, dass ich zu ihr kam und mich gegen diese drei Gegner stellte?
Ja, sie drängte.
»Willst du kommen Geisterjäger? Ich an deiner Stelle würde es tun, sonst erledigen die Ratten den Rest!«
Tief atmete ich ein.
»John«, sagte Suko hinter mir. »Überlege es dir. Wenn du unbewaffnet hingehst, bist du verloren.«
»Und Glenda?« flüsterte ich.
»Die anderen werden sie nicht freilassen, glaub mir!«
Ja, mein Partner hatte recht. Er hatte ja so verdammt recht. Aber was sollte ich tun? Noch hielt die Magie, und die drei Wesen über uns bewegten sich wie die Figuren auf der Bühne.
»Vielleicht könnte man die Magie aufheben«, sagte Suko leise.
»Und wie?«
»Durch das Kreuz?«
Da hatte mich der Inspektor auf eine Idee gebracht. Natürlich, so musste es einfach gehen. Wenn ich mein Kreuz nahm und es in die Höhe schleuderte, berührte es die Decke. Diese war mit einer Schwarzen Magie prall gefüllt. Mein Kreuz würde dagegenwirken. Kam es dann zu einer Aufhebung der Kräfte?
»Mach es!« drängte Suko.
Wie ich hatte er gesehen, dass sich über unseren Köpfen etwas tat. Die drei Feinde wollten nicht mehr länger warten. Eric Turner drehte sich zu Wikka um, Jane wandte sich schon Glenda Perkins zu, die Ratten wirbelten aufgeregt umher, und da zögerte ich keine Sekunde länger. Blitzschnell streifte ich mir die Kette über den Kopf, hielt das Kreuz für einen Moment in der Hand und schleuderte es dann hoch gegen die Decke. Ich hoffte nur, dass die anderen nicht mehr die Zeit haben würden, einen Gegenzauber aufzubauen, und während das Kreuz gegen die Decke wuchtete, rief ich mit lauter Stimme die Aktivierungsformel.
»Terra pestem teneto - Salus hic maneto!«
Einen Lidschlag später entfaltete das Kreuz seine Kräfte!
Weder Suko noch ich hatten mit einer solchen Reaktion gerechnet. Im ersten Augenblick glaubten wir daran, dass die Decke weggesprengt würde. Wir hörten ein Pfeifen und Rauschen. Aus den Enden des Kreuzes zuckten helle Balken, die sich so weit ausbreiteten, dass sie unter der Decke ein neues, gewaltiges Riesenkreuz schufen, das von einem Ende der Decke bis zum anderen reichte.
Gleichzeitig zerplatzten die Boxen mit lautem
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