Liebe im Spiel
Zeremonie.«
»Still?« Edward war sehr ruhig, aber seine Augen waren schwarz vor Zorn. »Du meinst, wie in ›heimlich, still und leise‹?«
»Du weißt, was ich meine. Da du so viel älter bist und sie schon als Baby kanntest und gewartet hast, bis der Mann tot war, bevor du dich geregt hast …«
»Ups«, murmelte Roger und schüttelte den Kopf. »Hoppla.«
Edwards Zorn brach wie ein plötzlicher Donnerschlag aus. »Nur zu deiner Information, Rose«, brüllte er. »Rufa und ich planen eine riesige und überaus geräuschvolle Hochzeit, zu der wir absolut jeden in der Nachbarschaft einladen werden – trotz der Tatsache, dass die Braut ein Baby ist und der Bräutigam ein zahnloser alter Kerl am Stock!«
Die Hintertür wurde geöffnet, und Linnet kam herein. Ran hatte sie von der Schule abgeholt und am Tor abgesetzt. Sie betrachtete ernsthaft die erstarrten Gesichter. Edward und Rose, die beide schwer atmeten, verfielen in wütendes Schweigen.
»Ich habe euch schreien hören«, sagte Linnet.
»Tut mir Leid, Liebling«, sagte Rufa und sah ihre Mutter tadelnd an. »Es ist schon wieder gut.«
Linnet vergrub eine schmutzige Hand in der Tasche ihrer Jeans. Dann trat sie sehr ernst zu Edward. »Daddy hat mir fünfzig Pence gegeben, damit ich nicht mehr ärgerlich bin. Ich denke, du solltest sie besser haben.«
Edward betrachtete einen langen Moment die Münze, die sie in seine Handfläche gelegt hatte. Dann, so plötzlich, wie er explodiert war, brach er in Lachen aus. Rufa fiel ein, dass der große Mann mit Edward immer gut umgehen konnte, indem er ihn zum Lachen brachte, auch wenn er ihn vorher zu grimmigem Zorn getrieben hatte. Dieses eine Mal schien es Linnet nicht zu stören, dass über sie gelacht wurde. Zufrieden mit der Transaktion, stellte sie sich auf Zehenspitzen, um den Teller mit den Keksen zu erreichen.
Edward, der noch immer leise lachte, reichte ihr die fünfzig Pence zurück. »Vielen Dank, Linnet, aber dieses Mal werde ich aufhören, wegen nichts böse zu sein. Tut mir Leid, Rose. Ich war anmaßend, nicht wahr?«
»Ich kann es nicht ertragen, wenn du dich ständig entschuldigst«, sagte Rose verärgert. »Warum machst du dir die Mühe, wenn es deine Meinung darüber nicht ändert, mich aus dem Haus zu werfen?«
Rufa seufzte. »Mum, er wirft dich nicht hinaus!«
»Wenn du Rose davon abbringen willst, böse zu sein, dann wird es mehr als fünfzig Pence kosten«, sagte Roger.
Darüber musste Edward erneut lachen. Er schob den Keksteller näher zu Linnet. »Wir sprachen gerade über all die Reparaturen, die dieses Haus braucht«, erzählte er ihr. »Viele Arbeiter müssen kommen und überall große Löcher machen …«
»Du verschwendest deine Zeit!«, unterbrach Rose ihn. »Linnet wird nicht einsehen, warum wir Reparaturen brauchen – du hältst dieses Haus doch für gut, so wie es ist, nicht wahr, Liebling?«
Linnet sah stirnrunzelnd zu Edward hoch. »Wo werden sie Löcher reinmachen?«
»Ihr braucht ein vollkommen neues Dach«, sagte Edward. »Es wird eine Weile ein furchtbares Durcheinander geben – obwohl es wunderschön sein wird, wenn es fertig ist. Ich dachte, inzwischen könnten alle hier in mein Cottage ziehen. Aber Granny will nicht.«
»Ich auch nicht«, sagte Linnet prompt. »Wir leben hier.«
»Ich habe es dir gesagt«, murrte Rose.
Edward ignorierte sie. »Es ist ein sehr hübsches Haus, weißt du. Es liegt direkt neben Chloes Weide.« Chloe war Edwards robustes, eher ältliches Pferd.
»Und du hättest keinen so langen Schulweg«, warf Rufa ein.
Linnet lief augenblicklich zum Feind über. »Darf ich Chloe jeden Morgen einen Apfel geben? Darf ich auf ihr reiten? Wird sie mich ihre Mähne und ihren Schweif kämmen lassen?«
»Das wird sie nur zu gerne zulassen«, sagte Edward mit spöttischem Blick zu Rose. »Sie braucht eine neue Freundin. Und sie ist schon recht alt. Sie wird nichts dagegen haben, ihren Freunden Reitunterricht zu geben.« An Rufa gewandt, fügte er hinzu: »Es wird höchste Zeit, dass Linnet mit dem Reiten anfängt. Und dann können wir es genauso gut richtig angehen.«
Es war entschieden, obwohl Rose immer noch rebellisch murrte.
»Ich wünschte, ich wüsste, warum sie solche Schwierigkeiten macht«, sagte Rufa später, während sie und Edward durch die Wiesen auf den Parkzaun zugingen.
Edward sagte: »Sie wird schon zurechtkommen. Das werden sie alle.«
»Ich hasse es, wie sie dich behandeln – als wärst du derjenige, der dankbar sein
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