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Liebe ist der größte Schatz

Liebe ist der größte Schatz

Titel: Liebe ist der größte Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SOPHIA JAMES
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Art zu fechten, wie sie in England unüblich war. Ihr Blick fiel auf einen anderen von McIlverrays Leuten. Er hielt eine Pistole in der Hand, feuerte sie indes nicht ab. Natürlich, dachte Emerald. Sie brauchen ihn lebend, um die Schatzkarte in die Hände zu bekommen. Plötzlich stach Ashers Gegner zu, und Blut sickerte durch den Stoff von Ashers Gehrock. Emerald hörte sich aufschreien.
    Ashers Kopf ruckte herum, und er sah sie in ihrem weißen Unterrock und mit einem Tuch um die Stirn auf ihn zueilen. Emma?, dachte er verwirrt und starrte wie die übrigen Männer, die sich wie er alarmiert umgewandt hatten, in ihre Richtung. Sie hatte sich eines Degens bemächtigt und stürzte wie eine Furie auf die bewaffneten Banditen zu. In diesem Moment durchzuckte die Erinnerung Asher wie ein Blitz, und er wusste, woher er sie kannte.
    „Du!“, rief er fassungslos.
    Das Mädchen von der „Mariposa“! Sie war Emma Seaton? Er blinzelte, um ganz sicherzugehen, dass er nicht träumte. In ihren türkisblauen Augen las er, dass sie Seelenqualen durchlitt.
    „Du wirst sicher die Karte haben wollen, Emerald“, rief einer der Schurken ihr zu.
    Emerald? Asher warf ihr einen Seitenblick zu und vergaß für einen Moment, dass er sich mitten in einem Kampf befand. Emerald? Was war das für ein Name? Doch plötzlich fügten sich die Teile in seinem Kopf zusammen: Emerald Sandford.
    „Der Duke hat Beaus Karte auf Falder versteckt, Karl. Wenn du ihn tötest, werden wir sie nie finden.“ Ihre Stimme klang hart, fremd und gleichgültig, als wäre ihr sein Leben nicht halb so viel wert wie die Karte.
    Das Blut rann ihr an der Schläfe herunter, ihr Gesicht war durchscheinend blass. Sie wirkte viel älter als das einundzwanzig Jahre alte Mädchen, das er kennengelernt hatte.
    „Du lügst!“, empörte sich ein anderer von McIlverrays Kumpanen und rammte seinen Degen ins Gras. Wäre sie nicht blitzschnell zur Seite gewichen, hätte er ihren Fuß durchbohrt.
    „Glaubst du wirklich, ich würde mich noch in England aufhalten, wenn ich die Karte hätte?“, gab sie grob zurück und stieß den Degen unbekümmert um. Sie stand da, als könne nichts in der Welt ihr etwas anhaben.
    Wie der Vater, so die Tochter, schoss es Asher durch den Kopf.
    Eine rasende Wut bemächtigte sich seiner, als er an Melanie dachte, an seinen Bruder und seine verstümmelte Hand. Mit einem rauen Schrei schnellte er vorwärts und griff den ihm am nächsten stehenden Schurken an. Für eine Sekunde waren die anderen vor Überraschung wie erstarrt, dann stürzten sie brüllend auf ihn zu. Mitten im Tumult vernahm er Emmas Stimme nahe an seinem Ohr: „Hassen kannst du mich später. Jetzt lass mich dir helfen.“
    Als wäre sie mit dem Degen in der Hand geboren, kämpfte sie nun Seite an Seite mit ihm gegen die drei verbliebenen Banditen.
    Plötzlich peitschte ein Pistolenschuss durch die Luft. Die Kugel musste ganz in der Nähe abgefeuert worden sein, denn Asher stieg der Pulvergeruch in die Nase, als er mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung das Messer aus seinem Stiefel riss und es warf, bevor der Schütze nachladen konnte. Emerald und er standen Rücken an Rücken, sie kämpfte so unerschrocken wie er, doch irgendwann gewahrte er, dass sie nicht länger angriff, sondern sich nur noch verteidigte. Dann hörte er sie leise fluchen. Asher biss die Zähne zusammen. Er musste diesen Kampf beenden. Rasch.
    Als kurz darauf Stille auf der Lichtung eingekehrt war, ließ er den Degen fallen und packte Emerald unsanft am Arm.
    Sie holte Luft und blickte ihn an, bereute es jedoch augenblicklich, denn Asher sah zorniger aus als jemals zuvor. Sie biss die Zähne zusammen. Wenn er sie nicht festgehalten hätte, wäre sie längst in die Knie gesunken. Der stechende Schmerz in ihrer Seite nahm ihr den Atem, doch sie wagte nicht zu überprüfen, wie schlimm es sie erwischt hatte. Nicht jetzt.
    Schweiß benetzte Ashers Stirn, und er zog sie wütend näher zu sich. „Du bist die Tochter dieses verdammten Piraten Beau Sandford, habe ich recht? Wir haben uns auf dem Schiff …“
    „Du erinnerst dich also?“
    „Verdammt, ja.“
    „Ich habe versucht, es wiedergutzumachen. Hier und in London.“ Es kostete sie Anstrengung zu sprechen. Sie spürte, wie etwas Warmes an ihrer Seite herunterlief. „Im Schlafzimmer.“
    Sie sah an sich hinunter, um sich zu vergewissern, dass das Blut noch nicht durch ihren weißen Unterrock gesickert war. Wenn sie sich zurückziehen konnte, würde sie

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