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Liebe ist staerker als Haß

Titel: Liebe ist staerker als Haß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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dein Bruder ...«
    »Ja, ich weiß«, sagte er angeekelt. »Es hat keinen Sinn, daß wir uns weiter darüber unterhalten. Geh zu deinem Bruder zurück! Von mir aus kannst du ihn bitten, deine Hochzeit mit Colbrand in die Wege zu leiten! Heirate den Mann! Mal sehen, ob er in der Hochzeitsnacht endlich merkt, daß du eine Frau bist.« Er stieg aufs Pferd und sah auf sie herab. »Sag deinem Bruder in meinem Namen Lebewohl!«
    Als sie ihn im Aufbruch sah, war ihr erster Gedanke: Nun sind alle meine Sorgen zu Ende. Zumindest war sie jetzt die schreckliche Bürde los, das Geheimnis seiner Person zu wahren.
    Doch als er sein Pferd von ihr abwandte, rief sie ihm nach: »Warte!«
    Er hielt an und drehte sich um.
    »Was ist mit Lady Anne?« fragte sie. »Wie bringe ich sie dazu, Severn zum Mann zu nehmen?«
    »Das ist ein großes Problem. Dein Bruder ist die Zielscheibe allgemeinen Spotts, und Hugh Marshall wird es seiner Tochter daher nicht gestatten.«
    »Aber du könntest seine Meinung ändern?« fragte sie grob.
    Er drehte sein Pferd.
    Da fiel sie ihm in den Zügel. »Sag mir, wie!« verlangte sie. »Du bist es mir schuldig, weil ich dein Geheimnis bewahrt habe.«
    »Und du stehst in meiner Schuld, weil ich dich vor den Männern meines Bruder und vor dem durchgehenden Pferd gerettet habe und weil ich ...«
    »Sag es mir!« schrie sie und hämmerte mit der Faust gegen seine Wade. »Für dich bedeutet es nichts, für meine Familie alles.«
    Ruhig erwiderte er: »Du kennst meine Bedingung.«
    Sie legte die Stirn an den Pferdehals. »Ich kann dich nicht heiraten«, sagte sie schleppend. »Du bist mein Feind, und ich hasse dich.«
    »Dein Haß auf mich, den du dir einbildest, ist nichts im Vergleich zu dem Haß der Lady Anne, wenn man sie zwingen würde, die Gemahlin deines Bruders zu werden.«
    Darüber mußte Zared lächeln. »Kurz vor der Eröffnung der Turnierspiele ging ihr Pferd mit ihr durch. Severn hat es zum Stehen gebracht und sie gerettet. Dennoch verspottete sie ihn. Sie sagte, sie müßte die Zügel auskochen lassen, sonst könnte sie sie nicht mehr in die Hand nehmen.«
    »Das ist typisch Anne.«
    »Du kennst sie gut?«
    Tearle glaubte, einen bestimmten Unterton herauszuhören, war sich aber nicht ganz sicher. War es Eifer-sucht? Er wagte kaum, es zu hoffen. »Gut genug«, sagte er.
    Dann holte er tief Luft. Jetzt mußte sie sich entscheiden. Er konnte die Ungewißheit über seine Zukunft nicht länger ertragen. Und da heute der letzte Tag des Turniers war, hieß es: jetzt oder nie.
    »Ich kann deinem Bruder die Braut verschaffen, die er sich wünscht«, sagte Tearle. »Hugh Marshall wird Severn seine Tochter Anne zur Frau geben, wenn ich es will. Doch ich werde nichts dazu tun und dir auch nicht sagen, wie ich es erreichen kann, wenn du dich nicht bereit erklärst, mich zu heiraten.«
    »Das kannst du nicht schaffen«, entgegnete sie. »Hugh Marshall wird den Heiratsantrag eines zweitgeborenen Sohnes abweisen.«
    »Dann brauchst du dir auch keine Sorgen zu machen, nicht wahr? Wenn ich es nicht schaffe, brauchst du mich ja nicht zu heiraten.« Ernst blickte er sie an. »Dennoch werde ich es versuchen. Aber nur, wenn du mir schwörst, im Falle des Erfolgs auch meinen Wunsch zu erfüllen.«
    Sie ließ die Zügel los, ging ein Stück fort und schaute in den Wald. Sie sollte ihn heiraten? Einen Howard? Was würden ihre Brüder sagen, wenn sie entdeckten, daß ihr frischgebackener Schwager ein Howard war? Severn würde vielleicht schwanken, da er ihn gern hatte. Aber Rogan würde ihn mit dem Schwert durchbohren, ohne mit der Wimper zu zucken. Und dann würde Oliver Howard ein Heer zusammenziehen, um sie alle zu töten.
    Andererseits lachte jetzt ganz England über die Peregrines. Und dieses Hohngelächter würde erst verstummen, wenn Severn und Lady Anne sich vermählten.
    Zared hielt sich die Ohren zu. Er war ein Teufel, der sie verführen wollte. Er sah ja auch wie der Teufel aus, wie er da mit seinen schwarzen Haaren und Augen auf dem Rappen saß. Ihn heiraten? dachte sie. Ihn heiraten und für immer unter der Herrschaft seiner Familie leben, die mit ihrer Familie in generationenlangem Haß verfeindet war?
    »Ich kann nicht«, flüsterte sie.
    Tearle riß an den Zügeln.
    »Halt!« schrie sie. Die Fäuste in die Hüften gestemmt, sagte sie, ohne ihn anzusehen: »Ich werde es tun.«
    »Ich habe nichts gehört.«
    Noch immer mit abgewandtem Blick sagte sie flüsternd: »Ich werde dich heiraten.«
    »Ich höre noch

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