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Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Titel: Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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gehört mehr dazu als nur das Küssen. Ich habe keine Lust, Posh Boy etwas vorzusingen. Ich habe keine Lust, die ganze Nacht in seinen Armen zu liegen. Ich habe keine Lust, für den Rest meines Lebens neben ihm aufzuwachen. Das weiß ich. Obwohl es schön ist, ihn zu küssen. Es ist sogar wunderschön.
    »Lass uns zurückkehren zu den ständigen Beleidigungen und der Tatsache, dass ich achtmal so viel Umsatz mache wie du, ohne uns zu küssen, okay?«
    »Glaub mir, Flowers, ich habe es mir nicht ausgesucht, mich in dich zu verlieben. Lieber hätte ich mich in eine verliebt, die mich netter behandelt. In eine, die mir hin und wieder ein freundliches Wort oder einen freundlichen Blick schenkt. Ich verliebe mich nicht freiwillig in eine Frau mit so großen Eiern, die mir das Leben zur Hölle macht, seit ich diesen Job angetreten habe, und die mir beide Knie in meine eigenen großen Eier gerammt hat.« Er seufzt. »Was hältst du von einer gemeinsamen leidenschaftlichen Nacht, damit wir es aus unserem System bekommen?«
    »Ich muss nichts aus meinem System bekommen«, entgegne ich.
    Jemand klopft an mein Seitenfenster. Es ist Claire, und ich öffne die Tür.
    »Ich habe mich schon gefragt, wer auf meinem Parkplatz steht, bis ich Sie beide gesehen habe«, sagt sie, das kleine Baby an die Schulter gelegt. Sie weint nicht, was positiv ist. »Die Zwillinge sind beim Kinderturnen. Möchten Sie auf eine Tasse Tee hereinkommen?«
    Ich blicke John fragend an, ob unsere Zeit das erlaubt.
    »Haben Sie Kekse?«, erkundigt er sich förmlich.
    »Freddie the Frogs und Nimmersattraupen.«
    »Gekauft.«
    »Wir haben gute Neuigkeiten«, sage ich und steige aus.
    »Oh?«
    »Es gibt einen Interessenten. Wir haben ein Kaufangebot. Eine Privatperson. Banker. Er möchte die Wohnung vermieten, deshalb soll es schnell gehen.«
    »Oh.« Claire sieht aus, als würde sie vor lauter Glück gleich losweinen.
    »Soll ich das Würmchen nehmen?«, frage ich und strecke die Arme nach dem Baby aus.
    »Danke«, sagt sie.
    Sie legt mir das kleine warme Bündel in den Arm.
    »Du kostbares Geschöpf«, murmle ich in den Kopf der Kleinen. »Wie alt ist sie?«
    »Zweieinhalb Monate.«
    »Seht euch diese Glucke an«, sagt Posh Boy, nachdem er sich endlich aus dem Wagen geschält hat.
    »Grace wäre eine tolle Mutter«, sagt Claire freundlich.
    »Das glaube ich auch«, stimmt Posh Boy ihr zu.
    »Warten Sie nur nicht zu lange mit dem Kinderkriegen.«
    Ich sage nichts. Ich schnuppere nur an dem kleinen Babykopf und stelle mir vor, wie es sich anfühlen würde, wenn das mein Kind wäre.

48
    Mein Kredit wurde bewilligt! Mum wird bis Ende nächster Woche das Geld auf ihrem Konto haben. Ich fahre abends bei ihr vorbei, um ihr die gute Neuigkeit mitzuteilen. Sie weiß noch nichts davon, aber sie ist bereits in einer eigenartig guten Stimmung. Ich beobachte sie genauer. Sie macht gerade Blumenkohlgratin. Das ist wunderbar, weil ich Blumenkohlgratin liebe, aber meine Mutter hat noch nie Blumenkohlgratin gemacht. Das Hauptproblem dieses Gerichts ist die Käsesoße. Mum will keinen Käse im Haus. Hin und wieder findet sich ein Becher Philadelphia Balance im Kühlschrank, und ein einziges Mal habe ich ein Stück Feta gesichtet. Doch Cheddar? Nie im Leben. Sie hat nicht einmal für Danny Gratin gemacht, und sie hat Danny geliebt.
    »Muss Danny heute länger arbeiten?«, zwitschert sie am Herd, als könnte sie meine Gedanken lesen.
    Soll ich es ihr sagen? Soll ich es riskieren, auf ihrer Fröhlichkeit herumzutrampeln? Ja, ich schätze, mir bleibt nichts anderes übrig. Wenigstens habe ich zum Ausgleich gute Neuigkeiten, was den Kredit betrifft.
    »Mum, wir haben uns getrennt.«
    Sie wirbelt herum. Sie war immer schon gut darin, sich um die eigene Achse zu drehen. Meine Großmutter hat das Talent erkannt, als Mum noch ganz klein war, und sie direkt in die Tanzschule geschickt.
    »Grace.« Ihr Gesicht ist jetzt ernst. »Grace, wie geht es dir?«
    »Oh.« Ich hatte nicht mit ihrer Anteilnahme gerechnet. »Ich weiß es nicht wirklich.«
    »Möchtest du mit mir darüber reden?« Das ist merkwürdig. Das ist normales mütterliches Verhalten.
    »Äh … weiß nicht. Er ist nach Kanada gegangen wegen eines Jobs.«
    »Oh, Grace«, sagt sie. Und noch einmal: »Oh, Grace.«
    Sie legt eine Hand auf meinen Rücken. Eine körperliche Annäherung meiner Mutter. Ich schließe die Augen. Wir bewegen uns nicht, als würden wir für ein Mutter-Tochter-Porträt posieren, bis Mum »Mist!« ruft

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