Liebe, Lust und Teufel
ihre Gedanken lesen.
Die Ärmste war völlig ausgelaugt von ihrem Spiel. Alec wollte sie sofort da rausholen, in den Arm nehmen und beschützen. Er hatte gehofft, heute Nacht mit ihr schlafen zu können, aber nun überlegte er es sich anders. Sie brauchte Ruhe und Frieden, um sich von der Anstrengung zu erholen. Alec kannte nur zu gut den Preis, den man zahlen musste, wenn man sich auf seine schlimmsten Albträume einließ.
Er hatte es oft genug selbst getan.
Celia versuchte, einen eleganten Abgang zu machen. Sie musste vorsichtig sein, um sich nicht zu verraten, und sie benahm sich wie ein Profi. Alec war stolz auf sie, schwor sich jedoch gleichzeitig, sie nie wieder in eine solch gefährliche Situation geraten zu lassen.
Er beobachtete den Raum, bis das Licht ausging. Dann schlich er geduckt zum Wagen zurück und glitt hinter das Steuer. Er würde nicht fahren, ehe sie das Haus verlassen hatte, und nach einer knappen halben Stunde, die ihm wie eine Woche vorkam, hielt ein Taxi vor dem Tor. Der Wachmann rief über eine Sprechanlage im Haus an, und wenige Minuten später begleitete Jacobs Celia den Weg hinunter.
Jacobs blickte ebenso wie Alec dem Taxi nach. Dann gab Jacobs einem anderen Mann ein Handsignal, woraufhin dieser zu einem Auto eilte und dem Taxi folgte. Alec presste die Lippen aufeinander. Jacobs wachte mit Argusaugen über seine neueste Eroberung, womit Alec nur zwei Möglichkeiten blieben. Entweder hielt er sich heute Nacht von Celia fern, um nicht entdeckt zu werden. Oder er musste vor ihr in ihrem Motelzimmer sein, damit Jacobs’ Mann ihn nicht hineingehen sah.
Für Alec gab es da nichts zu überlegen.
Celia wusste, dass sie verfolgt wurde, und hoffte inständig, Alec möge vorsichtig sein. Hatte er den zweiten Wagen bemerkt? Sie hoffte es, da Dane ihn ja für den besten Detektiv der gesamten Branche hielt.
Sie könnte es nicht ertragen, wenn Alec verletzt würde. Sie musste mit ihm reden, aber wegen ihres Verfolgers war es unwahrscheinlich, dass er heute Nacht zu ihr kommen konnte. Von der Anstrengung und vom Alkohol brummte ihr der Schädel, und sie war vollkommen fertig. Der Taxifahrer war zum Glück nicht sehr gesprächig.
Da Jacobs die Fahrt bereits bezahlt hatte, sprang Celia sofort aus dem Wagen, als der Fahrer vor ihrem Motel anhielt. Auf keinen Fall wollte sie ihrem Verfolger über den Weg laufen. Mit zitternder Hand steckte sie den Schlüssel ins Schloss, und als die Tür aufging, sprang sie regelrecht ins Zimmer, knallte die Tür hinter sich zu und schloss ab.
“Celia.”
Sie schrie auf. Doch im nächsten Moment merkte sie, dass es Alec war. Mit einem unterdrückten Schluchzen streckte sie die Hände nach ihm aus, und er nahm sie in die Arme und hielt sie liebevoll. “Ist schon gut, mein Schatz. Beruhige dich.”
Schniefend erwiderte sie: “Jetzt hältst du mich bestimmt für eine Heulsuse, was?”
“Nein.” Er küsste ihre Stirn. “Ich bin sogar schwer beeindruckt. Wie hast du es geschafft, so früh da wegzukommen?”
Sie kicherte beinahe hysterisch. “Ich habe Jacobs einfach vorgeschwindelt, ich hätte meine Tage.”
“Wie gerissen von dir.”
Celia lehnte sich zurück und umrahmte sein Gesicht mit den Händen. “Und wie hast du es geschafft, vor mir hier zu sein?”
“Ich bin gerast wie der Teufel und habe sämtliche rote Ampeln missachtet.” Er drückte sie. “Sonst hätte ich bis morgen früh warten müssen, weil Jacobs dich verfolgen ließ.”
“Ich weiß. Ich hatte schon Angst, du würdest erst morgen früh kommen.”
Sie spürte, dass Alec sie ansah. Auf einmal herrschte spannungsgeladene Stille. Dann flüsterte er: “Auf gar keinen Fall.”
“Alec …” Plötzlich gaben ihre Beine nach, und Alec hob sie hoch und setzte sich mit ihr auf dem Schoß aufs Bett. Doch sie wehrte sich. “Ich muss duschen. Ich muss diese schrecklichen Kleider ausziehen. Ich muss …”
“Erst mal musst du dich beruhigen.”
“Das verstehst du nicht.” Sie versuchte sich loszureißen. “Ich fühle mich furchtbar schmutzig.”
“Dann werden wir zusammen duschen”, sagte Alec sanft und trug sie ins Badezimmer.
Sie wollte nicht, dass er sie so sah, und hätte ihm gern den Rücken zugedreht, doch er ließ es nicht zu. “Versteck dich nicht vor mir. Niemals.”
“Aber ich komme mir so …”
“Ich weiß. Ich verstehe das.”
“Das kannst du nicht.”
“Doch.” Er beugte sich vor und zog ihr die Schuhe aus. “Du kommst dir schmutzig vor, weil du ihnen nahe
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