Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Loyelle
Vom Netzwerk:
Blumenstrauß, in der anderen ein kleines Päckchen.
    Olives Herz begann zu rasen. Als er ihre Eltern und sie erblickte, blieb er stehen.
    »Dad, du hast wirklich …«, stieß Olive außer Atem hervor und sprang auf.
    »Aber was … warum …«, stotterte ihre Mutter perplex.
    »Schatz, ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir unserer Tochter einen Freund erlauben«, unterbrach er sie sanft, »schließlich ist sie schon siebzehn und wir wollen doch nicht, dass sie sich wieder nachts heimlich davonstiehlt, oder?«
    Ihre Mutter öffnete und schloss den Mund, als würde sie reden. Dabei kam kein einziger Ton heraus.
    »Ich hätte es mit dir besprechen sollen, ich weiß, aber als ich heute auf dem Heimweg war, habe ich darüber nachgedacht und mich spontan dazu entschlossen.«
    Ihre Mutter schluckte. »Na ja, also … ja, wenn du meinst …«
    »Das tue ich. Anthony ist ein mutiger Bursche und er liebt unsere Tochter.«
    Olive wurde rot.
    »Wirklich?«, fragte ihre Mutter verblüfft. »Er liebt sie?«
    Ihr Vater nickte und zwinkerte Olive zu. »Ich habe es selbst gehört.«
    Glücklicherweise verschwieg er, dass das durch das Mikrofon von Reed Fargo gewesen war, in der Nacht, als sie von Joel Cutters Leuten in dessen Haus verschleppt worden waren. Sie drehte sich Anthony zu und bedeutete ihm mit einem Nicken, näher zu kommen. Man sah ihm deutlich an, dass er sich nicht wohl in seiner Haut fühlte. Trotzdem gehorchte er und schritt langsam die Verandastufen herauf. Als er Olive näher kam, begannen seine Augen zu glänzen. Ein breites Lächeln legte sich auf seine Lippen.
    Er räusperte sich. »Guten Abend, Mr. und Mrs. Anderson.«
    Dad ergriff seine ausgestreckte Hand und drückte sie fest. Ihre Mutter nahm den riesigen Blumenstrauß etwas unsicher an und nickte ihm zu.
    Das Päckchen war für Olive bestimmt.
    Er überreichte es ihr aus einer sicheren Distanz heraus, obwohl es ihm offensichtlich schwerfiel, sie nicht in die Arme zu ziehen.
    Olive nahm das Geschenk an sich und drückte es seufzend an ihre Brust. Dann sah sie ihre Eltern an und formte ein lautloses Danke , ehe sie Thony endlich um den Hals fiel.
    Er schmiegte seine Wange an ihre und streifte mit den Lippen ihre Stirn. Zu mehr fehlte ihm in Anwesenheit ihrer Eltern der Mut. Aber Olive spürte, wie sehr auch er sie vermisst hatte.
    »Na dann«, verkündete ihre Mutter und lächelte, »lasst uns das neue Familienmitglied beim Abendessen in unserer Mitte willkommen heißen.«

Halfpipe der Gefühle
     
     
     
     
    » W o sind wir hier?«
    Die Reaktion auf diese an und für sich banale Frage fiel bei den Anwesenden unterschiedlich aus. Die schwarzhaarige Tessa hörte augenblicklich auf, an ihren kindlich wirkenden Zöpfen zu zupfen, und sah mit hochgezogenen Brauen von ihrem Chemiebuch hoch. Lyssa, die kurzhaarige Blondine mit der Oberweite, die jedes Mädchen vor Neid erblassen lassen würde, wäre sie nicht auch an anderen Stellen besser gebaut gewesen, ließ ihre Hand in der Gummibärentüte verharren.
    Heather, die Rothaarige mit dem Piercing in der Oberlippe, setzte eine missbilligende Miene auf. Dabei war die Frage nicht abwegig, wenn man bedachte, dass Erin noch nie hier gewesen war. Was auch immer hier bedeutete.
    »Hat sie das etwa ernst gemeint?«, fragte Heather entgeistert und schob sich einen Kaugummi in den Mund. Ihre Haare waren stachelig kurz und vermutlich mit einer halben Tube Gel in Form gebracht.
    »Kann nicht sein«, stieß Tessa aus und hielt mit einer Hand das offene Buch fest, das auf ihrem Schoß lag.
    Seit Erin hier war, hatte sie Tessa noch nie ohne Schulheft oder Schulbuch gesehen.
    »Unmöglich«, bemerkte Lyssa ungläubig, »jeder kennt doch den Cojote Skate Park!« Während sie sprach, führte sie eine Handvoll Gummibärchen zum Mund.
    Die drei saßen auf einer der vier Holzbänke, die in einiger Entfernung zueinander aufgestellt waren. Hinter ihnen erstreckte sich ein hoher Maschendrahtzaun, der das gesamte Gelände umfasste.
    »Sie ist doch neu hier«, hörte Erin ihre frisch gewonnene Freundin Lucy sagen, als wäre das eine Entschuldigung.
    Im ersten Moment schienen die drei Mädchen das auch nicht gelten zu lassen, doch dann entspannten sich ihre Gesichtszüge und Lucy deutete Erin mit einem dezenten Kopfnicken an, sich zu setzen.
    »Woher kennst du sie?«, fragte Tessa Lucy, als wäre Erin nicht anwesend.
    »Wir sind im selben Kurs«, beeilte sich Erin zu sagen. »Die Kunst der Fotografie.« Wie zum Beweis holte sie ihre

Weitere Kostenlose Bücher