Liebe wird oft überbewertet
Intimität, Reproduktion, Teilen von Ressourcen und elterliches Investment.
Zur Ermittlung der Liebeshandlungen wandte Buss den »Act Frequency Approach«, zu deutsch Handlungshäufigkeits-Ansatz, auf das partnerschaftliche Verhalten an. In diesem Messverfahren wird gezählt, wie oft innerhalb einer gegebenen Zeit die untersuchte Person die für die Liebe typischen Verhaltensweisen ausführt. Die Top- 40 der prototypischen Love Acts nach Buss:
She agreed to marry him.
She remained faithful to him when they were seperated for more than a month.
He called her when she was feeling down.
He canceled his plans in order to be with her when she was upset.
She gave up going out with other men for him.
She listened devotedly to his problems.
He resisted the sexual opportunity he had with someone else.
He told her that he wanted to marry her.
She stuck up for him when someone tried to put him down.
She told him I love you.
He put up with her bad days.
He told her that he wanted to have children with her.
He talked to her about marriage and the future.
She took care of him when he was sick.
She talked to him about her personal problems.
He ignored the other attractive females at the party.
He traveled a long distance to be with her.
He gave her verbal support for her tough decision.
She told him a very private secret about her past.
She gave him a symbolic ring.
He told his friends that he was madly in love with her.
He gave her a prolonged hug.
She became distraught after she had a fight with him.
She said I miss you when she hadn’t seen him for a day.
He surprised her with a gift.
He cooked a special meal for her.
He called her up when he needed help.
She dropped by unexpectedly just to see him.
She lost sleep thinking about him.
He went for a walk with her at night.
He gazed into her eyes.
She nuzzled him.
She wrote him a poem.
He bought her a special present.
He wrote her a love note.
She worked to keep in shape for him.
She spent the night with him.
He held her hands.
He made love to her.
She cried when he had to go away for a time.
Neben diesen bekannteren Liebestheorien gibt es natürlich noch jede Menge weitere Bindungstheorien, Bindungstypen, Modelle der Partnerwahl und Persönlichkeitstheorien, auf die wir später noch zu sprechen kommen werden.
Der überwiegende Teil dieser Studien wurde in den USA durchgeführt. Die Forscher selbst stellen dabei in Frage, dass die in westlichen Industrienationen gewonnenen Erkenntnisse über die Liebe auch in anderen kulturellen Kontexten Gültigkeit besitzen.
In kollektivistisch geprägten Gesellschaften liegt die Betonung auf der Gemeinschaft, in die der Einzelne integriert ist und von der er abhängt. Daher werden hier die persönlichen Interessen immer auch daraufhin überprüft, inwieweit sie mit den Zielen der Gemeinschaft vereinbar sind.
Die sechs Liebesstile nach Lee
Die bisher vollständigste Beschreibung der Spielarten der Liebe in intimen Beziehungen stammt von dem kanadischen Soziologen John Lee. Er entwickelte 1973 seine multidimensionale Theorie nach ausgiebigen historischen Studien der westlichen Kultur der letzten zweitausend Jahre, sammelte dazu über viertausend Aussagen zur Liebe aus der Literatur, z.B. aus Schriften von Freud, Plato, Paulus, Lessing bis zu D. H. Lawrence, sowie aus persönlichen Erfahrungen. Aus dieser Studie ergaben sich sechs Liebesstile.
Eros
Eros ist in der griechischen Mythologie die Gottheit, die das Feuer der Liebe entfacht. Er gilt als Sohn des Kriegsgottes Ares und der Liebesgöttin Aphrodite, worin schon die Zwiespältigkeit der Liebe liegt. Eros entspricht weitgehend unseren Vorstellungen der romantischen Liebe. Auch die mystifizierte »Liebe auf den ersten Blick« entspricht dem Eros-Stil. Ihre Merkmale sind Leidenschaft und sexuelle Zuneigung. Romantisch Liebende nehmen den Partner als physisch anziehend und ihr Sexualleben als stark und befriedigend wahr. Diesen Liebesstil finden wir sehr oft in Popsongs und Hollywoodfilmen vor, z.B. in »Titanic«, »Pretty Woman«, »Die blaue Lagune« und »Die Rückkehr zur blauen Lagune«.
Storge – die kooperative Liebe.
Storge ist das altgriechische Wort für die Liebe zwischen Geschwistern oder Spielkameraden. Als Storge bezeichnet Lee eine leidenschaftslose, kameradschaftliche Form der Liebe zwischen Partnern »love without fever or folly«. Sie entwickelt sich sehr langsam. Personen dieses Typs lernen sich kennen und entscheiden, ob sie zusammenpassen könnten. Die
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