Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)
miteinander verbracht haben. Ich kann so etwas in meinem Leben nicht gebrauchen.“ Kay sitzt auf den Knien und sieht mich mit großen Augen an. Ich könnte schwören, dass sie versucht, sich selbst davon zu überzeugen, dass sie nicht geknickt ist. „Mein Leben ist gut so, wie es ist. Der gestrige Abend war dafür eine fantastische Bestätigung. Außerdem braucht mich die Singlegruppe, um alles zu organisieren. Das reicht mir.“
„Ich meine auch nicht, dass du einen Mann brauchst, Kay, und es liegt mir fern, so etwas zu behaupten. Aber wünschst du dir nicht manchmal jemanden an deiner Seite? Es ist in Ordnung, das zu wollen.“
Sie seufzt heftig. „Früher einmal vielleicht. Ich hatte all die Kleinmädchen-Braut-Träume vom Vater-Mutter-Kind-Spielen, weißt du. Aber das Lustige war, dass es in meinem Traum nie einen Ehemann gab, sondern nur das Haus. Und das habe ich bereits, und es ist genauso sauber wie damals mein Puppenhaus.“ Sie lächelt.
Ich fange an, ein männerfeindliches Lied von Alanis Morissette zu singen.
„Sehr witzig. Du brauchst dir um mich wirklich keine Sorgen zu machen, Ashley. Ich bin nicht so verzweifelt wie du darum bemüht, zu heiraten.“ Sie sagt es sanft, behutsam, so als enthielte diese Aussage keinerlei Sprengstoff.
„Was? Denkst du etwa, ich sei verzweifelt?“
„Du weißt doch, was ich meine“, sagt Kay.
„Nein, das weiß ich wirklich nicht. Denkst du, ich versuche verzweifelt, zu heiraten?“ Denken das alle von mir?
„ Verzweifelt ist der falsche Ausdruck. Ich glaube einfach, dass du das Heiraten und die Auswirkungen auf deine Probleme überbewertest.“ Sie wischt sich die Stirn mit dem Handrücken ab. „Du wirst nicht einfach Richtung Sonnenuntergang davonreiten, weißt du.“
„Was für Probleme habe ich denn, von denen ich angeblich annehme, dass sie gelöst würden?“, frage ich ungläubig. „Ich habe ein schönes Haus, ein Auto, einen Job, und wachse jeden Tag ein bisschen mehr im Herrn. Ich habe Solos in der Gemeinde gesungen … Gebe meinen Zehnten. Was für Probleme?“, wiederhole ich.
Kay richtet sich auf den Knien auf und pustet ihren Pony weg. „Ich denke, dass du nicht allein sein kannst. Du hast so viel Zeit damit verbracht, einem Mann hinterherzujagen, dass du jetzt gar nichts mehr mit ihm anzufangen weißt.“
„Ich habe noch nie einem Mann nachgejagt.“ O.k., das ist vielleicht nicht ganz die Wahrheit. „Zumindest Kevin nicht“, ergänze ich.
„Das musstest du auch nie.“ Kay zuckt mit den Schultern.
„Sieh mal, es geht hier nicht um mich. Wenn ich einen Fehler mache, werde ich auch darunter leiden müssen. Ich wollte dir eigentlich nichts von Emily und Matt erzählen. Es tut mir leid, dass ich es doch getan habe, aber es scheint dich auch nicht allzu sehr zu bekümmern. Höchstwahrscheinlich haben sie einander verdient. Zwei zerbrochene Menschen, die das Wenige zusammenkratzen, das noch übrig ist.“
„Ashley! Ich habe dich schon viele ungewöhnliche Dinge sagen hören, aber das ist regelrecht gemein. Emily ist verloren. Das weißt du. Vielleicht kannst du nicht viel tun, aber du kannst wenigstens versuchen, sie zu lieben.“
Ich halte eine Hand hoch. „Wie dem auch sei. Wenn du nicht wütend bist, dann bin ich es eben an deiner Stelle. Du sagst, ich sei verzweifelt, aber wenigstens stelle ich mich meinen Ängsten. Du hattest Spaß mit Matt. Wie schwer kann es denn sein, das auch zuzugeben? Emily macht sich mehr Sorgen darum, dass sie etwas von ihrem Besitz verlieren könnte, als um Matts Gefühle.“
„Stopp!“, sagt Kay, als ich das Haus ansteuere. „Meine Ängste sind nicht deine Ängste. Meine Ängste bestehen nicht darin, niemals einen Mann zu finden, Ashley.“
„Das mag sein, aber was ist denn so falsch daran, zumindest die Möglichkeit einer Beziehung in Erwägung zu ziehen? Ich mag vielleicht verzweifelt sein, aber du bist dem Gedanken, eine Beziehung einzugehen, genauso abgeneigt. Neben dir ist Seth geradezu versessen darauf, endlich zum Altar zu schreiten.“
Sie folgt mir ins Haus und schlägt die Tür mit der flachen Hand zu. „Da gibt es nichts, weswegen ich auf Matt wütend sein sollte, okay? Ich habe mit diesem Mann zu Abend gegessen. Ich hatte eine tolle Zeit und durfte einen Abend lang wieder Mädchen sein, und jetzt ist es halt vorbei. Worüber bist du denn so wütend?“, fragt Kay.
„Willst du das wirklich wissen? Ich wurde die ganze Woche lang von einer Magnolie aus Stahl durch die Stadt
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