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LIEBES LEBEN

LIEBES LEBEN

Titel: LIEBES LEBEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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begehrenswert«, meint Ashley kichernd und lehnt sich an Johns Hals. »Aber jetzt muss ich ihn nicht mehr mit dem Rest der Welt teilen.«
    Jen lächelt und überschlägt ihre eine-Million-Dollar-Beine.
    »John, es heißt, der Diamant an Ashleys Ring sei einer der seltensten überhaupt. Können Sie uns ein bisschen erzählen, warum Sie so einen teuren Ring gekauft haben?«
    »Es ist ein kanariengelber Diamant, zehn Karat mit vollkommenem Schliff. Als ich den Diamanten sah, musste ich an Ashley denken. Sie hat ein sonniges Gemüt, ist etwas ganz Besonderes - und so kam nur dieser gelbe Diamant infrage. Vollkommen - nun, das erklärt sich von selbst. Der funkelnde Schliff steht für ihre spritzige Art.« Er lächelt seine Frau an, und sie fallen sich kichernd in die Arme.
    »Miss, ist alles in Ordnung?«
    Ich schaue auf und sehe einen Polizisten, der mich anstarrt, als hätte ich Drogen genommen. Er schnippt mit seinen Fingern vor meinem Gesicht, und ohne nachzudenken, schiebe ich seine Hand zur Seite. »Lassen Sie mich in Ruhe.«
    »Wie heißen Sie?«
    Ich reibe mir den Kopf. Wie heiße ich? Ich fühle mich, als hätte ich einen Tritt gegen den Kopf bekommen. So heftig habe ich noch nie auf Jetlag reagiert. Es ist, als höre ich ihn aus weiter Ferne sprechen. »Ihr Name, Ma’am.«
    »Ashley Wilkes Stockingdale. Der dümmste Name, den Sie je gehört haben, was? Ich bin nach dem Leisetreter Ashley Wilkes aus ›Vom Winde verweht‹ getauft. Meine Mutter mochte schwächliche Männer, aber ich glaube, sie ändert sich.« Etwas benommen stehe ich auf. Ich drehe mich um und sehe das viktorianische Haus, während ich versuche, mich zu orientieren. Ich fühle mich etwas beschwipst. »Ist das nicht ein wunderschönes Haus?«
    »Ma’am, bitte zeigen Sie mir Ihren Ausweis.« Er greift nach meiner Prada-Handtasche, die ich instinktiv aufhebe und ihm dabei unbeabsichtigt ins Gesicht schlage. Erschrocken halte ich die Hand vor den Mund.
    »Das tut mir leid, ich wollte ...«
    »Sie werden mit mir kommen müssen.«
    »Nein, nein, nein, Herr Polizist. Es tut mir leid, ich dachte nur ... Mein Auto steht nur ein paar Blocks weiter. Ich hatte einen sehr schlechten Tag. Ich bin müde, und ich muss mich nur zwei Tage ins Bett legen.« Ich fange an, ihm die Sache mit dem Flugzeug und dem Jetlag zu erklären, aber mittendrin verliere ich den Faden - er überwältigt mich mit einem Griff an meinen Arm.
    »Nein, ich zeige es Ihnen. Mein Auto steht gleich dort oben.« Ich wedle wie eine Geistesgestörte mit meiner freien Hand.
    Er schiebt mich auf den Rücksitz seines Wagens. Ich sitze auf dem Rücksitz eines Polizeiautos! »Ma’am, Sie sind absolut nicht in der Verfassung, Auto zu fahren. Wir werden Sie auf der Polizeistation ausnüchtern.«
    »Ausnüchtern? Nein, Sie verstehen das nicht. Ich bin nicht betrunken! Lassen Sie mich ins Röhrchen pusten.« Ich schaue noch einmal zu dem wunderschönen Haus. »Ich bin nicht betrunken.« Ich strecke meine Füße hoch, dass er sie sehen kann.
    »Sehen Sie, ich habe Schuhe von Jimmy Choo; ich bin nicht betrunken.« Ich schaue auf meine Füße und schüttle den Kopf.
    »Das sind wirklich großartige Schuhe.«
    Er fährt an meinem Auto vorbei, und ich breche beinahe in Tränen aus, als wir an meinem Baby vorbeikommen. Kein Wunder, dass ich so an meinem Auto hänge, wo mein Leben ansonsten total aus den Fugen gerät.
    »Schauen Sie! Da ist mein Auto - sehen Sie nicht, wie schön es ist? Das ist alles ein Fehler, ein Hohn auf die Gerechtigkeit. Das einzige Verbrechen ist, dass sie mir in San Jose alle meine Sachen gestohlen haben. Nein, warten Sie, es sind zwei Verbrechen. Aber es sind nicht meine Verbrechen. Ich bin unschuldig. Mir fehlt nur Koffein; das ist kein Verbrechen, aber ich bekomme schreckliche Kopfschmerzen davon.« Ich reibe mir den Kopf, aber ich kann immer noch seine Augen im Rückspiegel sehen.
    Er schaut mich nur an, als sei ich verrückt. »Sie stehen unter Arrest wegen Trunkenheit und ungehörigem Verhalten, Herumlungern und tätlichem Angriff eines Polizisten.« Er fängt an, mir meine Rechte vorzutragen.
    »Ich bin Anwältin; ich kenne meine Rechte! Sie können mich nicht wegen Trunkenheit festnehmen, ohne einen Alkoholtest zu machen.«
    »Sie bekommen Ihren Test schon noch. Auf der Wache.«
    Ich stöhne. »Sie werden mich in einen Plastikbecher pinkeln lassen, stimmt’s?«
    Aber er leiert nur weiter die Liste meiner Rechte herunter. Ich habe das Recht zu schweigen. Ich kann meinen

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