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Liebesmaerchen in New York

Liebesmaerchen in New York

Titel: Liebesmaerchen in New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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vor Jahren geschworen, und das werde ich nie vergessen.
    Hester nahm sich vor, jetzt mehr denn je daran zu denken.

9. K APITEL
    »Rich, du weißt, dass ich geschäftliche Besprechungen vor dem Mittagessen hasse.« Mitch saß in Skinners Büro. Taz schnarchte zu seinen Füßen. »Wenn du mir eine Gehaltserhöhung geben willst, ist das sehr nett, aber du hättest damit gut bis nach dem Mittagessen warten können.«
    »Du bekommst keine Gehaltserhöhung. Du bist sowieso schon überbezahlt.«
    »Wenn du mich rausschmeißen willst, hättest du erst recht noch ein paar Stunden warten können.«
    »Ich werfe dich nicht raus.« Skinner zog die Augenbrauen zusammen. »Aber wenn du nicht damit aufhörst, diesen Köter ständig mitzubringen, könnte ich es mir noch anders überlegen.«
    »Ich habe Taz zu meinem Agenten gemacht. Er darf alles hören, was du mir zu sagen hast.«
    Skinner lehnte sich zurück und faltete die Hände über seinem Bauch zusammen. »Weißt du, Dempsey, jemand, der dich nicht genau kennt, würde denken, du machst Witze. Aber ich weiß, dass du wirklich so verrückt bist.«
    »Darum kommen wir beide ja so gut miteinander aus, stimmt’s? Mach’s kurz. Sag mir, warum du mich herzitiert hast.«
    Skinner atmete tief durch und kam zur Sache. »Du weißt, dass die ›Two-Moon-Filmproduktion‹ mit Universal wegen der Filmrechte für Zark verhandelt?«
    »Klar. Seit einem oder anderthalb Jahren.« Mitch beugte sich vor, um Taz zu streicheln. »Das Letzte, was du mir darüber erzählt hast, war, dass diese Pfeifen aus Los Angeles nicht lange genug aus der heißen Badewanne kämen, um einen Vertrag abzuschließen.« Mitch grinste. »Du hast immer schon eine besondere Art gehabt, dich auszudrücken, Rich.«
    »Gestern ist er abgeschlossen worden«, erklärte Rich trocken.
    »Im Ernst?«
    »Ich rede immer im Ernst«, sagte Rich, »und ich finde, du könntest dich ein bisschen mehr begeistern. Dein Baby wird schließlich Filmstar.«
    »Um ehrlich zu sein – ich weiß nicht, ob es mir gefällt.« Mitch stand aus dem Sessel auf und begann, in Richs vollgestopftem Büro hin und her zu laufen. Er wusste, dass er sich albern benahm. Zark gehörte nicht ihm. Er hatte ihn zwar geschaffen, aber er gehörte, wie alle anderen Geschöpfe der unter Vertrag stehenden Künstler, dem Universal-Verlag. Falls er, Mitch, den Verlag verlassen würde, blieb Zark dessen Eigentum, und jemand anderes würde sich um weitere Geschichten kümmern. »Haben wir irgendein künstlerisches Mitspracherecht?«
    »Hast du Angst, dein Erstgeborener könnte entstellt werden?«
    »Vielleicht.«
    »Hör zu. ›Two Moon‹ hat die Rechte für Zark gekauft, weil er, so wie er ist, sein Publikum hat. Es wäre geschäftlich unklug, auch nur irgendetwas an ihm zu verändern. Diese Clowns von der Westküste mögen sich komisch anziehen, aber sie wissen, wie man Geschäfte macht. Wenn du dir aber trotzdem Sorgen machst, könntest du ja ihr Angebot annehmen.«
    »Was für ein Angebot?«
    »Sie möchten, dass du das Drehbuch schreibst.«
    Mitch blieb abrupt stehen. »Ich? Ich schreibe keine Filme.«
    »Du schreibst Zark, das genügt den Produzenten offensichtlich. Unsere Herausgeber sind auch nicht gerade blöd. Knauserig«, fügte er mit einem Blick auf das abgetragene Linoleum hinzu, »aber nicht blöd. Sie wollen, dass das Skript von jemandem aus unserem Haus geschrieben wird, und sie haben das Recht, jemanden vorzuschlagen. ›Two Moon‹ hat zugestimmt, sich zunächst einen Entwurf von dir anzusehen. Falls sie nicht damit zufrieden sind, wollen sie dich immer noch als künstlerischen Berater.«
    »Künstlerischer Berater.« Mitch ließ den Titel auf der Zunge zergehen.
    »Wenn ich du wäre, Dempsey, würde ich mir einen zweibeinigen Agenten zulegen, aber schnell.«
    »Vielleicht tue ich das sogar. Weißt du, ich muss darüber nachdenken. Wie viel Zeit lassen die mir?«
    »Von einem Termin war nicht die Rede. Ich glaube, an die Möglichkeit, du könntest Nein sagen, haben die überhaupt nicht gedacht. Aber die kennen dich ja auch nicht so gut wie ich.«
    »Ich brauche ein paar Tage. Da ist jemand, mit dem ich darüber sprechen will.«
    »Mitch, denk daran, Gelegenheiten wie diese klopfen nicht oft an deine Tür.«
    »Du wirst von mir hören.«
    Innerhalb weniger Wochen hatte sich Mitchs Leben völlig geändert. In Hester hatte er die Frau seines Lebens gefunden, und nun wurde ihm die größte Chance seines beruflichen Werdegangs geboten. Da er aber nicht

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