Liebessklavin
keuchte vor Erregung, als er in sie eindrang und sein Stöhnen erfüllte den Raum, als sich seine Hüften in Bewegung setzten. Es fühlte sich gut an, doch dauerte es nicht annähernd lang genug, damit sie überhaupt in Fahrt kam. Ein Schrei drang aus seiner Kehle, als er kam, dann sackte er bleischwer über ihr zusammen und rang nach Atem.
Sie schob die Enttäuschung beiseite, strich mit beiden Händen durch sein schweißnasses blondes Haar.
„Oh Mann, war das gut.“
Erica verzog die vollen Lippen und drängte ihn sanft von sich. Chad blieb mit geschlossenen Augen neben ihr liegen.
„Es war … nett.“ Sie strich ihm mit den Fingerspitzen über seine nackte Brust. Ihr Geschlecht pochte wild und wollte Erfüllung, also senkte sie ihre Lippen über seine rechte Brustwarze.
Er schob sie von sich. „Du bist ja unersättlich. Sorry, aber so schön es mit dir war, ich muss schlafen, hab morgen einen wichtigen Termin.“
Erica saß kerzengrade im Bett. „Wie bitte?“ Der Ärger über sich selbst war größer als über diesen Möchtegerncasanova, der wenige Minuten zuvor noch mit seiner Ausdauer geprahlt hatte.
„Was denn? Willst du dich beschweren? Es war doch geil.“
Sie schnaubte. „Ich bin nicht mal gekommen.“
Er drehte ihr den Rücken zu. „Selbst Schuld.“
Mit einem um ihren Körper geschlungenen Laken stieg sie aus dem Bett und öffnete die Tür. „RAUS! Schlafen kannst du in deinem eigenen Zimmer.“
Halb verschlafen starrte Chad sie aus geröteten Augen an. „Jetzt sei doch nicht so zickig, Darla.“
„Ich heiße Erica und jetzt pack deine Klamotten und mach dich vom Acker. Ich hab nicht vor, mit so einer Minutenterrine wie dir auch noch das Frühstück zu teilen.“
Fluchend raffte Chad seine Sachen vom Boden zusammen, und noch bevor ihm auf dem Flur eine Beleidigung über die Lippen kommen konnte, knallte Erica ihm die Zimmertür vor der Nase zu. Deprimiert legte sie sich schlafen.
Das Telefon riss sie um fünf Uhr aus ihren Träumen von Simon, benommen tastete sie nach dem Hörer. „Mh, ja?“
„Erica, Donald Trent hier, in drei Stunden geht Ihr Flug zurück. Der neue Architekt Michael Soundso, keine Ahnung wie der Idiot heißt, ist einfach unfähig und Mister Wu hat darauf bestanden, Sie bei der Besprechung dabeihaben zu wollen. Also schwingen Sie ihren Knackarsch umgehend her. Dieser Joffrey weiß Bescheid, die noch anstehenden Arbeiten kann der Bautrupp allein erledigen. Bis später.“
Sie erhielt keine Möglichkeit zu antworten, da ertönte das Knacken in der Leitung. Erica starrte zur Zimmerdecke, streckte sich aus und schmunzelte. „Der Preis des Erfolges.“ Sie flog zurück nach Hause.
„Erica, warten Sie!“ Michael rannte hinter ihr her und holte sie ein, als sie auf dem Weg zu ihrem Wagen war. Der neue Architekt der Firma streckte ihr die Hand entgegen und bedankte sich für ihre Hilfe, ohne die der japanische Klient den Vertrag nicht unterzeichnet hätte. „Ich möchte Sie zur Feier des Tages einladen. Mögen Sie Sushi?“ Er lachte und legte seine Hand auf das Dach ihres blauen Käfers.
Erica schob den Schlüssel ins Schloss, öffnete den Wagen und legte Mantel und Aktentasche auf den Sitz. Sie wollte ihn nicht vor den Kopf stoßen und suchte nach höflichen Worten, um ihm abzusagen. „Hören Sie Michael, Sie sind nett und …“
Michael hob die Hände, als wolle er zeigen, dass er keinerlei Hintergedankenhegte. „Es tut mir leid, es sollte keine Anmache sein. Nur ein Abendessen unter Kollegen?“
Sie dachte darüber nach, doch sofort führte ihre Fantasie die Geschichte weiter. Man aß etwas, trank an der Bar ein Gläschen oder zwei, fand Gemeinsamkeiten, flirtete und landete unweigerlich im Bett. Keine gute Idee, denn diese Erfahrung hatte Erica öfter als ein Mal gemacht. Kurze Affären mit Kollegen waren nichts Ungewöhnliches, aber für Erica immer unbefriedigend und die Spannung innerhalb des Büros war anschließend oft unerträglich. In ihrem Leben hatte es ein paar Männer gegeben und von Blümchensex bis Egovögeln, wo der Kerl nur an sich dachte und direkt danach eingeschlafen war, hatte sie einiges erlebt und die Schnellspritzergeschichte mit Chad war erst letzte Nacht gewesen. Einen richtig guten Höhepunkt bekam sie nur beim Solospiel, den Männern hatte sie hin und wieder, wenn sie sich besonders Mühe gaben, einen Orgasmus vorgespielt, um sie nicht zu kränken.
Nur einen hatte es bisher gegeben, bei dem sie nicht schauspielern musste.
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