Liebessklavin
bis sie fast ohnmächtig vor Schmerzen schreit. Und sie hasst ihn dafür, dass er diese Neigung in ihr erkannt hat. Sie sind süchtig nacheinander und stecken in einer Abhängigkeit, die sie immer weiter treibt.“ Sie redete sich so in Rage, dass sie fast anfing, zu hyperventilieren.
Simon griff nach ihren Armen, zog sie an seinen Körper, doch sie schob ihn von sich.
„Ist es nicht so? Du hast es gewusst, aber du wolltest es nicht wahrhaben. Der Russe, Dragan, was hat er zu dir gesagt?“
Simon schloss für einen Moment die Augen und setzte sich wieder.
„Du warst süchtig nach ihr, du wolltest ihre Liebe, doch sie hat dich nur benutzt. Sie wollte aus dir ihren perfekten Dom machen, aber du hast dich geweigert. Du konntest nicht von ihr lassen, obwohl du wusstest, dass sie dich dafür hasst. Dass du nicht so werden wolltest, wie sie dich haben wollte.“
Er nickte und als sie weitersprechen wollte, hob er seine Hände, um sie zum Schweigen zu bringen. Erica rang nach Atem und betrachtete ihn.
Simons Stimme klang wie aus weiter Ferne. „Du siehst in das Gesicht einer Frau, die du mehr liebst als alles andere auf dieser Welt und sie bettelt dich an, ihr die Finger einzeln zu brechen, damit sie nie wieder malen kann. Das zerreißt dir das Herz. Lydia hat tonnenweise Literatur verschlungen über die Hexenverfolgung und Foltermethoden aus dem Mittelalter, nur, um mich dazu zu bringen, es an ihr auszuprobieren.“ Er sprach so ruhig und gefasst, als wärenes nicht seine Erinnerungen. „Ich habe die Spiele mit ihr abgebrochen, weil ihre Ideen immer konfuser und brutaler wurden.“
„Es ist nicht Derek, den du hasst, nicht wahr?“
Sein Blick glitt über ihr Gesicht. „Ich wünschte, ich könnte ihn hassen. Ich wünschte, es wären nicht ihre Ideen, sondern seine. Aber ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, dass er all das fördert. Du hast recht, sie sind füreinander geschaffen.“
Erica schritt auf ihn zu, kniete sich vor ihn und berührte seine Schenkel. „Woher kennst du ihn so gut?“
Er lachte bitter. „Als ich Derek kennenlernte, war er neugierig und begierig darauf, von mir zu lernen.“
Die Überraschung in ihrem Gesicht war unmissverständlich und Simon lachte erneut auf. „Er war der Sohn eines Geschäftspartners. Verwöhnt und mit goldenem Löffel im Maul geboren. Gelangweilt von all den Affären, die er bis dato mit den Frauen hatte, deren Männer mit seinem Vater Geschäfte abwickelten. Sein Vater hoffte, ich würde einen besseren Einfluss auf ihn ausüben. Eines Abends platzte er mitten in ein Spiel mit meiner damaligen Serva. Als ich merkte, dass ihn die Gier des Zusehens packte, habe ich weitergemacht. Nach der Session zog er sein Hemd aus, beugte sich über den Tisch und bat mich darum, ihn zu bestrafen. Als ich mich weigerte, erzählte er mir, dass sein Vater ihn mit einer Reitgerte verdrosch. Aber statt sich gedemütigt zu fühlen, genoss er die Züchtigungen. Er schlief einzig zu dem Zweck mit den Frauen seiner Geschäftspartner, um ihm später brühwarm davon zu erzählen, und ihm einen Grund zu liefern, ihn zu disziplinieren, wie er es ausdrückte. Als er Stuart traf, hat er seinen Meister gefunden. Seine Peitschen ziehen ihn magisch an. Ich weiß, dass er heute noch zu ihm geht, wenn ihn sein gefühlloses Gemüt plagt.“ Er schnaubte kalt auf. „Aber ich war es, der ihn in die Szene brachte und er kannte keinerlei Hemmungen, von Anfang an nicht.“ Simon strich über Ericas glühende Wange. „Sein Sadismus überstieg alles, was ich bis dato bei anderen Doms gesehen habe, denn ihm fehlt der Respekt vor den Sklavinnen, die sich ihm zur Verfügung stellen.“
„Aber er hat mir gesagt …“
Simon legte ihr die Fingerspitzen auf die Lippen und schüttelte den Kopf. „Derek weiß nicht, was Respekt bedeutet. Er fühlt gar nichts. Er kennt weder Mitleid noch Liebe noch sonst irgendein Gefühl. Er hat nie gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Seine Sklavinnen sind Objekte, die man sich in einen Raum stellt. Er benutzt sie, wie es ihm gefällt und wenn er genug von ihnen hat, wirft er sie weg, wie Dreck. Ich könnte dir eine Handvoll Frauen nennen, denen es genau so ergangen ist. Er kennt keine Codeworte, akzeptiert kein nein und ignoriert das Wesentliche: die Wünsche und Bedürfnisse seine Spielpartner.“
„Und Lydia gibt ihm all das.“
Simon nickte.
Erica erhob sich, griff nach seinem Kinn und zwang ihn sie anzusehen. „Wiedu schon sagtest, sie passen
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