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Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)

Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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seines Freundes blicken. „Ist okay.
Konntest ja auch nicht wissen, dass ich so empfindlich bin.“
XVIII .
    Die Winterferien waren vorbei. Mit schlurfenden Schritten betrat
Neal das Klassenzimmer. Er war erfreut, Richard wieder zu sehen.
Die Vorbereitungen für den „Tag der offenen Tür“ liefen auf
Hochtouren, und Neal war äußerst zufrieden, dass die Proben mit
der Band so gut klappten.
„Nachher müssen wir noch mal quatschen, wegen des Auftritts!“,
warf Neal seinem Mitschüler an den Kopf, bevor er sich an seinen
Tisch setzte.
Richard nickte. „Geht klar!“ Dann musterte er seinen Mitschüler
gründlich. „Humpelst du?“
Neal setzte sich vorsichtig. „Hab’ was mit dem Rücken! Nicht so
tragisch.“
Da ertönte plötzlich Ceciles Stimme von hinten. Neal konnte sich
kaum drehen, so sehr schmerzte sein Rücken. Er grüßte kurz, ohne
sie direkt ansehen zu können.
„Ist das so schlimm mit deinem Rücken?“, fragte Cecile sogleich.
„Hast wohl Silvester noch nicht ganz verdaut, was?“
Neal grinste. „Doch schon. Wieso fragst du? Ihr ward doch auch
da!“
„Aber nicht lange! Nachdem du uns versetzt hast!“ Ein deutlicher
Vorwurf! Neal fasste sich augenblicklich an den Kopf. Mit großer
Mühe drehte er sich um.
„Es tut mir leid. Ich habe es nicht mit Absicht getan“, sagte er.
Cecile verstand. Sie konnte Neal mit einem Mal nicht mehr böse
sein. Da war etwas in seinen Augen, das sie verzeihen ließ. Etwas,
was Neal zu einer bedauernswerten Person machte. Es war kurz da
– in seinem Blick – und dann wieder weit fort.
    Neal lehnte abseits der anderen Schüler an der Turnhallenwand.
Heute hatte er keine wirkliche Lust zum Turnen. Doch dann
kamen ein paar Mädchen seiner Klasse auf ihn zu, und er ahnte,
was sie von ihm wollten.
„Kannst du uns noch mal was zeigen?“ Sie hielten die Pläne für
die Bundesjugendspiele in den Händen. In der letzten Zeit kam es
öfter vor, dass sie Neal baten, einige Übungen vorzuführen. Er
seufzte.
„Heute mal nicht, okay?“
„Oh, bitte, Neal! Du kannst das so gut.“
Sie sahen ihn flehend an, so dass er fast seine Rückenschmerzen
vergaß. Er stemmte sich von der Wand ab und gab nach. „Aber
wirklich nur kurz.“
Gefasst stellte er sich vor die Turnmatte. Er holte tief Luft, dann
schwang er seinen Körper in den Handstand. Ein stechender
Schmerz durchdrang seinen Körper, doch er riss sich zusammen.
Ein paar Meter lief er auf den Händen, und bevor sein T-Shirt
seinen nackten Oberkörper freigab, rollte er sich wieder ab,
stand auf, nahm Anlauf und legte einen
Flickflack
hin.
Danach blieb er stehen. Die Mädchen staunten. Sein Rücken
pochte jedoch schmerzhaft.
Kurz darauf nahm er alle Kraft zusammen, um noch einmal
Anlauf zu nehmen und einen Handstand – Überschlag
vorzuführen. Die Mädchen klatschten entzückt. Neal hielt sich den
Rücken. Er versuchte zu lächeln.
Doch als seine Mitschülerinnen ihn zum Schwebebalken zerrten,
wehrte er deutlich ab.
„Es reicht für heute, wirklich!“
„Ich habe noch nie einen Jungen erlebt, der so gut turnen kann.“
Es war Cecile, die Neal bewundernd ansah.
„Ach, nicht der Rede wert!“, erwiderte er verlegen, dann sah er die
erwartungsvollen Augen der anderen Mädchen. Inzwischen hatten
sich auch einige männliche Klassenkameraden dazu gestellt. Neal
nickte, dann wandte er sich dem Balken zu.
Vor Schmerzen konnte er sich kaum aufrecht halten, doch er gab
sich alle Mühe, um den Balken zu erklimmen. Er machte einen
Handstand. Sein knabenhafter Körper bewegte sich fließend auf
dem schmalen Steg. Es folgten Hocksprünge, ein Rad, dabei hatte
er ein Lächeln aufgesetzt. Keiner der Beobachter sollte bemerken,
welche Schmerzen er ertrug. Dann schnellte er rücklings empor
und wirbelte in einem Salto durch die Luft. Doch sein Fuß fand
keinen Halt mehr. Er rutschte ab! Mit einem fluchenden Schrei
glitt er an dem Balken vorbei und stürzte auf die Matte. Genau auf
den Rücken.
„Oh, damned!“ Sein Fluchen drang durch die ganze Turnhalle. Die
Mädchen seiner Klasse eilten sofort zu ihm. Auch der Sportlehrer
eilte zur Hilfe, doch Neal erhob sich schon wieder. Stöhnend hielt
er sich den Rücken.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte der Lehrer. Neal lächelte
verkrampft. „Ja, alles okay. Ich habe nichts.“
Die Menge löste sich wieder auf. Nur Cecile stand beunruhigt
neben ihm.
„Du hast Blut am Shirt“, stellte sie bestürzt fest. „Du bist verletzt!“

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