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Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)

Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Liebeswut (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Neal schüttelte hektisch den Kopf. Er ließ nicht zu, dass sie sein
Shirt näher betrachtete.
„Das hatte ich schon vorher! Es ist nichts!“ Er wandte sich ab,
doch die Wut war deutlich in sein Gesicht geschrieben. „Ich hätte
nicht so viel turnen sollen. Ich habe es ja gesagt!“
    Es klingelte an der Haustür. Die Zeit war im Flug vergangen.
Schnell legte er sein Buch zur Seite und verschwand noch einmal
im Badezimmer.
Dirk folgte Herrn Anderson die Treppe hinauf. Neals Zimmer war
leer, als sie hinein sahen.
„Er ist sicher im Badezimmer. Nehmen Sie doch schon einmal
Platz!“
Dirk bedankte sich. Peter Anderson lugte vorsichtig durch die Tür
zum Bad. Dort stand Neal vor dem Spiegel. Sein Oberkörper war
nackt, und als er seinen Vater erblickte, zuckte er regelrecht
zusammen.
„Neal, du hast Besuch!“ Herr Anderson stutzte sogleich. „Was ist
denn mit deinem Rücken passiert?“ Mit großen Augen sah er auf
die roten Striemen.
„Nichts, Dad!“ Schnell streifte sich Neal sein T-Shirt über. „Wieso
platzt du hier eigentlich rein, ohne anzuklopfen?“
Unzufrieden sah er seinen Vater an, doch der war immer noch
erschrocken.
„Woher hast du diese Verletzung?“
„Ich bin gefallen!“ Eindringlich sah Neal seinem Vater ins
Gesicht. Es signalisierte, dass er keine weiteren Fragen mehr
tolerierte. Dann verschwand er zügig in sein Zimmer.
    „Das tut gut.“ Neal lag auf dem Bauch. Dirk salbte ihm vorsichtig
den Rücken ein.
„Es sieht schon besser aus“, stellte dieser fest. „Die Creme hilft.“
Neal nickte. „Danke, dass du dich darum kümmerst. Ich hätte auch
keine Lust gehabt, zum Arzt zu gehen.“
Dirk unterbrach seine Einreibung.
„Zum Arzt?“, wiederholte er. „Du darfst doch wegen so etwas
nicht zum Arzt gehen!“
Vorsichtig drehte sich Neal um. Er sah nachdenklich aus. „Nein?“
Dirk schüttelte den Kopf. „Das würde doch niemand verstehen“,
sagte er leise. Mit seinen Lippen küsste er Neals Schulter. „Keinen
geht es etwas an, was du am Rücken hast oder sonst wo. Und bald
wird es fort sein ... Verstehst du? Als wäre es nie da gewesen!“
    Dirk ging erst, als Neal schon eingeschlafen war. Als er das Haus
der Andersons verlassen wollte, trat Herr Anderson auf ihn zu.
„Haben Sie kurz Zeit, Dirk?“
„Ja, natürlich.“
Peter Anderson hatte Falten auf der Stirn. Er war sichtlich besorgt.
„Es geht um Neal. Wir machen uns Sorgen. Seit Tagen klagt er
über Rückenschmerzen, und vorhin, im Bad, habe ich gesehen,
was er eigentlich am Rücken hat. Es sind Hautabschürfungen,
richtige Striemen!“
Dirk nickte. „Ja, ich weiß.“
„Sie wissen davon?“
„Klar.“ Dirk lächelte vertrauenserweckend. „Ich war selbst dabei,
als es passierte. Am letzten Ferientag sind wir abends noch los,
mit dem Rad – zur Pommesbude. Neal ist am See ausgerutscht, die
Böschung runter ... da waren überall so Kieselsteine...“
Er schilderte den Vorfall äußerst realistisch. Peter Anderson
atmete auf.
„Und ich dachte schon, er wurde verprügelt, oder so. Er hätte ja
auch mal was sagen können!“
Herr Anderson schüttelte den Kopf.
„Sie brauchen sich echt keine Sorgen machen“, sagte Dirk
beruhigend.
XIX .
    Neal lehnte sich seufzend an den Zaun. „Die Geschichtsklausur
kann ich vergessen. Ich bin voll am Thema vorbei. Die anderen
haben alle was anderes geschrieben.“
Dirk öffnete den Mund, doch dazu fiel ihm tatsächlich nichts mehr
ein. Unzufrieden verdrehte er die Augen.
„Du wolltest dir Mühe geben!“, sagte er eindringlich. „Die letzte
Arbeit wurde auch schon nicht gewertet. Und du bist nicht nur in
Geschichte schlecht!“
Neal senkte den Kopf. Er war sich seiner schlechten Leistungen
bewusst, obwohl er in Mathe die Wiederholung der Arbeit erreicht
hatte, und somit einen weiteren Pluspunkt bei seinen Mitschülern.
„Bei wem hast du denn Geschichte?“, hakte Dirk nach.
„Bei Jensen.“
Dirk nickte. „Ach, dieser Blödmann.“
Neal musste doch grinsen. „Na, wenigstens in der Hinsicht sind
wir uns einig.“
    Es war Samstagnachmittag, das große Fest der Schule, der „Tag
der offenen Tür“, war voll im Gange. Die Aula war gut besucht.
Unruhig drehte Kevin sich um. Er sah in viele gespannte
Gesichter.
„In zehn Minuten fangen wir an!“, bestimmte Richard, während er
zur Uhr sah. Auch er wirkte gestresst. Neal nickte zustimmend.
Nur er hatte sich etwas unter Kontrolle.
    Kurz darauf gingen die Scheinwerfer an. Für einen

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