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Liebeszauber an der Algarve

Liebeszauber an der Algarve

Titel: Liebeszauber an der Algarve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox
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sie wieder leidenschaftlich küssen konnte.
    „Entschuldige, wenn ich dich erschreckt habe. Das war ganz bestimmt nicht meine Absicht. Ich habe dich gesucht, um dir zu sagen, dass das Buffet eröffnet ist. Kommst du mit?“
    Verärgert stellte er fest, dass er unsicher klang. Er wusste nicht, ob Grace überhaupt noch irgendwohin mit ihm gehen würde, nachdem sie ihn so furchtsam angesehen hatte.
    Zum ersten Mal hatte eine Frau so viel Macht über ihn, dass sie ihn an seiner Überredungskunst zweifeln ließ, daran, alles zu bekommen, was er wollte, und niemals zurückgewiesen zu werden. Das ist gefährlich, dachte er.
    Als Grace nickte, atmete er erleichtert auf.
    „Natürlich. Ich habe richtig Hunger. Cindy kann mit uns kommen. Übrigens, sie ist Lincoln Roberts’ Tochter. Vielleicht kennt ihr euch schon?“
    „Nein.“ Marco lächelte das Mädchen mit dem kastanienbraunen Haar und den grünen Augen an, die es von ihrer Mutter geerbt haben musste. Die feinen Gesichtszüge des Kindes hatten keinerlei Ähnlichkeit mit denen seines Vaters.
    Vorsichtig näherte sich Cindy ihnen beiden.
    „Freut mich, dich kennenzulernen, Cindy. Ich heiße Marco.“ Er gab ihr die Hand.
    „Marco Aguilar?“
    „Ja, das ist richtig.“
    „Mein Daddy hat gesagt, ich soll mich gut benehmen, wenn ich mit Ihnen spreche. Er hat gesagt, Sie sind ein sehr wichtiger Mann. Und sehr reich.“
    Zwar lächelte Marco darüber, aber er war irritiert. Die Bemerkung des Kindes hatte ihm wieder die ernüchternde Tatsache zu Bewusstsein gebracht, dass sich die Leute nur wegen seines Reichtums und Erfolgs für ihn interessierten und nicht, weil sie einfach gern mit ihm zusammen waren.
    Jahrelang hatte es ihm nichts ausgemacht. Er war Realist. Nur genügten sein Reichtum und Erfolg seit einiger Zeit anscheinend nicht mehr, um die innere Leere zu füllen.
    „Grace und ich wollen etwas essen. Möchtest du mitkommen?“ Marco beschloss, einfach zu ignorieren, was das Mädchen da von sich gegeben hatte. Schließlich konnte es nichts für die Einstellung seines Vaters.
    „Nein, danke. Ich verziehe mich für eine Weile in mein Zimmer. Danke, dass Sie Fangen mit mir gespielt haben, Grace. Ist es denn okay für Sie, wenn Sie mit Mr Aguilar gehen?“ Argwöhnisch beäugte Cindy ihn.
    „Meinst du, es ist okay für dich, wenn du mit mir gehst?“, fragte er Grace ironisch und hoffte dabei, dass er diesen gehetzten Blick nicht noch einmal sehen musste.
    „Aber ja“, sagte Grace zu Cindy. „Mr Aguilar ist ein Freund. Ein Freund, dem ich vertraue.“
    Ihre Antwort kam ohne Zögern. Wärme durchflutete ihn.
    „Bye.“ Das Mädchen winkte kurz und hüpfte davon.
    „Cindy gibt sich kratzbürstig, dabei ist sie ein liebes kleines Ding“, meinte Grace leise, während sie ihre Sandaletten wieder anzog. „Ich vermute, dass sie einfach mehr liebevolle Zuwendung von ihrem Vater braucht.“
    Die Bemerkung deprimierte Marco ein wenig, weil Grace höchstwahrscheinlich recht hatte. „Jedenfalls scheint ihr euch blendend amüsiert zu haben.“
    „Es tut immer gut, wenn man daran erinnert wird, was für ein Spaß es ist, sich wieder wie ein Kind zu benehmen. Das hilft uns Erwachsenen, nicht so ernst zu sein, findest du nicht auch?“
    „Bestimmt – wenn man als Kind Spaß gehabt hat. Nicht jeder hat das Glück.“ Die Worte waren ihm herausgerutscht, und Marco spürte, wie ihm vor Verlegenheit und Ärger das Blut ins Gesicht stieg, weil er etwas über seine Vergangenheit verraten hatte.
    „Marco? Bitte entschuldige, wenn ich …“
    „Holen wir uns etwas zu essen, ja? Und du solltest eine Weile im Schatten sitzen, Grace. Du siehst ganz erhitzt aus.“
    Auf dem Buffet waren überreich garnierte Delikatessen im Überfluss angerichtet. Es war ein farbenprächtiges, kostspieliges Festessen. Trotzdem verführte es Grace nicht zum Schlemmen. Sie stocherte nur in dem wenigen herum, das sie sich auf den Teller getan hatte.
    Nach Marcos Bemerkung, dass nicht jeder das Glück hatte, als Kind Spaß zu haben, schwirrten ihr Fragen durch den Kopf, auf die sie zu gern Antworten bekommen hätte.
    Für die konsumorientierte Öffentlichkeit hatte Marco anscheinend alles, was man sich nur wünschen konnte, jedenfalls im Sinne von beruflichem Erfolg und Wohlstand. Aber sein seelenvoller Blick, der die Macht hatte, sie dahinschmelzen zu lassen, hatte flüchtig verraten, dass der Mann viel Kummer erlebt hatte. Und Grace sehnte sich danach, die Wahrheit darüber zu erfahren und

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