Liebhaberstück Xenia (German Edition)
Spielchen toleriert. Jetzt hört der Spaß auf! Ich will dich nicht verletzen. Aber wenn du mir nicht sofort aus dem Weg gehst, mache ich ernst! Ich warne dich!“
E r lachte. „Wenn dein Colin nur halb so viel Mumm hätte wie du, würdest du heute in seinem Bett landen und nicht in meinem.“
Er schien mich noch immer nicht für voll zu nehmen.
Beiläufig machte er den nächste n Schritt auf mich zu. „Ich mache dir einen Vorschlag, Kleines. Natürlich akzeptiere ich ein Nein von dir. Das habe ich immer getan, oder? Aber nicht ohne dass du vorher ein paar meiner Argumente intensiv…“ - ein kurzes, lüsternes Lächeln - „…geprüft hast!“
Da er sich weiter näherte und keine andere Waffe in Reichweite war, ergriff ich ein Trockenbumengesteck von der Kommode, an der ich gerade vorbeikam und hielt es ihm drohend entgegen. „Bleib stehen!“
Als er nicht gehorchte, schleuderte ich mit voller Kraft mein Wurfgeschoss auf ihn, doch obwohl es ihn an der Brust traf, bevor es zu Boden raschelte, stieg er ungerührt darüber hinweg.
E s war offensichtlich, dass ich etwas Massiveres brauchte. Nur was?
Ich marschierte einen Schritt rückwärts, wohl wissend, dass ich hinter mir bald keinen Platz mehr zum Zurückweichen haben würde.
Ohne Vorwarnung machte Hartmann einen Satz auf mich zu, blieb aber sogleich stehen und lachte herzhaft über mein erschrecktes Aufkreischen, während ich zurücksprang. Ich verlor das Gleichgewicht, suchte und fand aber Halt am knopfartigen Griff der oberen Kommodenschublade. Durch meinen Schwung wurde die Schublade halb herausgezogen. Sie war leer.
Mit einem Mal stand Hartmann direkt vor mir. Mit einem Ruck zog ich die Schublade ganz heraus und schlug sie auf ihn. Er duckte sich, wie Boxer sich ducken, und die Schublade zerschellte auf seinen hochgerissenen Unterarmen. Das zersplitterte Holz fiel von ihm ab wie ein havariertes Schiff von einem Felsen, als er sich aufrichtete und mit einem überlegenen Lächeln zu mir trat.
Hinter mir war bloß noch die Wand. Nur noch ein Hechtsprung über das Bett konnte mich retten.
Dieses gewagte Manöver endete jedoch damit, dass ich u nathletisch auf das Bett plumpste und mich mit einem kichernden Thorsten Hartmann darauf wälzte, bis er auf mir lag, meine Handgelenke oberhalb meines Kopfes in das Kissen pinnte und sagte: „Na, das hat doch Spaß gemacht! Und du wolltest vorzeitig gehen und all das verpassen!“
Seine Lippen strichen über mein Kinn, dass es mich heiß durchfuhr und mir einen Vorgeschmack darauf gab, wie willenlos ich bald sein würde. Da mir nichts sonst zu meiner Rettung einfiel, keuchte ich: „Ich habe meine Tage!“
Seine Zunge an meinem Dekolleté stoppte mitten in der Bewegung. Er hob den Kopf, starrte auf mich herab und knurrte, urplötzlich sehr misslaunig: „ Ich hätte wissen müssen, was für verlogene Biester ihr Weiber seid! Ich hab dir gesagt, ich akzeptiere ein Nein! Was ich nicht akzeptiere sind Lügen! So was kann ich auf den Tod nicht ausstehen!“
„Da geht es dir genauso wie mir !“, fauchte ich zurück. „Ich lüge nicht! Und was immer eine andere Frau dir angetan hat, ich bin nicht so!“
„ Für wie dumm hältst du mich? Wie oft willst du mich mit dieser Ich-habe-meine-Tage-Tour noch verarschen? Beim ersten Mal war es noch glaubhaft. Aber auf die Dauer wird es unglaubwürdig, findest du nicht?“
„Es ist trotzdem wahr!“
„Das werden wir sehen!“ Und bevor mein schockiertes Bewusstsein reagieren konnte, hatte er eines meiner Handgelenke losgelassen und gekonnt schnell mein Kleid hochgeschoben. Als ich spürte, wie seine geübte Hand in meinen Tanga fuhr, stieß ich bebend vor Zorn meine freie Faust auf sein Kinn.
Sein Kopf wurde herumgerissen , und seine Hand verschwand von meinem Schoß. Den wohlverdienten zweiten Kinnhaken fing er ab, und dabei hörte ich Stoff reißen. Alarmiert ruckte mein Blick auf meine linke Schulter, die von Hartmanns Pranke niedergedrückt wurde. Meine Augen wurden groß, als ich den Riss in meinem Kleid sah.
Mein Gegner ließ mich los.
„Du verdammter Mistkerl !“, schrie ich und verpasste dem sichtlich betroffenen Hartmann eine schallende Ohrfeige.
Er überraschte mich damit, dass er aufstand, zum Fenster ging, sich mit beiden Händen am Fensterbrett abstützte, den Kopf hängen ließ und mit ungewohnt zaghafter Stimme sagte: „Es tut mir Leid! Wirklich Leid. Es war so schön, dein Kleid. Ich wollte das nicht. Echt nicht. Du musst doch wissen,
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