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Liebling der Götter

Liebling der Götter

Titel: Liebling der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Holt
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brauchst jemanden, der dir vorübergehend den Rücken freihält«, folgerte Jason.
    »Ganz genau. Es geht lediglich um die Sicherstellung, daß sie nicht an mich herankommen. Das alles ist auch nie ein Problem gewesen, doch haben sie in letzter Zeit die Suche nach mir verstärkt – ich nehme an, daß die Betamax-Welt, in der ich nicht existiere, allmählich den kritischen Punkt erreicht. Deshalb war es nur eine Frage der Zeit, wann sie ihre Berechnungen anstellen und herausfinden würden, daß ich hier unten bin. Aus diesem Grund habe ich Prometheus dazu bewogen, dich hierherzubringen.«
    Jason zog die Augenbrauen hoch. »Und was kann ich für dich tun?«
    »Ein Ablenkungsmanöver. Du kämpfst für mich mit den Göttern.«
    Jason starrte Gelos entsetzt an. »Ich? Du machst Scherze.«
    »Nein, ich meine das todernst, falls das nicht ein Widerspruch in sich selbst ist. Die sollen glauben, daß du mich befreit oder entführt hast. Jedenfalls hast du mich irgendwie in der Hand und willst die Macht über das ganze Universum an dich reißen. Dann greifen sie dich an, und du verabreichst ihnen eine göttliche Tracht Prügel. Danach …«
    »Entschuldige mal«, unterbrach ihn Jason, »aber wäre das denn sicher für mich? Wenigstens einigermaßen?«
    »Bombensicher sogar. Ich werde dir nämlich eine Geheimwaffe geben.«
    »Sehr schön«, seufzte Jason erleichtert. »Ich habe gehofft, daß du so etwas sagst.«
    »Eigentlich handelt es sich dabei eher um eine Art Leihgabe. Ich habe mir überlegt, dir einen der drei Witze auszuleihen.«
    »Welche drei Witze?« Jason zog ein ziemlich langes Gesicht, als hätte er etwas Handfesteres erwartet, einen Panzer zum Beispiel.
    Gelos lächelte ihn an. »Laß es mich erklären. Wie dir jeder Komödiant bestätigen wird, gibt es nur drei Witze. Alle anderen sind nur entschärfte Varianten von den dreien; sie müssen abgeschwächt werden, bevor die Menschen sie verstehen können, weil sie sonst – nun, sagen wir mal, fatale Folgen hätten.«
    »Das ist ganz schön komisch, wie?« merkte Jason leicht verunsichert an.
    »Und ob. Der erste Witz, der stärkste von allen, wird der große Urwitz genannt. Wenn man diesen ersten Witz erzählt, brächte man die Sonne so sehr zum Lachen, daß sie stolpern und auf die Erde stürzen würde, die sich ihrerseits so sehr vor Lachen böge, daß sie ins Meer fiele.«
    Jason nickte. »Wäre das der Witz von den drei Schotten und der Garnrolle?«
    »Nein, obwohl ich weiß, welchen du meinst. Aber der gehört eigentlich zu den unbedeutenderen Geheimnissen des dreigestaltigen Zephyros, und wenn er gut vorgetragen wird, kann man dadurch allenfalls Stahlblech wie Papier zerknittern. Der große Urwitz ist weit besser.«
    »Wahnsinn!« staunte Jason.
    »Der zweite Witz wird auch als das himmlische Banner bezeichnet und handelt von einem Engländer, einem Polen und einem Goten. Hast du schon mal was vom Ausbruch des Krakatau gehört?«
    »Ja.«
    »Meine Schuld«, gestand Gelos. »Ich habe diese furchtbare Angewohnheit, manchmal im Schlaf zu reden, und eines Nachts muß mir die Pointe rausgerutscht sein – wohlgemerkt, nur die Pointe! Als sie erst mal draußen war, durchdrang sie dieses ganze Nichts und bohrte sich durch die Magmaschichten bis zur Südsee hindurch. Bis dahin war zwar nicht mehr viel von ihr übrig, aber ich kann dir sagen, das hat gereicht …«
    Jason erschauderte. »Ganz schön heiße Geschichte, wie?«
    »Das kann man wohl laut sagen«, stimmte Gelos ihm zu und fuhr fort: »Der dritte Witz ist der schwächste von den dreien. Er ist auch unter der Bezeichnung mächtiger Geistesblitz bekannt und ist eher gegen den Menschen gerichtet. Wirft die Menschen um, läßt die Häuser stehen und so weiter. Und das ist der Witz, den ich dir leihen werde.«
    »Mhm …«
    »Ich weiß, was du sagen willst. Zu riskant, wolltest du sagen, und du hast sogar recht. Deshalb haben wir auch den Hund gebraucht.«
    Jason sah ihn verblüfft an. »Den Hund?«
    »Ganz recht. Paß auf, ich habe vor, dir nur eine Hälfte des Witzes zu erzählen und dich dann hier aus dem Zimmer zu schicken. Danach werde ich zwei Gehirne von dem Hund einschläfern, während ich dem übriggebliebenen Gehirn ein Sechstel des Witzes erzähle. Und so weiter, bis jedes Gehirn von dem Hund ein Sechstel kennt und du den gesamten Rest. Das ist eine fast hundertprozentig sichere Vorgehensweise, ehrlich.«
    »Aber ich …«
    »Ich weiß, es gibt noch eine Unmenge offener Fragen, aber ich nähme das

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